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Brennendes Wasser

Brennendes Wasser

Titel: Brennendes Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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würden.«
    »Dann müssen wir uns eben zu ihm bemühen.«
    »Das wird nicht ganz leicht sein. Pedralez gehörte früher zur mexikanischen Bundespolizei, und die Hälfte der Beamten steht auf seiner Lohnliste. Sie schützen ihn und verraten ihm die Namen aller Informanten, Konkurrenten oder sonstigen möglichen Unruhestifter.«
    Gomez schloss eine Schublade auf, holte zwei dicke Mappen daraus hervor und legte sie vor sich auf den Tisch. »Das hier ist die Akte über Enricos schmutzige Machenschaften, und in dem anderen Ordner befinden sich Unterlagen zu seinen legalen Geschäften. Letzten Endes muss er sein schmutziges Geld ja irgendwo waschen, also hat er auf beiden Seiten der mexikanischamerikanischen Grenze legale Firmen eröffnet oder erworben.
    Die Tortilla-Fabrik ist der Spitzenreiter. Seit der nordamerikanische Markt geöffnet wurde und die Leute auf dieser Seite der Grenze angefangen haben, das Zeug zu essen, sind Tortillas zu einem millionenschweren Geschäft geworden, das in der Hand einiger weniger Firmen liegt. Schauen Sie in Ihrem Supermarkt nach, falls Sie mir nicht glauben. Enrico hat seine guten Kontakte zur Regierung genutzt und reichlich Schmiergeld verteilt, um sich ein Stück des Kuchens zu sichern.« Er schob die beiden Mappen über den Tisch. »Ich kann Ihnen die Akten nicht mitgeben, aber Sie dürfen gern mal einen Blick hineinwerfen.«
    Austin bedankte sich, trug die Unterlagen in ein kleines Konferenzzimmer und setzte sich mit Zavala dort an einen Tisch.
    Dann gab er Joe den Ordner über die legalen Geschäfte und wies ihn an, sofort Bescheid zu sagen, falls er etwas Interessantes entdeckte. Kurt widmete sich derweil der zweiten Mappe. Bevor er dem Mann eventuell persönlich gegenübertrat, wollte er sich einen möglichst genauen Eindruck verschaffen. Je mehr er las, desto weniger mochte er den Kerl. Es schien ihm kaum vorstellbar, dass jemand so viel Böses in sich vereinigen konnte. Enrico zeichnete für Hunderte von Morden verantwortlich, und jede dieser Hinrichtungen war auf eigene Weise grässlich. Austin war froh, dass Zavala ihm schließlich Gelegenheit gab, die Lektüre zu unterbrechen.
    »Bingo!«, rief Joe und raschelte mit einigen Blättern. »Das hier sind Hintergrund- und Überwachungsberichte zu der Tortilla-Fabrik. Sie gehört ihm seit ein paar Jahren. Das FBI hat vor einiger Zeit mal einen Blick darauf geworfen und nichts Verdächtiges bemerkt. Offenbar haben sie genau wie wir an einer dieser Führungen teilgenommen, allerdings ohne meinen kleinen Abstecher. In dem Bericht steht, es scheine sich um einen legalen Betrieb zu handeln.«
    »Nichts über die Unterwasseranlage?«
    Zavala runzelte die Stirn. »Nein. Nicht eine Silbe.«
    »Das überrascht mich nicht. Vielleicht hat man den fertigen Komplex bei Nacht auf dem Wasserweg hintransportiert.«
    »Klingt einleuchtend. Was ist mit deiner Akte? Hast du etwas Neues herausgefunden?«
    »Ja, dass er ein widerlicher Schweinehund ist. Wir müssen dennoch persönlich mit ihm sprechen.«
    »Gomez sagt, das sei unmöglich. Hast du schon eine Idee?«
    »Könnte sein.« Er reichte Zavala ein Blatt aus der Mappe.
    »Das ist eine Liste seiner Hobbys. Wein, Frauen, Rennpferde, Glücksspiel, das Übliche. Ein bestimmter Punkt ist jedoch eher ungewöhnlich.«
    Zavala sah sofort, was er meinte. »Er sammelt antike Feuerwaffen. Da kenne ich noch jemanden.«
    Austin lächelte. Er war ein ernst zu nehmender Sammler von Duellpistolen, und die Wände seines alten Bootshauses am Potomac wurden bereits von zahlreichen Exemplaren dieser exquisit gefertigten Tötungsinstrumente geschmückt. Die wertvollsten Stücke bewahrte er in einem Tresorraum auf, und seine Sammlung zählte zu den besten des ganzen Landes.
    »Erinnerst du dich noch an die neuen Pistolen, die ich am Tag vor unserem Rennen für meine Sammlung gekauft habe? Es sind zwei erstklassige Waffen, aber ich besitze bereits ein sehr ähnliches Paar. Eigentlich wollte ich sie in der Hinterhand behalten, um mit einem anderen Sammler tauschen zu können.«
    »Ich glaube, ich weiß, worauf du hinauswillst. Wie soll Enrico von dem Angebot erfahren?«
    »Jeder Händler verfügt über eine Kundenliste, um seine Neuanschaffungen so schnell wie möglich an den richtigen Mann zu bringen. Schließlich kann man nie wissen, wann ein ansehnliches Sammlerstück auftaucht oder wie lange ein Vermittler in der Lage sein wird, die Transaktion exklusiv abzuwickeln. Ich rufe eine Reihe von Händlern an und

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