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Bretonische Verhältnisse

Bretonische Verhältnisse

Titel: Bretonische Verhältnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Luc Bannalec
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und all diese Dinge. Ich meine, eigentlich macht Madame Mendu das jetzt. Seit ein paar Jahren. Sie macht das gut.« Madame Lajoux hielt kurz inne, holte Luft und sprach dann fast unhörbar leise, wie erschöpft, »aber ich bin noch da«.
    Mademoiselle Kann kam ihr zu Hilfe.
    »Madame Mendu hat die Arbeit der Hausdame von Madame Lajoux übernommen. Sie haben sie draußen sicher gesehen, an der Rezeption. Sie hat eine Assistentin, Mademoiselle Denoelalig. Die arbeitet nachmittags an der Rezeption und abends als Bedienung im Restaurant. Dann ist Madame Mendu wieder an der Rezeption, morgens auch.«
    Als das Zimmermädchen den Satz beendet hatte, äugte sie etwas unsicher zu Madame Lajoux. Zu Recht, wie sich im nächsten Augenblick herausstellte.
    »Aber all das sind niedere Arbeiten. Die Leitung lag alleine bei Monsieur Pennec. Ich …« Ihr Tonfall war schneidend gewesen. Sie brach den Satz abrupt ab, offensichtlich selbst erschrocken.
    »Ist alles in Ordnung, Madame Lajoux?«
    Dupin wusste, dass es nun bald genug war.
    »Ja, ja. Meine Nerven sind etwas angegriffen.«
    »Nur ein paar Dinge noch, Madame Lajoux. Wie beendete Monsieur Pennec den Tag für gewöhnlich?«
    »Wenn es im Restaurant losging, schaute er überall nach dem Rechten, besprach die wichtigen Dinge mit Madame Leray und mit dem Koch. Corinne Leray kommt erst am späten Nachmittag, sie führt das Restaurant. Mit dem Hotel hat sie weiter nichts zu tun. Ist es das, was Sie wissen wollten, Monsieur le Commissaire?«
    Dupin stellte fest, dass sein kleines Diagramm mit den Namen der Hotelangestellten, ihren Tätigkeiten, Hierarchien und Arbeitszeiten unübersichtlich geworden war.
    »Und dann, später meine ich? Am Ende des Tages?«
    »Am Ende, wenn er mit allem fertig und das Restaurant schon wieder für den nächsten Tag eingedeckt war, stand er immer noch an der Bar. Manchmal war Fragan Delon dabei. Oder ein Stammgast. Oder auch jemand aus dem Ort. Meistens war er aber alleine.«
    Mademoiselle Kann hatte anscheinend das Gefühl, dies präzisieren zu müssen.
    »Monsieur Delon war Monsieur Pennecs bester Freund. Er kam regelmäßig ins Hotel, manchmal zum Mittagessen oder nachmittags, manchmal auch abends.«
    »Mademoiselle Kann! Es ist für andere schwer zu beurteilen, wer beste Freunde sind. Das ist eine sehr private Sache.« Francine Lajoux blickte das Zimmermädchen strafend an, wie eine Lehrerin eine vorlaute Schülerin, die sich ungebührend hervorgetan hat.
    »Sie waren befreundet. Mehr können wir dazu nicht sagen. Sie waren auch nicht immer einer Meinung.«
    »War Monsieur Delon gestern Abend da?«
    »Ich denke nein. Aber Sie müssen Madame Mendu fragen. Mademoiselle Kann und ich sind abends ja nicht da.«
    »Um wie viel Uhr beendete Monsieur Pennec den Tag an der Bar gewöhnlich? Trank er dann immer einen Lambig?«
    »Das hat Ihnen also schon jemand verraten. Ja, einen Lambig. Das ist unser Apfelschnaps! So gut wie ein Calvados, glauben Sie mir, die machen nur mehr Reklame! Pierre-Louis Pennec trank den Lambig von Menez Brug, immer nur den. Er ging so um elf in die Bar, jeden Abend. Und er blieb immer eine halbe Stunde. Nie länger. Hilft Ihnen das weiter?«
    Es klopfte und im nächsten Moment stand Riwal in der Tür, er sprach hektisch.
    »Monsieur le Commissaire. Loic Pennec ist am Telefon. Er und seine Frau wissen es bereits.«
    Dupin wollte zuerst fragen, wie sie die Nachricht erreicht hatte, wusste aber, dass diese Frage lächerlich war. Natürlich wusste der ganze Ort zu diesem Zeitpunkt bereits Bescheid. Und er hätte daran denken müssen.
    »Sagen Sie ihm, ich komme sofort. Ich bin gleich da.«
    Riwal verschwand wieder im Flur.
    »Ich danke Ihnen sehr. Ihnen beiden. Das waren wichtige Informationen. Sie haben mir sehr geholfen. Ich möchte Sie bitten, uns alles, was Ihnen noch einfallen sollte, sofort mitzuteilen. Ich habe Sie ungebührlich lange strapaziert, das tut mir leid.«
    »Ich will, dass Sie den Mörder finden, Monsieur le Commissaire.« Madame Lajoux’ Gesicht war versteinert.
    »Sie erreichen mich jederzeit, Madame Lajoux, Mademoiselle Kann. Ich werde sicherlich wieder auf Sie zukommen. Sehr bald wahrscheinlich.«
    »Ich stehe zu Ihrer Verfügung, Monsieur le Commissaire«, antworteten beide wie aus einem Munde.
    Riwal stand direkt neben der Tür, als der Kommissar hinaustrat.
    »Monsieur und Madame Pennec erwarten Sie in …«
    »Riwal, wenn die Spurensicherung durch ist, gehen Sie mit Madame Lajoux ins Restaurant. Madame

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