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Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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wollte schon den Kopf ablehnend schütteln, hielt aber inne. Sein Blick bohrte sich in meinen Kopf. Er wusste Bescheid. Und ich nun auch – endgültig. »Ja … Wamphyri«, sagte ich.
    Er sog scharf die Luft ein und atmete dann langsam aus. »Wohin wirst du gehen, Thibor der Wallache, Sohn des Alten?«, fragte er.
    »Morgen breche ich nach Kiew auf«, antwortete ich grimmig. »Ich habe dort etwas zu erledigen. Danach geht es nach Hause.«
    »Zu erledigen?« Er lachte gackernd. »Ah ja, etwas zu erledigen.«
    Er ließ meinen Arm los und wurde ernst. »Ich werde auch in die Wallachei gehen. Dort sind viele Szgany. Du brauchst Szgany. Ich werde dich dort aufsuchen.«
    »Gut!«, sagte ich.
    Er trat zurück, wandte sich um und ging in seine Hütte.
    Wir kamen abends aus dem Wald und schritten in Richtung Kiew, und ich fand ein Haus am Stadtrand, wo wir ruhen und einen Schlauch Wein erwerben konnten. Vier meiner fünf Männer schickte ich sodann in die Stadt.
    Nach kurzer Zeit kamen die Männer einer nach dem anderen zurück und brachten führende Mitglieder meines Bauernheeres mit – oder was davon noch übrig war. Die Hälfte hatte Wladimir abgeworben, und sie befanden sich auf einem Kriegszug gegen die Petschenegen. Der Rest war mir treu geblieben. Sie hatten sich in der Stadt verborgen und auf mich gewartet.
    Es befand sich nur eine Handvoll Soldaten des Wlad in der Stadt. Sogar die Palastwache war in den Kampf geschickt worden. Der Prinz hatte lediglich seine persönliche Leibgarde bei sich am Hof. Das war ein Teil der Neuigkeiten, die meine Männer mir berichteten.
    Außerdem erfuhr ich, dass heute Abend im Palast ein kleines Bankett zu Ehren irgendeines unterwürfigen Bojaren abgehalten würde. Ich lud mich selbst gleich mit ein.
    Ich kam allein am Palast an – zumindest musste es so erscheinen. Ich schritt durch den dunklen Garten und lauschte dem Gelächter und Stimmengewirr aus dem großen Saal. Bewaffnete versperrten mir den Weg, und ich blieb stehen und musterte sie.
    »Wer da?«, rief ein Gardehauptmann.
    Ich trat vor. »Thibor von der Wallachei, der Wojwode des Prinzen. Er hat mich mit einem Auftrag fortgeschickt, und nun bin ich zurückgekehrt.«
    Auf dem Weg zum Palast war ich absichtlich durch Schlammpfützen gelaufen. Bei meinem letzten Besuch hier hatte der Wlad befohlen, dass ich in Festtagskleidung, unbewaffnet und gebadet erscheinen solle. Nun schleppte ich all meine Waffen, war unrasiert, schmutzig, und mein Haar strähnig. Ich stank schlimmer als ein Bauernlümmel und war auch noch froh darüber.
    »Willst du etwa so hineingehen?«, fragte der Gardehauptmann erstaunt. Er rümpfte die Nase. »Mann, wasche dich, zieh frische Kleidung an und lege deine Waffen ab!«
    Ich sah ihn finster an. »Dein Name?«
    »Was?« Er trat einen Schritt zurück.
    »Ich werde ihn dem Prinzen nennen. Er wird jedem Mann, der mich heute Abend aufhält, die Hoden abschneiden lassen! Und falls du keine mehr hast, fällt eben dein Kopf. Erinnerst du dich nicht mehr an mich? Beim letzten Mal besuchte ich ihn in einer Kirche und brachte einen Sack voller Daumen mit.« Ich zeigte ihm den Lederbeutel.
    Er wurde blass. »Jetzt erinnere ich mich. Ich … werde dein Kommen ankündigen. Warte hier.«
    Ich packte seinen Arm und zog ihn zu mir heran. Mit einem wölfischen Grinsen zischte ich: »Nein, du wartest hier!«
    Ein Dutzend meiner Männer trat unter den Bäumen hervor, hielt die Zeigefinger warnend vor die Lippen, und dann führten sie die verängstigten Leibgardisten weg.
    Ich ging weiter und betrat den Palast und den großen Festsaal, nachdem ich zwei Männer der königlichen Leibgarde, die mir den Weg versperren wollten, so vehement beiseiteschob, dass sie beinahe zu Fall kamen. Als sie sich wieder hochgerappelt hatten, stand ich schon zwischen den Gästen. Ich schritt zur Mitte des Saals. Dort stand ich eine Weile stocksteif und musterte stumm und finster alle Anwesenden. Der Lärm ließ nach. Schließlich herrschte verlegenes Schweigen. Irgendwo lachte eine der Damen, oder genauer, sie kicherte nervös, war aber rasch wieder still.
    Langsam traten alle vor mir zurück. Mehrere Damen wirkten, als wären sie einer Ohnmacht nahe. Ich stank nach Stallmist. Dieser Geruch wirkte jedoch auf mich frisch und sauber, verglichen mit den Düften, die der Hofstaat ausströmte.
    Die Menge teilte sich, und da saß der Prinz an einem mit Speisen und Getränken voll beladenen Tisch. Sein Gesicht zeigte ein eingefrorenes Lächeln, das von

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