Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)
wahrscheinlich auch nicht zurückkehren. Aber Ihre Frau und Ihr Sohn sind heil bei uns angekommen.«
Die Keogh-Erscheinung seufzte und entspannte sich sichtlich. Es wurde ihm immer klarer vor Augen geführt, wie tief das Baby in seinen Geist eingedrungen war.
Gut!, sagte er. Ich meine, was Brenda und das Baby betrifft. Ich wusste, dass sie sich irgendwo in Sicherheit gebracht hatten, aber dieser Ort hier ist wohl der sicherste überhaupt.
Die Handvoll von Psychosensitiven war nun aufgestanden und drängte sich um das Podium. »Aber haben Sie die beiden nicht … hergeschickt?«, fragte Grieve verblüfft.
Harry schüttelte den leuchtenden Kopf. Das hat das Baby getan. Er hat sie beide durch das Möbius-Kontinuum hierhergebracht. Sie sollten sich um ihn kümmern und höllisch aufpassen, denn er wird schlimmer zu hüten sein als ein Sack Flöhe! Aber es gibt Dinge, die im Moment wichtiger sind und geklärt werden müssen. Berichten Sie mir von Alec!
Grieve übernahm das, und Layard fügte zum Schluss hinzu: »Ich weiß, dass er sich im Schloss befindet, aber was ich von ihm spüre, könnte darauf schließen lassen, dass er … tot ist.«
Das traf Harry hart. Diese eigenartige blaue Lebenslinie, die sich verdunkelt und aufgelöst hatte! Alec Kyle! Es gibt einige Dinge, die Sie wissen müssen, sagte er zu den INTESP-Leuten, und nun hatte er es sichtlich eilig. Sie haben ein Recht darauf, das zu erfahren. Zuerst: Yulian Bodescu ist tot.
Irgendjemand pfiff anerkennend, und Layard rief: »Mein Gott, ist das eine gute Nachricht!«
Jetzt war es Harry, der sein Gesicht abwandte. Auch Guy Roberts ist tot, fügte er hinzu.
Einen Augenblick lang herrschte Schweigen, dann fragte jemand: »Und Darcy Clarke?«
Ihm geht es gut, antwortete Harry, jedenfalls soweit mir bekannt ist. Hört mal, alles andere wird warten müssen. Ich muss jetzt weg. Aber ich habe das Gefühl, wir alle werden uns bald wiedersehen.
Die Erscheinung fiel in sich zusammen, wurde zum strahlend blauen Lichtpunkt und verschwand.
Harry kannte den Weg zum Schloss Bronnitsy sehr gut, doch das Möbius-Kontinuum kämpfte diesmal die ganze Zeit gegen ihn an. Es schien ihn in sich selbst zurückhalten zu wollen. Je länger er ohne Körper blieb, desto schwieriger würde es für ihn werden, bis er schließlich in der endlosen Nacht einer fremden Dimension gefangen sein würde. Aber so weit war es noch nicht.
Alec Kyle war nicht tot. So viel wusste Harry mit Bestimmtheit. Wäre er tot gewesen, hätte sich Harry einfach mit ihm unterhalten können, so, wie er mit allen Toten sprach. Aber sosehr er sich bemühte – wenn auch anfangs zögernd und fast widerwillig –, bekam er doch keinen Kontakt mit ihm. So wurde er kühner, verstärkte seine Bemühungen, legte alle Kraft hinein, um Kyles Geist zu berühren, und hoffte, weiterhin keinen Erfolg zu haben. Doch diesmal …
… überschwemmte eine Welle des Schreckens Harry, als er nun doch ein schwaches, versagendes Echo des Mannes auffing, den er so gut gekannt hatte. Es war nur ein verzweifelter Aufschrei, der augenblicklich verflog und mit dem Nichts verschmolz. Es reichte gerade für Harry, um die Richtung festzustellen, und einen Augenblick später befand er sich an Ort und Stelle.
Dann war es, als fiele er in einen Mahlstrom! Es war wie bei Harry Junior, nur zehnmal schlimmer, und diesmal konnte er dem Sog nicht entrinnen. Harry musste sich nicht von der Anziehung des Möbius-Kontinuums befreien, er wurde einfach herausgerissen! Aus dieser Dimension heraus und geradewegs hinein in …
Es war ihr nicht leichtgefallen, doch endlich war Zek Föener eingeschlafen. Allerdings hatte sie sich stundenlang mit Albträumen abgequält und schweißgebadet herumgewälzt. Am frühen Morgen war sie schließlich hochgeschreckt und hatte sich verwirrt in der Dunkelheit ihres spartanisch eingerichteten Zimmers umgeblickt. Zum ersten Mal, seit sie ins Schloss Bronnitsy gezogen war, kam ihr dies alles fremd vor. Ihre Aufgabe hier füllte sie nicht mehr aus. Unter diesen Umständen konnte sie die junge Frau einfach nicht befriedigen. Ihre Arbeit war zu einem Albtraum geworden, denn die Menschen, für die sie arbeitete, waren abgrundtief böse. Das war unter Felix Krakovic anders gewesen, aber seit Ivan Gerenko die Führung an sich gerissen hatte … Sein Name allein rief bereits einen schlechten Geschmack in ihrem Mund hervor. Sollte er an der Macht bleiben, konnte sie nicht länger dortbleiben. Und was diese untersetzte
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