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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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ein nasser Hund sich schüttelte, nur dass dieses Grauen sich nicht wie Wasser abschütteln ließ. Er wandte sich in die gleiche Richtung.
    Drei Gestalten standen keine zehn Schritte von ihnen entfernt auf dem Pfad. Man konnte nur ihre Umrisse erkennen, doch das tat der Aura des Schreckens, die sie umgab, keinen Abbruch. Sie strahlten in beinahe greifbaren Wellen etwas so Furchterregendes aus, dass sie fast unbesiegbar wirkten. Alle Vorteile lagen auf ihrer Seite: Sie vermochten im Dunklen zu sehen, waren so stark, wie es selbst die stärksten Muskelmänner auf der Erde kaum zu träumen wagten, und darüber hinaus waren sie bewaffnet. Und das nicht nur mit physischen Waffen, sondern auch mit der Macht der Wamphyri. Davon wusste Jazz im Gegensatz zu Zek jedoch noch nicht viel.
    »Sieh ihnen nicht in die Augen!«, zischte Zek ihm warnend zu.
    Die drei waren Männer, oder zumindest waren sie das einmal gewesen. Sie waren enorm groß, und sogar an ihren Umrissen vor dem schwarzen Sternenzelt konnte Jazz ermessen, welcher Art von Männern sie angehörten. In seinem Geist zuckte das Bild eines solchen Mannes auf, der sich in einem flammenden Inferno wand und seine Wut und seinen Trotz hinausschrie: »Wamphyri!«
    Derjenige in der Mitte musste Shaithis sein. Jazz schätzte ihn auf ein gutes Stück über zwei Meter; er überragte auch die beiden Männer zu seinen Seiten um einen Kopf. Er stand hoch aufgerichtet, in einen Mantel gehüllt, die Haare lang bis auf die Schultern. Die Proportionen seines Kopfes stimmten nicht ganz. Als der Wamphyri mit abgehackten Bewegungen den Kopf leicht drehte und mal hierhin, mal dorthin blickte, sah Jazz, wie lang die Kiefer waren, die eher wie eine Hundeschnauze wirkten, und er sah die beweglichen, muschelähnlichen Ohren. Das Gesicht stellte eine Kombination von Mensch, Fledermaus und Wolf dar!
    Die beiden neben ihm waren fast nackt. Ihre Körper schimmerten hell unter den Sternen: muskulös, mit eleganten, fließenden Bewegungen. Ihre Haare waren bis auf lange Stirnlocken geschoren, und an den rechten Händen ... diese Umrisse hätte Jazz überall wiedererkannt. Die Kampfhandschuhe der Wamphyri! Sie standen da, die Arme in die Seiten gestützt, beinahe sorglos, und starrten Zek und Jazz mit ihren roten Augen an, als studierten sie seltene Insekten.
    »Ungefesselt!«, stellte Shaithis mit dieser unverkennbaren, grollenden Stimme fest. »Also ist entweder Arlek ein Narr, oder ihr seid extrem gerissen. Ah – ich sehe die zerrissenen Fesseln. Ihr seid also sehr schlaue Leute. Natürlich habt ihr eure Magie angewandt. Diese Magie gehört jetzt mir!«
    Jazz und Zek traten stolpernd ein oder zwei Schritte zurück. Die drei folgten ihnen, aber sie hatten es offenbar nicht eilig und näherten sich ihnen deshalb nur ganz gemächlich. Shaithis Untergebene kamen mit sicheren Schritten wie Menschen auf sie zu, doch ihr Herr schien eher zu schweben, als ob ihn seine Willenskraft über den Boden erhob. Seine Augen waren riesig und rot. Sie schienen auf geheimnisvolle Weise von innen heraus zu glühen. Es war schwer, sich dem Bann dieser Augen zu entziehen und nicht hineinzublicken, fand Jazz. Es mochte sich um die Tore zur Hölle handeln – aber wie bringt man einem Falter bei, die Kerzenflamme nicht näher zu erforschen?
    Zeks Ellbogen traf ihn schmerzhaft in die Rippen. »Sieh ihnen nicht in die Augen!«, fuhr sie ihn an. »Renn, wenn du kannst, Jazz! Ich bin noch total steif – ich würde dich nur aufhalten.«
    Wolf rannte mit langen Sätzen und knurrend vor Zorn und vielleicht auch vor Furcht aus den Schatten unter dem östlichen Abhang hervor. Er sprang Shaithis’ Mann auf dieser Seite an. Dieser drehte sich ihm leicht zu und schlug ihn mit einer lässigen Handbewegung zur Seite, wie Jazz einen japsenden Welpen abgewehrt hätte. Wolf winselte und zog sich ein Stück zurück.
    Der Mann, den er angegriffen hatte, hielt ihm seinen Kampfhandschuh entgegen. »Komm nur, kleiner Wolf«, lockte er das Tier spöttisch. »Komm, lass deinen hübschen grauen Kopf von Gustan streicheln!«
    »Zurück, Wolf!«, schrie Zek.
    » Bleibt stehen!«, befahl Shaithis, wobei er auf Jazz und Zek deutete. »Ich werde nicht jagen, was ohnehin mein ist. Kommt nun zu mir oder ihr werdet bestraft. Streng bestraft!«
    Jazz’ Ferse traf auf Metall. Seine Maschinenpistole! Auch sein Tornister lag dort.
    Er fiel auf ein Knie nieder und packte die Waffe. Die drei Gegner sahen ihn mit der Waffe in der Hand und blieben stehen.

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