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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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das Gestrüpp nach oben geklettert, zog sich von Stamm zu Stamm zu ihnen herauf. Jazz flüsterte in Zeks Ohr: »Einer der Traveller?«
    Sie hatte die Augen halb geschlossen und konzentrierte sich stark. Das Schnaufen kam näher und klang irgendwie verängstigt, einem Schluchzen nahe.
    Jazz dachte: Das muss einer der Traveller sein!
    Er ließ die stolpernde Gestalt näher kommen, streckte plötzlich den Arm aus und packte zu. Im gleichen Moment hörte er Zek warnend zischen: »Nein, Jazz, es ist ...«
    Karl Vyotsky!
    Vyotsky hatte seine Chance zur Flucht gesehen, oder vielleicht lief er auch nur einfach vor den Schrecken davon, die sich unten abspielten.
    Die beiden Männer erkannten sich im selben Augenblick. Die Augen fielen ihnen fast aus dem Kopf. Vyotsky blieb der Mund offen, doch im nächsten Moment griff er nach seiner Waffe und holte tief Luft, um einen lauten Warnschrei auszustoßen – doch den brachte er nicht über die Lippen. Jazz schlug ihm den Kolben seiner MP an den Hals, versuchte, einen Tritt anzubringen, verfehlte den Russen aber und versetzte ihm stattdessen einen kräftigen Faustschlag ins Gesicht. Vyotskys Kopf flog nach hinten, er verlor das Gleichgewicht und stürzte – möglicherweise besinnungslos – ins feuchte Gestrüpp. Der Bodennebel verschluckte ihn, als er den Hang hinab rutschte.
    Jazz und Zek lauschten mit angehaltenem Atem und wild klopfenden Herzen. Sie hörten jedoch nur die heiseren, nicht enden wollenden Schreie von unten her, dazu lautes Schniefen und Knurren und Reißen. Also kletterten sie hastig weiter.
    Sie zwangen ihre schmerzenden Muskeln zu immer weiterer Anstrengung, erreichten die Kuppe des Felsmassivs, rannten durch meterhohe Nebelschwaden und dichtes Unterholz, bis sie zuerst ebeneren Boden erreichten und dann wieder klettern mussten. Sie wagten nicht, laut und frei zu atmen, zwangen sich, immer weiter aufwärts durch den Wald zu laufen. Der Lärm von unten her wurde schwächer, Baumbestand und Nebel dünner.
    »Ein Vampirnebel!«, keuchte Zek schließlich. »Sie rufen ihn hervor. Frag mich nicht, wie. Ich hätte es wissen müssen, hätte ihre Gedanken wahrnehmen müssen! Aber sie wissen ja von mir und haben sich abgeschirmt. Ich glaube, Wolf hat sie wahrgenommen. Oh, wo ist er eigentlich?«
    Sie hätte sich keine Gedanken machen müssen, denn das Tier folgte ihr wie ein Schatten. »Quatsch nicht!«, grollte Jazz. »Rauf mit dir!«
    »Aber ich hätte sie wahrnehmen und alle warnen können, wenn ich nicht so müde gewesen wäre! Und wäre ...«
    »Wärst du nicht abgelenkt gewesen? Du bist auch nur ein Mensch, Zek, also mach dir keine Vorwürfe! Und wenn du jemandem die Schuld geben willst, dann mir!« Jazz zerrte sie hoch auf einen schlüpfrigen Vorsprung in der Schieferwand. Sie waren über den Waldgürtel hinausgeklettert und standen nun am Fuß der großen Berge. Den Nebel hatten sie unter sich zurückgelassen, und so konnten sie im Süden am Horizont das letzte schwache Glühen der untergegangenen Sonne erkennen. Die Nacht brach an, und ab jetzt gab es nirgendwo mehr Sicherheit für sie. Wenigstens vermochten sie nun im Sternenschein ihren Weg besser zu erkennen.
    Der Vorsprung war breit genug und zog sich, leicht nach außen geneigt, steil an der Felswand hoch. Dumpf ertönten immer noch Schreie von unten aus dem dichten Nebel, doch sie kamen nun seltener. Am Deutlichsten war das laute Trompeten der ungeheuren Krieger zu hören, mit dem sie sich wohl untereinander verständigten.
    Zek zuckte plötzlich zusammen und atmete stoßweise und rau, von Angst erfüllt. »Vyotsky ... er kommt!«, ächzte sie. »Er verfolgt uns, und Shaithis kommt gleich hinterher!«
    »Sei leise!« Jazz packte und schüttelte sie. Dann lauschten sie beide und beobachteten den Hang unter ihnen. Am Rand der Baumgrenze teilten sich die Nebelschwaden, und Vyotsky kam in Sicht. Er sah sich nach allen Seiten um, zum Glück blickte er jedoch nicht nach oben. Dann schritt er auf die Felskuppel zu. Vielleicht glaubte er, sie seien dort herumgelaufen. Das wäre möglicherweise nicht das Schlechteste gewesen. Aber auf ihrem Felsvorsprung konnten sie wenigstens nicht überrascht werden.
    Jazz zielte probeweise mit der MP auf Vyotsky, ließ sie aber stirnrunzelnd wieder sinken. »Auf die Entfernung kann ich nicht sicher sein, ihn zu treffen«, flüsterte er. »Diese Dinger sind nur für den Nahkampf geeignet, für Straßenkämpfe beispielsweise. Und man würde den Schuss weithin hören.«
    Wieder

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