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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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es nicht so weit kommt, und vorher alles zu tun, damit nichts durch das Tor kommt.«
    Khuv schürzte die Lippen, sagte aber nichts.
    »Und nachdem ich jetzt Ihre Neugier befriedigt habe«, wechselte Luchow das Thema, »sind Sie vielleicht auch so gut und erzählen mir, wie Ihre sogenannten Experimente vorankommen? Haben Sie irgendetwas von den armen Schweinen gehört, die Sie gezwungen haben, durch das Tor zu gehen? Oder haben Sie sie einfach abgeschrieben? Und was ist mit diesem Eindringling? Wissen Sie, wie er hereingekommen ist? Was haben Sie über ihn herausgefunden?«
    Khuv verzog wütend das Gesicht, drehte sich auf dem Absatz um und stiefelte davon. Über die Schulter rief er zurück: »Im Augenblick habe ich keine Informationen für Sie, Direktor. Aber wenn ich Antworten habe, und wenn die einen Sinn ergeben, dann seien Sie versichert, dass Sie zu den Ersten gehören, die davon erfahren.« Er blieb stehen und sah zurück. »Aber Sie sind nicht der Einzige, der fleißig gewesen ist, Genosse, auch ich habe einige Vorschläge nach oben weitergeleitet. Bisher hat man sich nur über eine Invasion von der anderen Seite aus Gedanken gemacht, aber meine Vorstellungskraft reicht weit darüber hinaus. In ein paar Tagen werden Sie mich besser verstehen, wenn eine Eliteeinheit hier eintrifft – unter meinem Kommando!«
    Bevor Luchow noch weiter nachfragen konnte, war Khuv durch ein Schott verschwunden ...
    In seinen Privaträumen starrte Vasily Agursky auf sein Ebenbild im Spiegel seines Badezimmers. Er konnte kaum glauben, was er sah. Bisher schien es niemand bemerkt zu haben, aber schließlich beachtete ihn auch niemand besonders. Agursky kannte sich selbst jedoch sehr gut, und er wusste ganz genau, dass das, was er da im Spiegel sah, mehr als die Summe seiner Teile war. Mehr als die Summe seiner eigenen Teile.
    Zuerst, als er die Veränderungen bemerkte, hatte er dem Spiegel misstraut, ein Misstrauen, dass innerhalb kürzester Zeit zu einer starken Abneigung geworden war. Es war lächerlich, einen Spiegel zu verabscheuen, aber es war nun einmal so. Er verabscheute alle Spiegel, wahrscheinlich weil sie ihm verschiedene unleugbare Veränderungen ins Gedächtnis riefen, die er nur zu gern vergessen hätte. Die Veränderungen waren eigenartig! Er hätte so etwas nicht für möglich gehalten.
    Er hatte diesen Spiegel selbst so angebracht, dass sein Gesicht genau in Höhe des Glases war. Aber jetzt musste er die Knie ein wenig einknicken, um in den Spiegel sehen zu können. Er war mindestens fünf Zentimeter gewachsen. Die Tatsache sollte ihn freuen, wo er sich doch immer wie ein Zwerg vorgekommen war, aber stattdessen ängstigte sie ihn. Denn er spürte in seinem Körper tatsächlich eine Veranlagung zu Größe. Und wenn dieses vampirische Wachstum weiterging, würde es jemand bemerken.
    Auch sein Haar durchlief eine Art Metamorphose. Der schmutziggraue Flaum wurde dunkler und näherte sich einer lange vergangenen Fülle. Der Haarkranz wurde dichter und begann sich zu schließen. Auch das hatte bisher noch niemand bemerkt, aber er fürchtete, dass es unübersehbar sein würde, wenn der Prozess abgeschlossen war. Bereits jetzt wirkte er um Jahre jünger – und fühlte sich auch so. Trotzdem musste er noch eine Zeit lang den alten Vasily weiterspielen. Den alten, verkannten und verspotteten Vasily ...
    Während er sich so ansah, stellte er überrascht fest, dass sich ungewollt ein Knurren in seiner Kehle regte. Es begann leise, ein Schnurren in der Brust, und kulminierte dann in einem Fauchen. Seine Lippen entblößten die Zähne – sein kräftiges, weißes animalisches Gebiss, in dem die Eckzähne gewachsen waren, bis sie sich besser ineinander verschränkten, als sie es je zuvor getan hatten – und er fauchte wie ein wildes Tier. Aber er unterdrückte diese Regung und bekam sich wieder unter Kontrolle. Einen Augenblick lang war da eine Kraft in ihm, wie er sie nie zuvor gespürt hatte; und weil er wusste, woher sie kam, wusste er auch, dass er sie unterdrücken musste. Solange er noch in der Lage dazu war.
    Denn hier im Perchorsk-Institut verbrannten sie Dinge wie Vasily Agursky.
    Schließlich nahm er seine Brille mit den dicken Gläsern ab. Die alten geschliffenen Linsen hatte er aus dem Rahmen entfernt und weggeworfen. An ihre Stelle war einfaches Fensterglas getreten, das er in der Werkstatt zurechtgeschliffen hatte. »Linsen für meine Instrumente«, hatte er angegeben. Er brauchte keine künstliche Sehhilfe mehr.

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