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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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unsere Welt kommen wollen?«
    So ist es.
    »Thibor hatte eine andere Erklärung dafür.«
    Faethor seufzte. Thibor hat das nicht gewusst, das sagte ich doch bereits. Er hätte so viel von mir lernen können. Aber da er es nicht wusste, hat er offenbar eine Erklärung erfunden. Er war raffiniert, das hast du selbst gesagt.
    »Das habe ich über euch alle gesagt. Aber du bist vom Thema abgekommen. Komm wieder auf den Punkt.«
    Na gut, jedenfalls ist dieser unterirdische Fluss der Ursprung für diesen Mythos. Ein Vampir besteht aus Fleisch und Blut und Knochen, Harry. Wenn man ihn lange genug unter Wasser hält, dann stirbt auch er.
    Aber lass mich weitererzählen: Belos überließ sich dem Fluss und wurde stromab gezogen. Manchmal war sein Kopf über Wasser, aber es gab auch Zeiten, wo der Spalt zwischen Höhlendecke und Wasserspiegel verschwand und er unter Wasser schwimmen musste. Erst nach langer Zeit hob sich die Decke über ihm und er konnte das Tageslicht schimmernd vor sich sehen. Dann kam er an die Oberfläche, in einem Teich, der sich in einen trägen Fluss ergoss. Aber wie ich schon sagte, diesmal an der Oberfläche. Klatschnass, am Ende seiner Kräfte und Wasser hustend, bis er glaubte, er würde seine Lungen mit ausspucken, war der alte Belos schließlich in dieser Welt angekommen! Das war ungefähr dreihundert Jahre vor eurem Christus. Und was den Ort angeht ...
    »Ja?« Harry konnte sich kaum noch beherrschen.
    Der ist 270 Kilometer Luftlinie weit von dem Ort entfernt, an dem du gerade stehst.
    Harry war tatsächlich aufgesprungen. »Wo genau?«
    In der Nähe von Radujevac, an der Dunarea. An der Donau, wie du sie wahrscheinlich bezeichnen würdest. Da wirst du die Stelle finden, an der er aufgetaucht ist. Dort ist der Ursprung der Legende, und die Legende ist der Ursprung der Wamphyri. Begibst du dich jetzt sofort dahin?
    »Jetzt? Nein«, Harry schüttelte den Kopf. »Heute Nacht werde ich noch planen. Ich gehe morgen.« Er stand in der Dunkelheit und seufzte.
    Ist dir eine Last vom Herzen gefallen, Harry?
    »Vielleicht – vielleicht ist es aber auch nur eine Last mehr, die ich zu tragen habe.«
    Ich habe meinen Teil des Handels erfüllt.
    »Und ich werde mich an meinen halten, wenn die Zeit kommt. Bis dahin musst du dich mit meinem Dank begnügen.«
    Ja, mit deinem und dem der zahllosen Toten. Tzz! All dieses Gerede über Legenden! Dabei breitet sich deine eigene Legende immer weiter aus, Harry. Und ich schätze, sie wird bald noch viel bekannter werden. Ich entbiete dir mein Lebewohl ...
    Harry schlug sich mit den Armen um den Körper, um die Steifheit seiner Glieder zu lösen und die Kälte zu vertreiben.
    »Lebewohl, Faethor«, sagte er. Und wie immer erwartete ihn das Möbius-Kontinuum, um ihn aufzunehmen ...
    Harrys Pläne und Vorbereitungen waren verblüffend einfach und schnell erledigt. Als er wieder im Hauptquartier des E-Dezernats war, erklärte er Darcy Clarke, was er brauchte, und während seine Ausrüstung beschafft wurde, brachte er Clarke auf den neuesten Stand und lieferte auch ein paar ergänzende Details zu dem, was der Chef des E-Dezernats bereits wusste.
    Als er fertig war, sagte Clarke: »Fassen wir es noch einmal zusammen, du gehst nach Rumänien, nach Radujevac an der Donau, und von da aus reist du den Fluss hoch, bis du an den Lauf eines unterirdischen Flusses kommst, richtig?«
    »Stimmt.«
    »Du gehst davon aus, dass du irgendwo dort ein Tor wie das in Perchorsk findest, nur dass da niemand auf dich wartet, um dich sofort zu erschießen.«
    »Es kann sehr wohl sein, dass dort Leute sind. Wahrscheinlich mehrere, aber sie werden nicht auf mich schießen. Sie werden nicht dazu in der Lage sein. Wenn ich mich in meinem Metier auskenne, dann werden sie mich freudig empfangen; vielleicht haben sie sogar nützliche Informationen für mich.«
    Clarke sah Harry an und dachte: Oh mein Gott, er ist ein Mensch, aber er ist so gottverdammt fremdartig! Laut sagte er: »Du redest von Toten, oder?«
    »Leichen, ja. Vielleicht nicht einmal mehr das. Vielleicht nur die Erinnerungen von Leuten.«
    Jetzt schauderte es Clarke sichtlich, lang anhaltend und heftig. Er erinnerte sich an die Bodescu-Affäre, als er mit eigenen Augen gesehen hatte, welche Macht Harry über die Toten besaß. Oder besser, er hatte gesehen, was sie aus Respekt für ihn tun würden. Tatsächlich war es nicht Harry gewesen, der die Toten auferweckt hatte, sondern in diesem Fall sein Sohn, damals noch das Baby Harry junior.

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