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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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    »Warte«, sagte Harry und begab sich in das Möbius-Kontinuum. »Jetzt rede weiter mit mir. Ich will näher an dich herankommen.« Er folgte den Gedanken des anderen und kam direkt am Fuß der Berge heraus. Und wieder schimmerte das Möbius-Tor, stärker als zuvor, und bestärkte Harry in seiner Überzeugung, sich der Kugel zu nähern.
    »Du bist ganz gut vorangekommen«, erzählte er Nadiscu. »Du hast fast fünfzehn Kilometer zurückgelegt, bevor dieser Sturzbach dich erwischt hat. Bist du immer noch da unten?« Er blickte auf den steinigen Bergboden zu seinen Füßen. »Ich meine, ist noch etwas von dir übrig? Wieso bist du noch da? Dein Gefährte ist herausgespült worden.«
    Ich war eingeklemmt, antwortete der Höhlenforscher grimmig. Ich bin auf einen Sims geklettert. Da war ein Spalt im Fels. Als das Wasser stieg, bin ich tiefer in diesen Spalt geklettert. Schließlich blieb ich stecken und konnte mich nicht mehr bewegen. Ich trug natürlich eine Taucherausrüstung. Es war schlimm. Es dauerte so lange, wie mein Sauerstoff reichte ...
    »Das muss schrecklich gewesen sein«, wollte Harry sein Mitgefühl ausdrücken, aber der Höhlenforscher unterbrach ihn.
    Verschwenden wir keine Zeit damit. Du hast eine Aufgabe zu erfüllen. Wie kann ich dir helfen?
    »Indem du mir zwei Fragen beantwortest: Erstens, in welche Richtung verlief der Fluss, als du ... als die Flut kam? Und zweitens, was glaubst du, wie tief bist du unter der Oberfläche?«
    Nadiscu lieferte die Antworten, und Harry bedankte sich. »Ich werde nicht nach der Quelle des Flusses suchen«, gab er zu, »weil ich auf der Suche nach einem anderen Ursprung bin. Aber wenn alles gut geht, dann komme ich irgendwann einmal zurück und erzähle dir, wie weit ich gekommen bin. Ist das in Ordnung?«
    Danke Harry, ich weiß das zu schätzen .
    Harry benutzte das Kontinuum und bewegte sich weiter in die Berge hinein. Er kam auf einer steilen, pinienbewachsenen Anhöhe heraus. Diesmal war die Interferenz so stark, dass Harry wusste, er war beinahe am Ziel. Direkt unter ihm, im Innern des Berges, wartete das Tor auf ihn, das in die Welt der Wamphyri führte.
    Er berechnete die Entfernung zu seinem Ausgangspunkt und markierte diesen Geländepunkt fest in seinem Kopf – nicht nur in der gewöhnlichen Welt, sondern auch seine Entsprechung im metaphysischen Möbius-Kontinuum. Es war eine Art mentaler Landvermessung. Und dann kehrte er zu dem Gebüsch zurück, in dem er seine Ausrüstung versteckt hatte.
    Eine halbe Stunde später war er in Neopren gehüllt und mit einem Sauerstofftank versehen, trug Schwimmflossen und eine starke Taschenlampe. Er ließ sich in das Wasser gleiten und beschwor ein Möbius-Tor herauf. Kein Flackern. Er bewegte sich stromaufwärts und kam in der Dunkelheit heraus, mit seinen flossenbewehrten Füßen auf kiesigem Bachboden. Die Dunkelheit war undurchdringlich, und die Strömung war so stark, dass er sich dagegen anstemmen musste. Er benutzte seine Taschenlampe, um den Weg vor sich zu beleuchten. Der starke Strahl durchschnitt die Dunkelheit wie ein Messer. Nach seinem nächsten Sprung durch das Kontinuum waren seine Füße immer noch auf dem Boden, aber die Höhle war niedriger geworden, das Wasser reichte ihm bis zum Kinn und der Weg vor ihm verlief unter Wasser.
    So bewegte Harry sich voran.Manchmal schwamm er; bei anderen Gelegenheiten musste er tauchen, wenn es keinen Spalt mehr zwischen Decke und Wasseroberfläche gab; manchmal war die Höhle auch gewaltig und das Wasser nur ein breites Rinnsal am Boden. Schneller als erwartet fand er Gari Nadiscu in der Spalte, in der er sich verfangen hatte. Es war nur sehr wenig von ihm übrig: ein einzelner Finger, ein Sauerstoffbehälter, der halb im Schlick vergraben war, und ein verkanteter Schenkelknochen.
    Wie Harry jetzt feststellte, hätte er auch direkt zu Nadiscu gehen können. Aber es hatte eben auch die Möglichkeit gegeben, dass dabei Probleme aufgetreten wären. Schließlich war der Höhlenforscher in einem engen Spalt steckengeblieben, und Harry hatte das Risiko vermeiden wollen, in einer engen, schwierigen Position aus dem Möbius-Kontinuum aufzutauchen. Außerdem, und das war noch wichtiger, war Nadiscu vielleicht schon zu nahe an der Kugel. Harry hatte am eigenen Leib erfahren, wie gefährlich es war, wenn man das Möbius-Kontinuum zu nahe an einem dieser Tore benutzte; man sollte das unbedingt vermeiden. Nein, er ging lieber auf seine Art vor. Wenn es dabei zu

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