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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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spürte, wie er ergriffen, hochgezogen und in die Kugel geschoben wurde. Einen Augenblick später waren die Höhle und der plätschernde Fluss verschwunden und er schwebte empor, hoch, höher, schwerelos wie eine Feder in einem Strahl weißen Lichts, einem anderen Ort, einer anderen Welt entgegen.

EINUNDZWANZIGSTES KAPITEL
    Vielleicht war das Verhalten der versteinerten Höhlenbewohner schuld daran, dass Harrys erste Reaktion Panik war. Beinahe hätte er instinktiv ein Möbius-Tor heraufbeschworen. Er hatte es im Geist schon fast fertig und konnte die Aktion im letzen Moment noch abbrechen, bevor es zur Katastrophe kam. Gott allein wusste, wo oder wie er herauskommen würde, wenn er hier, in einem grauen Loch, Möbius’sche Mathematik einsetzte.
    Und so schwebte er, wurde durch den Tunnel nach oben gezogen, ohne dem Widerstand entgegensetzen zu können, und bevor er wusste, wie ihm geschah ...
    Der Schock beim Wiederauftauchen war fast so groß wie der beim Eintauchen. Er durchbrach die Oberfläche der Kugel und rutschte an ihr herunter, bis er krachend auf einem Geröllhaufen landete, der sich zwischen der Kugel und der Wand des Kraters angesammelt hatte. Denn die Kugel befand sich tatsächlich in einem Krater und direkt über ihr – war eine zweite Kugel!
    Jetzt wurde Harry einiges klar. Das Puzzle war fast komplett. Das Tor, das er gerade passiert hatte, war das Original. Das darüber, das den Schlund des Kraters verdeckte, war hier im gleichen Augenblick entstanden wie sein Zwilling – sein anderes Ende – in Perchorsk. Vielleicht hatte die Existenz des ersten auf irgendeine Weise die Lage des zweiten Tores beeinflusst. Harry konnte das nicht sagen. Vielleicht würde Möbius das wissen.
    Aber wenn der enthauptete Leichnam in der Höhle und auch das Walkie-Talkie erst vor Kurzem durch das Tor gekommen waren ... bedeutete das, dass die Wamphyri das ursprüngliche Tor jetzt als Müllabladeplatz benutzten? Aber warum sollten sie ein Funkgerät wegwerfen? Jedenfalls waren diese Gegenstände durch das Tor gekommen. Sie hatten die untere Kugel passiert. Und wenn diese Sachen hier herunter gekommen waren, dann gab es für ihn auch einen Weg nach oben. Und kaum hatte er diesen Gedanken zu Ende gedacht, da sah er auch schon die Magmasse-Wurmlöcher. Sie waren überall und zogen sich kreuz und quer sauber durch den Fels.
    Unter seinem Anorak trug Harry immer noch die Lampe an seinem Gürtel. Er zog sie hervor, wählte einen horizontalen Schacht und zwängte sich hinein. Nach kurzer Zeit bog der Tunnel nach rechts ab und führte dann steil in die Tiefe. Harry gab auf und schob sich rückwärts wieder heraus. Bei den nächsten Löchern erging es ihm nicht besser. Aber dann, beim fünften Versuch, fand er endlich einen Schacht, der sanft anstieg, nicht so steil, dass er wieder zurückgerutscht wäre. Auch dieser Tunnel bog nach kurzer Zeit zur Seite ab, diesmal nach links, und danach wurde er geringfügig steiler. Anschließend verlief der Tunnel ebenerdig in einem Bogen nach rechts. Aber hinter dieser Kurve stieg er dann fast senkrecht an. Harry stand auf und schaltete die Lampe aus. Nach der klaustrophobischen Enge des Schachtes war das hier vergleichsweise angenehm. Es war, als stünde man am Grunde eines trockenen Brunnens. Dort oben glitzerten unbekannte Sternbilder strahlend an einem schwarzen, juwelenübersäten Himmel. Er streckte eine Hand aus ... der Ausgang des Schachtes war mindestens einen halben Meter außerhalb seiner Reichweite.
    Er ging in die Hocke und sprang. Aber es war alles andere als einfach, senkrecht hochzuspringen und eine nennenswerte Höhe zu erreichen, in diesem Loch, das einen Durchmesser von gerade mal achtzig Zentimetern hatte. Und der dicke Parka, die schwere Maschinenpistole, das Ersatzmagazin und die zweihundert Schuss Munition behinderten ihn zusätzlich.
    Die MP!
    Harry nahm die Waffe von der Schulter und öffnete den Trageriemen, so weit es ging. Dann fasste er die Maschinenpistole am Lauf, schob den Kolben an der glatten Wand des Wurmloches hoch und hakte den Griff über den Rand des Lochs. Dann stemmte er sich gegen die Wand und schob sich mit Ellbogen und Knien so weit hoch, bis er den Fuß in die Schlinge des herabbaumelnden Trageriemens schieben konnte. Danach war es einfach. Er richtete sich langsam auf, schob sich aus dem Loch und zog die Waffe hinter sich hoch.
    Er keuchte ein wenig nach der Anstrengung und sah sich um. Und genau wie es Zek Föener, Jazz Simmons und alle

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