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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Problemen gekommen wäre, hätte er einfach eine Möbiustür öffnen müssen. Und so hatte er sich für dieses Vorgehen entschieden: zuerst den Weg vor sich beleuchten und dann durch das Kontinuum ein Stück vorwärts springen. Ab hier musste er das sowieso tun, denn der Weg vor ihm war jetzt unbekannt.
    Er und Nadiscu tauschten ein paar ermutigende Worte aus, dann zog Harry weiter.
    Fünf Minuten später, nach einer Reihe kleiner Sprünge, flackerte Harrys Auftauchtür wild und schien sich in sich selbst zu verkrümmen. Harry kam schwimmend in tiefem Wasser heraus. Er leuchtete mit seiner Lampe. Die Höhle des unterirdischen Flusslaufes war an dieser Stelle beinahe rund, und es gab einen Spalt von vielleicht dreißig Zentimetern zwischen der Decke und dem Wasser. Er wagte es nicht, das Kontinuum noch einmal zu benutzen und verlegte sich ganz auf das Schwimmen. Die Strömung war nicht sehr stark, aber kräftezehrend.
    Dann sah Harry plötzlich einen schwach leuchtenden Lichtschein vor sich. Er schaltete die Lampe aus, hakte sie an seinem Gürtel fest und benutzte beide Hände, um seine flossenbewehrten Füße zu unterstützen. Der Lichtschein wurde größer und das Licht heller. Weißes Licht!
    Harry kam in der Höhle mit der Kugel an und zog sich erleichtert auf den Sims hoch – und schreckte im gleichen Moment vor dem zurück, was da auf dem nassen Fels lag. Es war eine kopflose Leiche, die schon stark in Verwesung übergegangen war. Der Kopf lag ein kleines Stück weiter auf dem Sims. »Jesus!« Harry atmete tief ein. Er hatte bereits seine Sauerstoffmaske abgenommen, stülpte sie jetzt aber schnell wieder über, um dem Gestank zu entgehen. Das war besser. Er sah sich die Leiche genauer an, ohne sie jedoch zu berühren. Das durchtrennte Rückenmark war kräftig und mit zusätzlichen Knochen und Muskeln verstärkt. Tatsächlich waren es zwei Rückgrate. Wamphyri! Auch der Kopf würde ein zweites Gehirn enthalten, das jetzt ebenfalls verrottete.
    »Wer warst du?«
    Ich war Corlis, aus der Feste der Lady Karen, stöhnte der andere . Ich strebte jedoch nach Höherem. Und jetzt geh weg und überlass mich meinem Elend.
    »Nach Höherem?« Harry würgte. »Das sieht man.« Er sah zu der Kugel hinauf und schnell wieder weg. Das Licht war unerträglich grell. Aus einer reißverschlussbewehrten Tasche zog er eine Sonnenbrille und setzte sie auf, dann sah er sich um. Ein Stückchen von der Leiche entfernt lag ein modernes Walkie-Talkie, leicht ramponiert und mit voll ausgezogener Antenne. Harry starrte es an und schüttelte den Kopf. Er konnte sehen, dass es sich um ein russisches Modell handelte; darüber, wie es hierherkam, konnte er nur spekulieren.
    Es gab diverse Nischen in den Wänden, und die Löcher unzähliger Magmasse-Wurmlöcher. Als Harry sah, was einige davon enthielten, erinnerte er sich an Faethors – oder Belos’ – Geschichte.
    Hoch oben in der gekrümmten Wand saß eine dieser Kreaturen in einem Magmasse-Loch. Die vertrockneten Beine baumeten über den Rand. Das Ding war mumifiziert, das herabtröpfelnde Kalkwasser hatte die Beine an den Felsen geschweißt und sie langsam mit einer glänzenden Kalziumschicht bedeckt. Ein schrecklich missgebildeter, augenloser Schädel sah zu ihm herab. Die klaffenden, im Tode erstarrten Kiefer waren mit Raubtierzähnen bestückt und erinnerten an einen Wolf. Die Kreatur schien Harry mit hartnäckiger, stetiger Bösartigkeit anzugrinsen. Er ließ sich davon nicht beeindrucken. Sie hatte schon seit Äonen so vor sich hin gestarrt.
    Vampirmörder!, klagte sie ihn plötzlich an.
    Harry zuckte die Achseln. »Ich kann es nicht leugnen. Aber was das angeht, brauchst du dir ja wohl keine Sorgen zu machen. So wenig wie alle anderen hier.«
    Jetzt gesellten sich andere Stimmen zu der ersten: Unverschämter Wicht! Und: Dies ist ein Ort der Wamphyri – verschwinde! Und: Wer bist du, dass du es wagst, unseren Schlaf der Jahrhunderte zu stören?
    »Entschuldigung, aber ich bin nicht für Konversation angezogen, höflich oder auch anderweitig. Aber bevor es da Missverständnisse gibt: Ich weiß, dass ihr einer wie der andere alle Ausgestoßene seid. In eurer eigenen Welt wart ihr vielleicht große und mächtige Wamphyri, aber hier seid ihr nur morsche, verrottete Kadaver! So ist das Leben. Was mich angeht, so werde ich euch eure Vergangenheit nicht vorhalten, wenn ihr nicht an der meinen herummäkelt.«
    Einen Augenblick herrschte verblüfftes Schweigen, dann riefen sie wie aus einem

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