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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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waren auf die Kugel gerichtet. Die weißen Gesichter schienen zu Aliens zu gehören, mit den Antennen der Kopfhörer und den riesigen insektenartigen Brillengläsern, die direkt auf das strahlende Ziel gerichtet waren.
    Zwischen den Geschützen und der leuchtenden Kugel ragte ein dreieinhalb Meter hoher Elektrozaun auf. Er hatte nur ein Tor: dort, wo der hölzerne Steg eine Verbindung zwischen dem Saturnring und dem Zentrum darstellte. Es herrschte eine hektische und nervöse Atmosphäre dort unten; der Geruch der Angst war so stark in der klimatisierten Luft, dass Jazz fast ihre klebrige Ausdünstung auf der Haut spüren konnte.
    Er hielt sich an dem hölzernen Geländer fest und prägte sich die gesamte Szenerie unauslöschlich ins Gedächtnis ein: »Was zum Teufel ...?«
    Er drehte den Kopf und blickte Khuv an. »Ich habe gesehen, wie die Geschütze angekommen sind, in der Nacht, als ich gefangengenommen worden bin. Zusammen mit dem Elektrozaun. Ich war der Meinung, die seien dazu bestimmt, das Perchorsk-Institut vor einem Angriff von außen zu schützen, was für mich aber eigentlich keinen Sinn ergab. Aber aus dem Innern? Mann, das ist genauso abwegig. Ich meine, was ist das für ein Ding? Und warum haben diese Leute so eine furchtbare Angst davor?«
    Und plötzlich, ohne dass man es ihm sagen musste, kannte er die Antwort. Nicht die ganze Antwort, aber genug. Plötzlich passte alles zusammen. Alles, was er gesehen hatte, und alles, was Khuv ihm erzählt hatte. Und vor allem dieses fliegende Monster, das die amerikanischen Jagdflieger schmorend in die Hölle geschickt hatten und in einem Flammenball aus dem Himmel über der Westküste der Hudson Bay auf die Erde gestürzt war. Apropos Feuer, war das da nicht eine aus vier Mann bestehende Flammenwerfereinheit auf der Plattform des Saturnringes? Ja, es sah ganz danach aus.
    Vyotsky hatte sich leise zu Khuv und Jazz gesellt, die am Geländer standen. Jazz zuckte zusammen, als er eine gewaltige Pranke auf seine Schulter legte. »Das da, Engländer«, sagte Vyotsky, »ist so etwas wie ein Durchgang oder ein Tor. Und vor dem Ding an sich haben wir keine Angst.«
    Aber Jazz bemerkte, wie gedämpft, vielleicht sogar ein wenig ehrfürchtig, Vyotskys Stimme auf einmal klang.
    »Karl hat Recht«, sagte Khuv. »Nein, das Tor selbst erschreckt uns nicht – aber ich bezweifle, dass irgendjemand, der noch einigermaßen bei Trost ist, keine Angst vor dem hat, was manchmal da durchkommt!«

VIERTES KAPITEL
    Sie stiegen die letzten Holzstufen hinunter zu der Plattform, die Jazz an den Saturnring erinnerte, und dann gingen sie um die zentrale Kugel herum, bis sie den Steg erreichten, der zu ihrem kalten, weißglühenden Herzen führte.
    Einige Meter vor dem Tor in dem Elektrozaun blieb Khuv stehen und drehte sich zu Jazz um. »Also, was halten Sie davon?« Er konnte nur von dem strahlend hellen rätselhaften Globus auf der anderen Seite der Drahttür sprechen, der vielleicht sieben Schritte von ihnen entfernt hing. Die Kugel war völlig starr, erzeugte keinerlei Geräusche und wirkte doch bedrohlich.
    »Sie haben gesagt, hier habe der Atommeiler gestanden«, antwortete Jazz. »Wo denn, mitten in der Luft? – Ja, ist schon okay, das war ein Witz. Sie wollen also sagen, dass bei diesem Rückstoß alles, was zwanzig Meter rund um das Zentrum existiert hat, einfach ... ganz egal, was es war ... zu Nichts verdampft ist, richtig?«
    »So hätte ich mir das wahrscheinlich auch erklärt«, meinte Khuv, »aber es ist falsch. Wie ich bereits gesagt habe, geht es um eine Umwandlung. Viktor Luchow zufolge wurde die in dem Schacht eingeschlossene Energie von der in dem Atommeiler gebundenen Energie angezogen. Man könnte es mit einem Nagel vergleichen, der von einem Magneten angezogen wird. Bei der folgenden Verschmelzung gab es keine Explosion. Vielleicht gab es eine Implosion, ich weiß das genauso wenig wie Luchow selbst. Aber das Material, aus dem das Fundament des Reaktors bestanden hat, der Meiler selbst mit seinen Brennstäben und all die Apparaturen, die hier gestanden haben, das alles wurde von innen nach außen bis zu dieser runden Wand da verschlungen, transformiert, also umgewandelt. Auch die Menschen. Siebzehn Nuklearphysiker und Techniker sind augenblicklich verdampft, ohne eine Spur zu hinterlassen.«
    Jazz war fasziniert, weniger von Khuvs Erzählstil, als von dem, was er erzählte. »Was ist mit der Strahlung? Es muss doch eine starke Strahlungsemission ...«
    Khuv bremste

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