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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Kreaturen, die nicht an eine bestimmte Form gebunden waren. Das Ding in dem Kasten konnte jetzt annähernd eine Rattengestalt annehmen, nachdem es in Kontakt mit einer Ratte gekommen war und diese gefressen hatte. Würde es auch in der Lage sein, einen Menschen zu kopieren? Was im Gegenzug dann wieder zu der Frage führte, ob der Wamphyri-Krieger ein Mensch gewesen war, der die Fähigkeit hatte, seine Gestalt zu wechseln, oder ob er etwas anderes gewesen war, das nur die Gestalt eines Menschen angenommen hatte?
    Schauerliche Gedanken und Überlegungen wie diese hatten Agursky den Trost in der Flasche suchen lassen, und als er jetzt wieder daran dachte, wünschte er sich, er hätte etwas zu Trinken bei sich, hier und jetzt. Aber das war leider nicht der Fall. Je schneller er hier fertig wurde, desto schneller war er wieder in seinem Quartier, wo er sich in den Schlaf trinken konnte.
    Direkt hinter der Tür stand ein Wagen mit dem Futter für das Wesen in einem geschlossenen Behälter. Dieser Behälter war an eine elektrische Pumpe angeschlossen. Agursky rollte den Wagen näher an den Kasten heran und steckte das Kabel in die Steckdose. Er koppelte den Abflussstutzen des Behälters an den Fütterungsschlauch an der schmalen Seite des Kastens, öffnete die Ventile in dem Behälter und dem Kasten und setzte die Maschine in Gang. Der Elektromotor lief leise an. Schmatzend und gurgelnd begannen die dickflüssigen Schlachtabfälle zu fließen.
    Während er arbeitete, war Agursky sich bewusst, dass er von dem Wesen beobachtet wurde. Es war ungewöhnlich, dass es sich nicht sofort seiner Nahrung zuwandte. Doch es hatte sich nicht von der Stelle gerührt. Nur die Augen waren seinen Bewegungen gefolgt. Agursky war irritiert. Dunkle rote Klumpen von zerkleinertem Fleisch in einer blutigen Lake wurden in regelmäßigen Schüben in den Kasten gepumpt und bildeten dort einen ekelhaften Haufen von Innereien im Sand vor dem Bau dieses Monsters. Aber noch immer bewegte es sich nicht.
    Agursky runzelte die Stirn. Die Kreatur konnte die Hälfte des eigenen Lebendgewichts auf einmal verspeisen, und sie war jetzt seit vier Tagen nicht mehr gefüttert worden. Sollte sie krank sein? War mit der Luftzufuhr etwas nicht in Ordnung? Was zum Teufel hatte sie vor?
    Er ging zu seinem Stuhl zurück und setzte sich wieder so wie immer, mit den Armen über der Lehne gefaltet und dem Kinn auf dem Handrücken seiner linken Hand. Die Kreatur starrte ihn an, mit Augen, die jetzt beinahe menschlich anmuteten. Auch das Gesicht hatte einen großen Teil seiner Rattenhaftigkeit verloren und menschenähnlichere Umrisse angenommen. Der egelförmige Torso streckte sich und verlor dabei die dunkle Farbe und die Runzeln auf der Oberfläche. Es bildeten sich Beine, und Arme und – Brüste?
    »Was?« Agursky quetschte das Wort zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Was zum ...?«
    Die autarke kieselsteinsammelnde Gliedmaße bildete sich zurück und wurde in die Hauptmasse des Körpers integriert. Dieser Körper war jetzt beinahe menschlich, wenigstens der Form nach. Er hatte die Gestalt einer jungen Frau, sogar das wehende Haar einer jungen Frau. Aber das Haar auf dem Kopf der Kreatur war stumpf und spröde, wie das falsche Haar einer schlecht verarbeiteten Puppe. Die Brüste waren massig und ohne Brustwarzen, wie blasse Fleischklumpen, die man auf eine männliche Brust gepfropft hat. Und auch die Größe stimmte nicht, denn das Wesen hatte nur die Masse eines großen Hundes, und in dieser neuen Form reichte das nur für eine sehr kleine Frau.
    Von Sekunde zu Sekunde fühlte sich Agursky mehr angeekelt. Die Kreatur versuchte, eine Frau nachzubilden, aber ihr gelang nur ein scheußliches Zerrbild. Die ›Hände‹ waren Gliedmaßen, die zwar menschlichen Händen ähnelten, aber die Nägel an den zu dünn geratenen Fingern waren leuchtend rot und viel zu lang. Und schlimmer noch, die ›Füße‹ waren ebenfalls Hände. Die Kreatur konnte dazwischen anscheinend nicht unterscheiden. Und das sabbernde idiotische Gesicht des Dings lächelte Agursky an, und plötzlich wusste er, wo er dieses Lächeln schon gesehen hatte.
    Es war das Gesicht und das Lächeln, sogar das Haar, dieser sexgeilen Schlampe Klara Orlova, einer dürren Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der theoretischen Physik, die von der Kreatur fasziniert war und gelegentlich vorbeikam, um sie anzustarren. Das Wesen hatte ihr Gesicht gesehen, die Hände mit den hellrot angemalten Nägeln, die oberen

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