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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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aufgegangen, und jetzt zeigst du, was du wirklich bist.«
    Der Kontakt mit dem rohen blutigen Brei hatte den Hunger des Dings angeregt, hatte ihm die Maske vom Gesicht gerissen. Aus instinktiven Zwängen konnte es den Trug nicht länger aufrechterhalten. Und doch ... während der ganzen Zeit, die Agursky mit der Kreatur verbracht hatte, hatte er nichts Vergleichbares gesehen. Sein Futter war da, und das Wesen wusste das, aber es war mehr als nur Hunger und Blutlust im Spiel. Und wieder fragte sich der Wissenschaftler: Ist es krank? Fehlt ihm etwas? Und wenn ja, was?
    Als ob das Zucken der Zunge nur der Beginn, der Auslöser gewesen wäre, begann jetzt der ganze Körper zu zucken. Die menschliche Farbe seines Protoplasmas – Agursky hatte Probleme damit, es einfach als Fleisch zu sehen – verwandelte sich in eine schiefergraue, lepröse Farbe, und Büschel struppigen Haares wuchsen überall. Die Gliedmaßen bildeten sich zurück, verschwanden im Torso und das Zittern wurde zu einem gleichmäßigen spasmischen Zucken.
    Agursky war gegen seinen Willen so fasziniert, dass er seinen Blick nicht von diesem Schauspiel reißen konnte. Seine Lippen entblößten die gelben Zähne in einer Grimasse des Abscheus. Gott, dieses Ding ähnelte nichts mehr als einer riesigen tumorzerfressenen Plazenta mit einem Kopf.
    Aber die roten Augen des Monsters starrten ihn noch immer an, und während er weiter zusah, schob sich das Ding seine gespaltene Zunge tief in den eigenen Rachen. Aus den Zuckungen wurden würgende Bewegungen, bis die Kreatur schließlich die eigene Zunge wieder ausspuckte. Auf der leicht nach oben zeigenden Gabel der Zunge balancierte eine zitternde perlmuttfarbene Kugel von der Größe einer Murmel.
    Agursky stand hastig auf, ging zum Kasten hinüber, hockte sich hin und starrte diesen seltsamen Materieklumpen im offenen Maul der Kreatur an. Was es auch war, es war augenscheinlich lebendig. Seine Oberfläche umgab ein matter Film, aber Agursky glaubte Reihen von winzigen Wimperhärchen auf der gesamten Oberfläche erkennen zu können, die die Kugel in der Gabelung der Zunge des Wesen vertikal um die eigene Achse rotieren ließen.
    »Was soll ...?«, setzte er an, aber in diesem Moment stieß die Kreatur den Kopf nach vorn, und die Zunge entrollte sich. Die matte Kugel wurde direkt dem Gesicht des Wissenschaftlers entgegengeschleudert!
    Agursky zuckte instinktiv zurück, verlor das Gleichgewicht und fiel auf den Rücken. Eine lächerliche Reaktion, denn natürlich konnte die Kreatur ihm nichts tun, solange die Glaswand sie trennte. Und da war der schimmernde Klumpen gelandet. Er war gegen die Glaswand geprallt und hing dort platt.
    Aber noch während Agursky aufstand und sich zittrig den Staub abklopfte, setzte die Kugel sich in Bewegung.
    Sie glitt an der Innenwand des Kastens herunter und blieb dort kurz auf dem blutbeschmierten Sand und den Kieseln liegen. Dann nahm sie wieder ihre kugelförmige Gestalt an und schwebte wie ein weißliches Bläschen über den Blutfilm. Und mit den unzähligen feinen Wimperhärchen, die es antrieben, folgte es dem Nahrungsbrei bis zu seinem Ursprung unter dem Futterhahn.
    Dann passierte etwas Erstaunliches: Wie ein Tischtennisball, der auf einem Wasserstrahl tanzt, kletterte die Kugel an den letzten Blutstropfen hoch zum Ausfluss des Schlauches und verschwand darin. Verwirrt, mit offenem Mund, ging Agursky zu der Seite des Kastens. Die Ventile waren natürlich immer noch geöffnet ... wäre es nicht wunderbar, wenn er dieses Ding isolieren könnte, diesen – Parasiten? War es etwas in der Art? Ein parasitäres Lebewesen, das im Körper des Aliens lebte? Vielleicht ja, aber ...
    Alle möglichen Gedanken und Ideen schossen Agursky durch den Kopf. Er hatte das Ding mit einer Plazenta verglichen, in dem Augenblick, bevor es diese Kugel hochgewürgt hatte. Vielleicht war die Idee, die er da gehabt hatte, gar nicht so abwegig gewesen. Die Kreatur hatte offenbar eine Form von Kataklase durchlaufen, eine Rückbildung der Zellen und des Zellgewebes zu einer primitiveren, fast embryonalen Form. Plazenta, Kataklase, Embryo, Protoklase –
    Ei?
    Agursky drehte die Ventile zu und schaltete die Pumpe ab. Dann zog er den Wagen zu sich hin und hob den schweren Deckel des Futterbehälters. Unten, in der Mitte des Behälters, auf dem Boden, auf einem Film aus Blut und zwischen einigen Klümpchen aus roten Fleischfetzen und unidentifizierbaren biologischen Rückständen, drehte sich die

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