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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Halbkugeln ihrer Brüste, weil sie ihren Kittel aufgeknöpft trug, um die Soldaten anzumachen – aber es konnte nicht wissen, dass zu den Brüsten auch Brustwarzen gehörten, und es hatte ihre Füße überhaupt nicht gesehen. Es hatte einfach vermutet, dass die Füße so aussahen wie die Hände.
    Agursky rief sich zur Besonnenheit. Das konnte nicht sein, damit würde er der Kreatur zu viel Intelligenz zuschreiben, und er hatte sich bereits davon überzeugt, dass sie nicht besonders clever war. Diese Nachahmung war nichts anderes als der bedeutungslose, aber menschlich klingende Schrei eines Papageis, oder die Mimikry des Affen, der eine Brille trug, um ein Buch zu ›lesen‹. Eigentlich war es sogar weniger als das Letztere, denn der Vorgang war rein instinktiv. Wie der Farbwechsel bei einem Chamäleon, oder besser noch, wie der Farbwechsel des Chamäleons kombiniert mit der Wandelungsfähigkeit eines Oktopoden.
    Noch während er dies dachte, hatte das Ding einige Mängel seiner Imitation ausgebügelt. Die Hautfarbe war jetzt realistischer, wie auch der gemalte Schmollmund. Die Nase des Vampirs mit den dunklen Nasenlöchern war jedoch immer noch abstoßend und unpassend; runzlig, abgeplattet und zitternd. In seinem natürlichen Element – wo auch immer das sein mochte – war der Geruchssinn für das Wesen vielleicht das wichtigste Hilfsmittel zum Überleben. Eine Veränderung der Form dieses Organs würde seine Funktion wahrscheinlich drastisch einschränken. Auf jeden Fall war aber das endgültige Bild, das dieses Ding ihm präsentierte – auch wenn es immer noch falsch war, immer noch grotesk –, zumindest so etwas wie ... ein Versuch?
    Aber was wollte es bewirken?
    Plötzlich, aus heiterem Himmel, stieg heftige Wut in Agursky auf. Wollte dieser ... dieser gottverdammte fleischfressende Schleim da ihn wirklich erotisch stimulieren?
    »Verdammtes ... du verdammtes Ding! Das ist es, oder?« Er sprang auf die Füße. »Du kennst die Unterschiede zwischen uns – oder du spürst sie wenigstens. Und du versuchst sie auszunutzen. Du glaubst, ich würde netter zu meiner gestaltwandlerischen blutsaufenden außerirdischen kleinen Schlampe sein, wenn ich glaube, dass ich sie vielleicht vögeln kann, was? Gottverdammt, du hast den falschen Mann erwischt!«
    Wie eine spielende Katze dehnte sich das Wesen, rollte sich auf den Rücken und streckte ihm seine nutzlosen Brüste entgegen. Es hatte keinen Bauchnabel, aber ein wenig unter dem Punkt, wo der Bauchnabel sein sollte, war eine vorstehende pulsierende Fleischröhre, die nur das sein konnte, was dieses Ding für eine menschliche Vagina hielt. Diese sexuellen Avancen ließen Agursky vor Wut schäumen. Das Ding wollte ihn wirklich verführen! Er riss eine schwarze Karte aus der Tasche seines Laborkittels und hielt sie dem halb grinsenden, Grimassen schneidenden Ding entgegen.
    »Siehst du das, du mutterlose Monstrosität? Wie würde es dir gefallen, für Onkel Vasily zu tanzen, häh? Das magst du nicht, oder?«
    Es war ein Bluff, und die Kreatur wusste es. Ihre trüben Augen blickten durch das Glas, sahen sich im Raum um, aber Agursky hatte seinen Elektroschocker nicht mitgebracht. Er konnte seine Drohung nicht ausführen.
    Die gurgelnde rote Masse aus dem Futterschlauch wurde immer noch in den Kasten gepumpt. Der Behälter war beinahe leer, doch das Ding machte nach wie vor keine Anstalten zu fressen. Aber jetzt, als Agursky sich zitternd wieder setzte, fand ein rotes Rinnsal des Abfallberges auf einem Zickzackkurs zu der Kreatur und berührte ihre Seite. Die Verwandlung, die dann stattfand, geschah blitzschnell.
    Ihr Hals verdrehte sich in einem unmöglichen Winkel, so dass der Blick des halbmenschlichen Gesichts auf das Blut fiel, das sich an seiner Flanke sammelte. Dann wandte sich der Kopf wieder ihm zu. Agursky sah, dass die Augen des Monsters die Farbe des Blutes angenommen hatten. Die Hölle starrte ihm aus diesen Augen entgegen. Das groteske fehlerhafte Gesicht begann sich zu verändern, bekam eine andere Gestalt, eine andere Form. Der Mund dehnte sich, bis er fast das gesamte Gesicht ausmachte, öffnete sich und entblößte eine tiefe Höhle, in der nadelspitze Zähne staken. Eine gespaltene Schlangenzunge spielte dort; die Spitzen des gegabelten Endes zuckten zwischen den speicheltriefenden Lippen des Dings hin und her.
    »Das entspricht dir ja wohl eher!«, rief Agursky ihm entgegen. Er fühlte sich, als hätte er einen Sieg errungen. »Dein Plan ist nicht

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