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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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später hatte Harry feststellen müssen, dass sein neugeborener Sohn nicht nur sein eigenes Leben gerettet, sondern auch seine bewusstlose Mutter aus der Gefahrenzone gebracht hatte. Das Kind hatte mit Hilfe möbiusscher oder zöllnerischer Metaphysik sich und Brenda an einen sicheren Ort gebracht: Ins Hauptquartier des E-Dezernats in London! Und Harry war seinem eigenen Schicksal überlassen, das für ihn die körperliche Hülle bereithielt, die einst Alec Kyle gewesen war.
    Er war in diesen Körper geschlüpft und hatte dabei das neue Spielzeug des KGB zerstört, das sowjetische Zentrum für paranormale Spionage im Schloss Bronnitsy.
    Und danach ... danach wäre es an der Zeit gewesen, sich zu erholen, innezuhalten und Bilanz zu ziehen, sich einzugliedern und sein Leben in Ordnung zu bringen. Aber die Mitarbeiter des E-Dezernats konnten in ihrer Freude über ihren dreifachen Sieg – die Eliminierung von Yulian Bodescu, die Vernichtung der noch vorhandenen Vampirüberreste im Ausland und die Zerstörung des russischen vom KGB unterwanderten Esper-Korps – den Stress nicht richtig einschätzen, dem Harry und seine Familie ausgesetzt gewesen waren. Jetzt, nachdem die Aufgabe erledigt war, wollten sie die ganze Sache untersucht, erfasst, studiert und erklärt haben, und der Einzige, der das alles überblickte, war Harry. Einen Monat lang gab er ihnen, was sie wollten, und überlegte sogar, ob er den Job als Leiter des E-Dezernats annehmen sollte. Aber während dieses Monats wurde auch deutlich, dass es Brenda nicht gut ging. Wie Harrys Mutter gerade angedeutet hatte, war es eigentlich keine Überraschung, dass Brenda einen Nervenzusammenbruch erlitt.
    Schließlich hatte sie erst vor kurzem entbunden und erholte sich immer noch von einer heiklen Schwangerschaft und einer schwierigen Geburt. Für eine kurze Zeit hatten die Ärzte sogar geglaubt, sie würde das nicht überstehen. Wenn man dazu noch die Tatsachen in Betracht zog, dass ihr Mann ein Necroscope war und sie von diesen Talenten gewusst und sich seit Monaten heftig damit beschäftigt hatte, dass ihr Kind offenbar ähnliche und sogar noch umfassendere Fähigkeiten besaß, so dass selbst die Männer vom E-Dezernat, die ebenfalls ESP-Fähigkeiten aufwiesen, ihn als eine Art Freak betrachteten, dass Harry jetzt – buchstäblich – ein anderer Mann war, der zwar Harrys Vergangenheit, seine Erinnerungen und Angewohnheiten besaß, aber in einem ganz anderen Körper lebte, und dass sie in dieser Nacht einen absoluten Horror hatte durchleben müssen, Auge in Auge mit Yulian Bodescu, einem Monster, das sie sich wahrscheinlich nicht einmal in ihren schlimmsten Albträumen hätte ausmalen können ...
    Es war kaum verwunderlich, dass der Verstand des armen Mädchens diesem Druck nicht gewachsen war! Hinzu kam noch, dass sie London hasste, aber nicht nach Hartlepool zurückkonnte. Ihre alte Wohnung war ihr unerträglich geworden, dort lauerten grauenhafte Erinnerungen auf sie. Allmählich verlor sie den Bezug zur Wirklichkeit, und ihre Aufenthalte bei verschiedenen Spezialisten und in psychiatrischen Kliniken nahmen zu. Und eines Morgens waren sie und das Baby ...
    »Sie waren verschwunden!« Harry sprach es laut aus. »Sie waren nicht mehr da, und sie waren auch nirgendwo, wo ich sie finden konnte. Und was mir am meisten zu schaffen macht, ist die Tatsache, dass es keine Vorwarnung, keine Anzeichen dafür gegeben hat. Er hat einfach gehandelt und sie weggebracht ... irgendwohin. Und weißt du was? Er hat nie mit mir geredet. Nach diesem ersten Mal in der Wohnung, als Yulian Bodescu uns beinahe getötet hätte, hat er nie wieder mit mir geredet! Er hätte es tun können; er hat mich auf diese typische Art von Babys angesehen, und ich wusste, er hätte mit mir reden können. Aber er hat es nie getan.« Harry seufzte resigniert. »Also hat auch er mir vielleicht die Schuld gegeben. Vielleicht haben sie das beide getan. Und möglicherweise hatten sie ja sogar Recht, mir die Schuld zu geben! Wenn ich nicht so gewesen wäre, wie ich war ...«
    »Ach?« Seine Mutter war jetzt wütend. Sie mochte diesen Anflug von Selbstmitleid nicht, der sich in Harrys Stimme geschlichen hatte. Wo war die innere Kraft geblieben, die er besessen hatte? »Was wäre, wenn du nicht der gewesen wärst, der du warst? Was wäre mit Boris Dragosani, der dann immer noch in Russland leben würde? Und mit Yulian Bodescu, der Gott-weiß-was-für-Böses über die ganze Welt verbreitet hätte? Und was ist

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