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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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was? Eine T-Kapsel ist ein schneller Ausweg aus Schwierigkeiten. Ein Mann kann sich in einer Situation befinden, wo es besser ist, tot zu sein. Wenn er zum Beispiel gefoltert wird, oder wenn er weiß, dass die falsche – beziehungsweise die richtige – Antwort eine Menge guter Freunde auf die Abschussliste setzt. Simmons’ Mission war diese Art von Job. Wir haben Schläfer hinter dem Eisernen Vorhang, wie du ja wohl weißt. Genauso wie die Russen hier, dein Stiefvater war auch so einer. Also, Simmons arbeitete mit der Unterstützung einer Gruppe von Schläfern, die dafür aktiviert worden sind. Wenn er gefangengenommen würde ... vielleicht würde er sie nicht in Gefahr bringen wollen. Die Entscheidung, diese Todeskapsel zu benutzen, läge natürlich ganz allein bei Simmons. Die Kapsel wird in einem Zahn versteckt, und man muss nichts weiter tun, als hart darauf beißen, und ...«
    Harry verzog das Gesicht. »Als ob es nicht schon genug Tote gäbe!«
    Clarke merkte, dass er Harry verlor, dass diese Dinge ihn einfach nur anekelten. Er redete hastig weiter. »Auf jeden Fall haben wir seine Vorgesetzten überzeugt, ihm eine getürkte T-Kapsel zu geben, eine Kapsel, die komplexe, aber harmlose Chemikalien enthält, die ihn schlimmstenfalls k. o. setzen.«
    Harry war irritiert. »Warum hat er dann überhaupt eine Kapsel bekommen?«
    »Ein Stimulus«, sagte Clarke. »Er wusste ja nicht, dass die Kapsel getürkt war. Sie würde ihn daran erinnern, sich in Acht zu nehmen.«
    »Gott, seid ihr Leute gestört!« Harry war ehrlich angewidert.
    Und Clarke stimmte tatsächlich zu. Er nickte trübsinnig. »Du hast das Schlimmste noch nicht gehört. Wir haben ihnen erzählt, unsere Hellseher hätten ihm eine hohe Erfolgsquote bescheinigt; er würde mit den gewünschten Ergebnissen zurückkommen. Aber ...«
    »Ja?« Harry runzelte die Stirn.
    »Also, tatsächlich hatte er gar keine Chance, wir wussten, er würde geschnappt werden.«
    Harry sprang auf und schlug so heftig mit der Faust auf den Tisch, dass der Tisch hüpfte. »In diesem Fall war es niederträchtig, auch nur zuzulassen, dass sie ihn losschickten! Er würde geschnappt werden, unter Druck auspacken und die Leute ans Messer liefern, die ihn hineingeschmuggelt hatten, ganz zu schweigen von sich selbst. Was zum Teufel ist mit dem E-Dezernat in den letzten acht Jahren passiert? Ich bin mir verdammt sicher, dass zu seiner Zeit unter Sir Keenan Gormley so etwas nicht vorgekommen wäre.«
    Clarke war leichenblass. Sein rechter Mundwinkel zuckte, aber er blieb sitzen. »Oh doch, er hätte das zugelassen. In diesem Fall hätte er das getan.« Clarke zwang sich zur Ruhe. »Es ist auch gar nicht so schlimm, wie es sich anhört. Weißt du, Chung ist gut genug, um augenblicklich Bescheid zu wissen, wenn Simmons geschnappt wird. Und so war es auch. Er hat die Verhaftung mitbekommen und in dem Moment, in dem er uns das sagte, haben wir die Information sofort weitergegeben. Soweit wir wissen, hat MI5 alle sowjetischen Kontakte von Simmons augenblicklich unterrichtet, und die hatten Zeit, sich vorzubereiten oder zu verschwinden.«
    Harry setzte sich wieder, aber innerlich schäumte er immer noch. »Ich habe genug gehört. Ich verstehe, dass du dir da ein Loch geschaufelt hast und mich brauchst, um dir wieder herauszuhelfen. In dem Fall sollte der Rest dessen, was du mir zu erzählen hast, verdammt gut sein, sonst ... ehrlich, diese ganze Sache stinkt mir! Gut, rekapitulieren wir: Obwohl ihr wusstet, dass er geschnappt werden würde, habt ihr diesen Mann mit einer falschen Todeskapsel ausgestattet und ihn auf diese unmögliche Mission geschickt. Und dann ...«
    »Halt«, sagte Clarke. »Du hast es immer noch nicht ganz begriffen. Von uns aus war das genau seine Aufgabe. Er sollte geschnappt werden! Wir wussten, dass ihm das so oder so passieren würde.« Seine Stimme war genauso kalt wie die von Harry, aber ohne dessen Wut.
    »Ich verstehe nicht, wie das die Sache besser machen sollte«, erklärte Harry nach kurzer Zeit. »Es macht es doch nur schlimmer. Und all das nur, um einen Mann in das Perchorsk-Institut hineinzubekommen, damit euer Seher, dieser Chung, durch den Mann hindurch dort spionieren kann. Aber ... ist euch eigentlich nie der Gedanke gekommen, dass die sowjetischen Esper Chung auf die Schliche kommen würden? Dass sie seine PSI-Fähigkeiten spüren mussten?«
    »Auf Dauer musste das so kommen, ja.« Clarke nickte. »Obwohl Chung sein Talent immer nur ganz kurze Zeit

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