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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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an deine Freunde aus dem Holzfällercamp? Die Kirescus? Kaum hatten wir dich geschnappt, da haben deine Freunde im Westen ihnen einen Tipp gegeben. Wir haben aber schon seit geraumer Zeit gegen sie ermittelt, und sie standen unter Beobachtung. Sie wollten untertauchen. Ich weiß nicht, was die geglaubt haben, wohin sie verschwinden könnten. Anna Kirescu kommt in ein Arbeitslager und der kleine Kaspar in ein Waisenhaus. Yuri hat Widerstand geleistet, und wir mussten auf ihn schießen – das hat er natürlich nicht überlebt. Damit sind es dann nur noch zwei.«
    »Kazimir und seine Tochter Tassi? Was ist mit ihnen?« Jazz stand auf. Er spürte fast körperlich, wie seine Wut ihn auf den Schläger zu drängte. Gott, wie es ihn in den Fingern juckte!
    »Na, wir haben sie natürlich. Es gibt so viele Sachen, die sie uns erzählen können. Über ihre Kontakte hier in Russland und drüben in Rumänien. Aber weil sie ein bisschen simpel gestrickt sind, müssen wir auch bei den Methoden, mit denen wir die Informationen aus ihnen herausholen, nicht so kompliziert vorgehen. Wir können da ein wenig – na ja, direkter sein. Kannst du mir folgen?«
    Jazz trat einen Schritt nach vorn. Seine Gefühle und sein Temperament waren auf dem Siedepunkt. Er wusste, wenn er noch einen Schritt tun würde, dann musste er ernst machen und sich auf Vyotsky stürzen. Was wahrscheinlich genau das war, was der KGB-Schläger wollte. »Ein alter Mann und ein junges Mädchen? Willst du damit sagen, dass ihr sie foltert?«
    Vyotsky leckte sich über seine roten, fleischigen Lippen und warf den Umschlag durch die Zelle genau auf Simmons’ Bett. »Es gibt solche und solche Folter«, sagte er mit vor Erregung bebender Stimme. »Diese Bilder zum Beispiel werden eine Folter für dich sein. Ich meine, du und die kleine Tassi, ihr mochtet euch doch sehr, nicht wahr?«
    Jazz spürte, wie sein Gesicht alle Farbe verlor. Er blickte auf den Umschlag, dann wieder auf Vyotsky. Er war hin und her gerissen. »Was zum Teufel ...?«
    »Na ja, der Major weiß, wie sehr es mir gefällt, dich zu provozieren, also hat er gesagt, es wäre okay, wenn wir eine kleine Fotoserie schießen, ich und die Kleine. Ich hoffe, die Bilder gefallen dir. Sehr künstlerisch, wie ich finde.«
    Jazz stürzte sich auf ihn.
    Vyotsky trat einen Schritt zurück und schlug ihm die Tür vor der Nase zu.
    In der Zelle kam Jazz schliddernd zum Stehen. Er starrte auf die Tür, und sein Atem rasselte in der Brust und der Kehle. In diesem Moment hätte er sich liebend gern mit einem rostigen Taschenmesser und ohne Betäubungsmittel über Vyotskys Eingeweide hergemacht. Aber die Fotografien ...
    Jazz ging zu dem Bett hinüber und nahm fünf kleine Bilder aus dem Umschlag. Das erste war ein wenig zerknickt; Jazz kannte es gut: Es zeigte Tassi in einem Feld voller Gänseblümchen. Sie hatte ihm dieses Bild geschenkt. Das nächste Bild zeigte sie nackt an eine Stahlplatte gekettet. Ihre Hände waren über den Kopf gefesselt und die Beine weit gespreizt. Die Augen des Mädchens waren fest geschlossen, und Vyotsky ragte neben ihr auf, grinsend, und hielt ihre linke Brust in seiner Hand.
    Das dritte Bild war noch schlimmer, und Jazz sah sich die anderen nicht einmal mehr an. Er zerknüllte sie zu einem festen Klumpen und warf sie so weit weg wie möglich. Dann rollte er sich auf dem Bett zusammen und konzentrierte sich auf Bilder, die aus seinem Inneren kamen. Sie kreisten wieder um Vyotskys Eingeweide, aber diesmal benutzte er kein Taschenmesser. Nur noch seine Fingernägel.
    Draußen vor der Tür blieb Vyotsky einen Moment mit dem Ohr an den kalten Stahl gepresst stehen. Nichts. Absolute Stille. Er muss Wasser in den Adern haben! , dachte er. Vyotsky hämmerte an die Tür. »Michael«, rief er. »Khuv sagt, dass ich mich heute Abend, wenn wir dich losgeworden sind, mit der Kleinen für ein oder zwei Stunden amüsieren darf. Das Leben hat doch auch seine schönen Seiten, nicht wahr? Ich dachte, vielleicht könntest du mir sagen, auf was sie am meisten steht? Nein ...?«
    Immer noch Stille.
    Das Grinsen verschwand aus Vyotskys Gesicht. Er fluchte und ging davon.
    Fest auf dem Bett zusammengerollt, wimmerte Jazz leise. Er biss sich auf die Lippen, bis sie bluteten. In seinen Adern floss kein Wasser, sondern glühendes Feuer ...
    Im Laufe der nächsten fünf oder sechs Stunden hatte Jazz einen Haufen Besucher. Sie kamen mit den verschiedensten Ausrüstungsgegenständen in seine Zelle, deren Funktion ihm

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