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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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auf das Genaueste erklärt und demonstriert wurde. Es wurde ihm sogar erlaubt, die Gegenstände anzufassen, sie auseinanderzunehmen und wieder zusammenzusetzen. Er gab sich größte Mühe damit, denn sein Überleben hing von ihnen ab. Aber der Treibstofftank des winzigen Flammenwerfers war leer, und statt der kleinkalibrigen halbautomatischen Maschinenpistole bekam er nur das Handbuch dazu zu sehen.
    Der junge Soldat, der am späten Abend mit dem Handbuch kam, brachte auch eine halb volle Munitionsschachtel mit unbrauchbaren Patronen und rostigen Magazinen. Damit konnte Jazz üben, wie man nachlud. In einer Kampfsituation hängt das Leben davon ab, wie schnell man nachladen kann. Jazz stellte sich beim ersten Mal ungeschickt an, konzentrierte sich dann aber, wurde besser und lud das zweite Magazin sehr schnell. Der junge Soldat war beeindruckt, aber danach gähnte er und verlor das Interesse. Jazz lud und entlud noch eine weitere halbe Stunde Magazine.
    »Weswegen sind Sie hier?«, fragte der Soldat ihn schließlich.
    »Sie meinen, warum man mich hier gefangen hält? Spionage.« Jazz sah keinen Grund, warum er das verschweigen sollte. Jetzt nicht mehr.
    »Mir«, der Junge stieß sich mit dem Daumen gegen die Brust, »mir müssen sie den Prozess wegen Meuterei machen, wenn ich nicht bald etwas Schlaf kriege! Gestern Abend hatten wir einen Übungsalarm in der Kaserne und seitdem habe ich Dienst. Ich schlafe im Stehen ein!« Er stutzte. »Sagten Sie Spionage?«
    Jazz nickte. »Ich habe spioniert.« Er warf die alten Magazine und die Handvoll verfärbter, messingummantelter Patronen in die Munitionskiste zurück und schloss die Schnappschlösser. Dann klopfte er sich die Hände an der Hose ab und stand auf. »Das reicht. Ich glaube, ich komme damit jetzt gut genug zurecht.«
    »Es nützt aber nicht viel zu wissen, wie man ein Magazin lädt«, sagte der Soldat grinsend, »wenn Sie kein Gewehr haben.«
    Jazz grinste zurück. »Das ist richtig. Werden Sie mir eines bringen?«
    »Ach.« Der junge Mann lachte laut auf. »Meuterei ist eine Sache, aber Irrsinn ist etwas völlig anderes. Ihnen ein Gewehr bringen? Nein, mein Freund. Das bekommen Sie später ...«
    Und dann war es so weit. In der Welt draußen war es zwei Uhr morgens, aber im Innern des unterirdischen Perchorsk-Komplexes spielte die Zeit keine so große Rolle. Es machte keinen großen Unterschied hier unten, ob es Tag oder Nacht war. Jedenfalls nicht in normalen Nächten, doch diese Nacht war anders.
    Unter den albtraumhaften Magmasse-Ebenen, im Zentrum der Anlage, stand Michael ›Jazz‹ Simmons auf der hölzernen Plattform und ließ sich seine Ausrüstung anpassen. Er hatte auch keine große Wahl, was das anging. Man hatte ihm immer noch weder den Treibstofftank für seinen Flammenwerfer noch die Maschinenpistole gegeben. Karl Vyotsky hielt die leichtgewichtige Waffe wie ein Baby in seinen mächtigen Armen. Vyotsky würde Jazz über den Holzsteg begleiten.
    Zuletzt hatte der Agent seine Ausrüstung so bemessen, dass er sie gut tragen und sich noch einigermaßen damit bewegen konnte. Auf einen Anorak und ein riesiges Holzfällermesser, das mindestens drei Pfund wog, verzichtete er. Stattdessen wählte er ein kleines rasiermesserscharfes Beil, das sowohl als Waffe wie auch als nützliches Werkzeug dienen konnte.
    Schließlich drängte sich Khuv durch den Kreis von Leuten hindurch, die sich um Simmons kümmerten, und sagte: »Nun, Michael, das war’s! Wenn ich damit rechnen könnte, dass Sie sie annehmen würden, dann würde ich Ihnen jetzt meine besten Wünsche übermitteln.«
    »Ach?« Jazz musterte ihn von oben bis unten. »Ich persönlich wünsche Ihnen alles Üble der Welt, Genosse!«
    Khuvs Mundwinkel senkten sich nach unten: »Na gut, dann sind Sie eben ein harter Kerl! Das sollten Sie besser auch bleiben. Wer weiß, vielleicht bleiben Sie ja sogar am Leben. Aber wenn Sie einen Weg zurück finden, dann werden wir auf Sie warten. Und dann werde ich jede Einzelheit wissen wollen. Im Endeffekt wird uns gar nichts anderes übrigbleiben, als eine Armee durch das Tor zu schicken; und selbst die kleinste Information kann da von großem Nutzen sein.« Er nickte Vyotsky zu.
    »Gehen wir, Engländer!« Der grobschlächtige Russe stieß ihn mit dem Lauf der Maschinenpistole an.
    Jazz ging über die Planken, warf einen Blick zurück, zuckte dann die Achseln und wandte sich der Kugel zu. Eine dunkle Brille schützte seine Augen teilweise vor ihrer blendenden

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