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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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unverständlichen Rauschen verlangsamt, wie aus weiter Ferne herüberdrang: »F-E-U-E-R E-I-N-S-T-E-L-L-E-N! F-E-U-E-R E-I-N-S-T-E-L-L-E-N!«
    Jetzt, wo die beiden in der Kugel waren und er selbst außer Gefahr, wollte er nicht, dass ihnen irgendetwas passierte.
    Jazz stand auf und sah sich um. Durch den feinen milchigen Film war alle Bewegungen im »Draußen« fast bis zum Stillstand verlangsamt. Der Effekt wirkte auf beiden Seiten. Khuv war dabei, wieder aufzustehen, und hatte einen Arm und eine Hand hoch erhoben, um den Schießbefehl aufzuheben.
    Jazz winkte ihm zu, dann drehte er sich um und richtete seine Waffe auf Vyotsky, der schreckensstarr vor ihm lag. »Los, hoch, Ivan.« Seine Stimme klang in seinen Ohren völlig normal. »Wir sollten uns auf den Weg machen, nicht wahr?«
    Vyotsky sah sich um und kam wieder zu sich. Seine Schultern sackten herunter. Er rappelte sich langsam auf die Füße, sagte »Leck mich, Engländer!« und sprang zu Khuv hinüber.
    Zumindest versuchte er es. Aber es war vergeblich, denn ab hier war das Tor eine Einbahnstraße. Er prallte gegen eine unsichtbare Barriere und sank auf die Knie, während er in die leere Luft griff. Und als ihm seine Lage bewusst wurde, tat er genau das, was Jazz von ihm erwartet hatte: Er begann, um Hilfe zu schreien!
    Jazz sah seinem Greinen einen Moment lang zu. »Du hast die Wahl, Ivan. Du kannst auch hierbleiben, schreien und wimmern und schließlich sterben.«
    Vyotsky drehte ihm schnell den Kopf zu. »Sterben?«
    Jazz nickte bekräftigend. »An Hunger, Erschöpfung, was weiß ich ...« Dann wandte er sich von der Aussicht auf die andere Seite des Tores ab – weg von Khuv vor dem Hintergrund der Magmasse-Wände und der Soldaten – und begann seinen Marsch, hinein in das, was aussah wie eine grenzenlose, weiße Unendlichkeit.
    Hinter ihm tobte Vyotsky: »Aber warum? Warum? Was hast du davon, dass ich hier bin?«
    »Gar nichts«, rief Jazz über die Schulter zurück. »Aber Tassi könnte dich noch weit weniger gebrauchen ...«

NEUNTES KAPITEL
    Major Chingiz Khuv vom KGB stand seinem Untergebenen, Karl Vyotsky, auf eine Entfernung von nicht einmal drei Metern gegenüber, sah ihn durch einen ganz leichten, kaum sichtbaren weißen Schleier direkt vor sich, und dennoch waren sie Welten voneinander entfernt. Khuv hätte durchaus zwei oder drei Schritte vortreten und Vyotsky die Hand geben können – doch das wagte er nicht. Denn in seinem gegenwärtigen Zustand mochte es sein, dass Vyotsky ihn einfach festhielt, und während der Major womöglich nicht in der Lage wäre, Vyotsky zu sich herüberzuziehen, wäre dieser sehr wohl dazu fähig, Khuv zu sich hineinzuschleifen. Miteinander sprechen konnten sie allerdings, wenn auch recht mühevoll.
    »Karl!«, rief Khuv. »Es gibt im Augenblick für Sie keine Möglichkeit zurückzukommen, und Sie können auch nicht ewig dort drinnen auf den Knien vor mir liegen wie ein bettelndes Kind! Oder sagen wir, Sie können schon, aber es wird Ihnen nicht helfen! Sicher, wir können Sie ernähren, indem wir einfach Lebensmittel zu Ihnen hineinschieben! Diesen Punkt hat Simmons hat nicht bedacht. Aber er hatte Recht, als er sagte, Sie würden da drinnen sterben. Das werden Sie, Karl! Wie lange das allerdings dauert, hängt davon ab, wann Begegnung Nummer sechs stattfindet. Können Sie mir folgen?«
    Khuv wartete auf Vyotskys Antwort. Sich durch das Tor verständigen zu müssen, war eine mühselige Angelegenheit, doch endlich nickte Vyotsky und stand auf. Das allein dauerte allerdings mehr als zwei Minuten, und in der Zwischenzeit verschwand die Gestalt des britischen Agenten ganz, ganz langsam in der Ferne. Dann bewegten sich Vyotskys Lippen grotesk verzerrt im Zeitlupentempo, und schließlich drangen seine Worte dumpf und grollend an Khuvs Ohren. »Waaaas schlllaaaaagen Siiiiiiee vooor?«
    »Folgendes: Wir rüsten Sie genauso wie Simmons aus, geben Ihnen so viel Ausrüstung und Nahrungskonzentrate mit wie möglich. Dann haben Sie wenigstens die gleiche Chance wie er.«
    Nach einer Weile erscholl die Antwort. »Überhaupt keine Chance, das meinten Sie doch damit?«
    »Eine geringe Chance«, beharrte Khuv. »Wenn Sie es nicht versuchen, werden Sie es nie erfahren.« Er rief eine Ordonanz aus der Militäreinheit hinter ihm zu sich und bellte einige scharfe Befehle. Der Mann rannte los. »So, Karl, jetzt hören Sie zu!«, fuhr Khuv fort. »Fällt Ihnen noch irgendetwas ein, abgesehen von Simmons’ Ausrüstung, was für Sie

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