Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)
gesagt hat, was passiert ist? Das bedeutet, dass ihr noch wachsamer sein müsst! Das ist jetzt wichtiger als je zuvor! Ich will sogar, dass die ganze Truppe, Savinkov eingeschlossen, sich darauf von jetzt an konzentriert. Die ganze Zeit! Diese Maßnahmen werden nicht für lange gelten, wahrscheinlich nur für ein paar Stunden, aber bis ich einen anderen Befehl gebe, wird es genau so gemacht. Geben Sie das weiter, und sorgen Sie dafür, dass die Dienstpläne dementsprechend umgestellt werden.«
Er ging zurück und der wachhabende Soldat ließ ihn und Vyotsky in Simmons’ Zelle. Der Brite lag auf seiner Pritsche und hatte die Hände hinter dem Kopf verschränkt.
Als sie eintraten, setzte er sich auf, rieb sich die Augen und gähnte.
»Besucher!«, äußerte er in seinem gewohnt sarkastischen Tonfall. »So was! Gerade als ich anfing, mich zu fragen, ob ihr beiden mich vergessen habt. Wie komme ich zu dieser Ehre?«
Khuv lächelte kalt. »Tja, wir sind hier, um mit Ihnen über Ihre T-Kapsel zu reden, Michael – unter anderem. Über Ihre sehr interessante, sehr einfallsreiche T-Kapsel.«
Jazz befingerte die linke Seite seines Gesichts und ließ seinen Zeigefinger an seinem Kiefer auf und ab gleiten. »Es tut mir leid, aber ich befürchte, die haben Sie bereits bekommen«, stellte er, ein wenig bedauernd, fest. »Den Zahn daneben auch. Aber es heilt ganz gut, danke der Nachfrage.«
Vyotsky kam drohend näher. »Ich kann diesen Heilungsprozess ganz schnell umkehren, Engländer. Ich kann dir ein paar Dinge so zurichten, dass die nie wieder heilen.«
Khuv pfiff ihn mit einem gequälten Seufzer zurück. »Karl, manchmal gehst du mir auf die Nerven«, meinte er. »Du weißt sehr gut, dass wir Mr Simmons in Hochform brauchen, ansonsten funktioniert unser kleines Experiment nicht.« Er sah seinen Gefangenen vielsagend an.
Jazz setzte sich auf seinem Bett auf. »Experiment?« Er versuchte ein fragendes Lächeln und scheiterte dabei kläglich. »Was für ein Experiment? Und was ist mit meiner T-Kapsel?«
»Reden wir zuerst darüber«, erklärte Khuv. »Unsere Leute in Moskau haben die Zusammensetzung analysiert. Es sind sehr komplexe, aber auch sehr harmlose Ingredienzien! Sie wären für ein paar Stunden ins Reich der Träume versunken, das ist alles.« Er achtete genau auf die Reaktion seines Gegenübers. Jazz sah ihn finster an und glaubte ihm offenkundig nicht.
»Das ist doch lächerlich. Nicht, dass ich mir vorstellen könnte jemals auf so etwas zurückzugreifen, aber diese Kapseln sind tödlich!« Er sah Khuv misstrauisch an. »Worauf wollen Sie hinaus, Genosse? Ist das irgendein alberner Trick, um mich auf Ihre Seite zu locken?«
Wieder dieses kalte Lächeln. »Nein, denn ich befürchte, wir haben keine Verwendung für Sie, Michael. Ganz bestimmt nicht mehr, nachdem Sie das Innere des Perchorsk-Instituts gesehen haben. Aber tun Sie diese Möglichkeit nicht so ohne Weiteres ab. Ich wüsste nicht, warum Ihre Seite besser sein sollte als die unsere. Schließlich haben die Sie bisher auch nicht besonders gut behandelt, oder?«
»Ich weiß nicht, wovon Sie reden!« Jazz schüttelte den Kopf und gab es auf, den Clown zu spielen. »Warum erzählen Sie mir nicht, wieso Sie wirklich hier sind?«
»Aber das habe ich doch. Wenigstens einen Teil davon. Was ich Ihnen sagen wollte, ist Folgendes: Ihre Leute haben erwartet, dass wir Sie schnappen würden. Sie konnten aber nicht sicher sein, wie Sie hier aufgenommen werden würden, deshalb haben sie dafür gesorgt, dass Sie sich nicht zu schnell umbringen konnten.«
»Zu schnell wofür?«
»Bevor die Sie benutzen konnten, das ist doch klar.«
Jazz war immer noch misstrauisch. »Was Sie da sagen, scheint einen Sinn zu ergeben, obwohl ich weiß, dass es nicht sein kann. Falls es überhaupt stimmt!«
»Ihre Verwirrung ist verständlich und sehr erfreulich«, bestätigte Khuv. »Das garantiert mir, dass Sie nicht eingeweiht waren. Ihre T-Kapsel sollte Sie täuschen und dafür sorgen, dass Sie Ihre Rolle überzeugend spielen, genau wie sie uns täuschen sollte! Sie war so konzipiert, um uns möglichst lange zu beschäftigen. Ich vermute, dass das britische E-Dezernat die ganze Sache eingefädelt hat. Und früher oder später, wenn man ihnen genügend Zeit lassen würde, hätten die einen Weg gefunden, zu Ihnen durchzudringen. Aber sie haben keine Zeit. Nicht mehr!«
»E-Dezernat?« Jazz hob ratlos die Hände. »Ich habe Ihnen bereits gesagt, dass ich von so etwas keine Ahnung
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