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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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hätte jedoch erst einmal Wolf umbringen müssen, was nicht gerade leicht sein dürfte. Und hätte er mich tatsächlich getötet, wäre er selbst ganz allein gewesen. Das Risiko musste ich halt eingehen ...«
    Diesmal akzeptierte Jazz alles, was sie ihm gesagt hatte. Irgendwo musste er ja mit dem Vertrauen anfangen, also warum nicht an diesem Punkt? »Hör mal«, sagte er, »obwohl ich mich eigentlich für einen Menschen halte, der einigermaßen schnell begreift, musst du mir doch noch einiges erklären von dem, was du mir gerade erzählt hast. Und eines sollte ich sofort wissen: Muss ich jetzt jeden meiner Gedanken hüten?«
    »Hier im Sonnenlicht? Nein. Auf der Sternseite hingegen schon, die ganze Zeit über! Aber mit ein wenig Glück müssen wir die Sternseite ja überhaupt nicht wieder betreten.«
    »Okay.« Jazz nickte. »Dann lass uns über Dinge sprechen, die von unmittelbarem Interesse sind. Wo befindet sich diese Höhle, von der du berichtet hast? Ich glaube, wir sollten allmählich eine Rast einlegen! Außerdem siehst du aus, als könntest du eine richtige Mahlzeit gebrauchen!«
    Nun lächelte sie ihn zum ersten Mal an. Jazz wünschte sich, er könnte sie im strahlenden Sonnenschein der heimatlichen Erde genauer mustern. Es würde sich lohnen.
    »Ich sag dir was«, bemerkte sie freundlich. »Ich habe vor langer Zeit gelernt, nicht den Gedanken anderer zu lauschen. Sie können zwar sehr nett sein, aber eben auch äußerst unangenehm! Wir denken manchmal Dinge, die wir niemals aussprechen würden. Das geht mir genauso. Unter uns ESPern gilt die eiserne Regel, die Privatsphäre anderer zu achten. Aber ich war nun sehr lange einsam und hatte niemanden, dem ich mich mitteilen, mit dem ich sprechen konnte. Ein denkendes Wesen von meiner eigenen Welt. Und deshalb konnte ich mir nicht helfen und habe auch ein wenig deinen Gedanken gelauscht, während ich dir zuhörte. Ich werde mich bemühen, das abzustellen, je mehr Zeit wir miteinander verbringen. Ich bemühe mich auch jetzt ... aber ich kann es einfach nicht ganz vermeiden.«
    Jazz runzelte die Stirn. »Was habe ich denn gedacht?«, fragte er. »Ich sagte doch nur, wir sollten rasten.«
    »Gemeint hast du aber, dass ich diese Rast nötig habe! Ich, Zek Föener. Das ist lieb von dir, und wenn es denn wirklich so wäre, würde ich dein Angebot gern akzeptieren. Aber du hast auch einen ziemlich weiten Weg hinter dir! Außerdem würde ich es tatsächlich vorziehen weiterzugehen, bis wir ganz aus dem Pass heraus sind. Noch ungefähr sechs Kilometer, würde ich sagen. Außerdem siehst du ja, dass die Sonne jetzt gerade die Ostwand berührt. Es dauert recht lange, doch in etwa eineinhalb Stunden wird der Pass wieder in vollkommener Dunkelheit liegen. Auf der Sonnenseite dauert der Tag noch ungefähr fünfundzwanzig Stunden, und der Abend ist noch einmal genauso lang. Danach ... sollten wir uns irgendwo versteckt halten.« Sie schauderte.
    Jazz wusste nichts von ESP, aber von Menschen verstand er einiges. »Du bist eine verdammt tapfere Frau!«, sagte er, und im gleichen Augenblick wunderte er sich über sich selbst, denn Komplimente kamen ihm für gewöhnlich nicht leicht über die Lippen. Aber es war ernst gemeint gewesen.
    Das war auch ihr klar, doch sie widersprach ihm. »Nein, bin ich nicht«, sagte sie ernst. »Vielleicht war ich das einmal, aber nun bin ich ein schrecklicher Feigling. Das wirst du bald genug herausfinden.«
    »Dann sag mir doch erst mal, ob uns unmittelbar Gefahr droht, und wenn ja, von wem. Du hast erwähnt, dass die Sonnenseiter hinter dir her wären, irgendwelche Nomaden. Und ebenfalls, dass du die Wamphyri auf den Fersen hast. Kannst du mir den Zusammenhang erklären?«
    »Sonnenseiter!«, hauchte sie, doch nicht als Antwort auf seine Frage. Sie blieb steif stehen und blickte sich wild um. Vor allem in dem schattigen Gebiet unterhalb der östlichen Abhänge. Anscheinend unbewusst wischte sie sich mit einer zitternden Hand die Stirn ab. Wolfs Fell sträubte sich. Er duckte sich, legte die Ohren an und grollte leise und tief.
    Jazz nahm seine Maschinenpistole von der Schulter, überprüfte kurz das Magazin und entsicherte die Waffe. »Zek?«, raunte er.
    » Arlek!«, flüsterte sie. »Das kommt davon, wenn ich aus Rücksicht auf dich nicht nach Gedanken lausche. Jazz, ich ...«
    Dann unterbrach sie sich, denn mit einem Male waren sie mitten im Getümmel!

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