Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
nach Fledermäusen Ausschau haltend – auf seinem Motorrad in Richtung jener bizarr geformten Felstürme, die wie Wachtposten im Osten aufragten. Zuerst war er instinktiv auf den Pass und den schmalen Rand der Sonnenscheibe zugefahren, der am oberen Ende des V-förmigen Taleinschnitts zu sehen war. Doch auf halbem Weg war die Sonne untergegangen, und nur noch einige verlorene Strahlen hatten einen blassroten Fächer am südlichen Himmel gebildet.
    Die Bergkette, die sich von Osten nach Westen hinzog so weit das Auge reichte, war nur noch ein schwarzer Umriss gewesen, auf dem hier und da ein golden schimmernder Fleck auftauchte, wo die Mondstrahlen auf eine reflektierende Oberfläche fielen. Der Himmel über den Bergen war indigofarben. Nur wenige verblassende Sonnenstrahlen hellten ihn noch auf. Da offensichtlich eine lange Nacht anbrach, zog Vyotsky das offene Gelände unter dem Mond der tiefen Schwärze des Bergpasses vor. Wie sollte er auch wissen, dass auf der anderen Seite der Bergkette der helle Tag noch etwa zwei seiner gewohnten irdischen Tage lang andauern würde.
    Und deshalb beschrieb er mit eingeschaltetem Scheinwerfer einen Bogen und fuhr in Richtung der Felstürme weiter. Seine Augen passten sich langsam den Lichtverhältnissen an, und während sich die Kilometer unter seinen nicht ganz gleichmäßig laufenden Rädern abspulten, spähte er immer wieder neugierig zu jenen rätselhaften Felshorsten hinüber, die vierzehn oder fünfzehn Kilometer entfernt im Osten aufragten. Waren das Lichter, was er ganz oben auf den Türmen erkennen konnte? Falls ja, falls dort oben Wesen wohnten, wie mochten sie dann wohl aussehen? Dann entdeckte er die Fledermäuse. Aber das waren nicht die winzigen, mausähnlichen Tiere, die er von der Erde her kannte!
    Drei davon mit einer Spannweite von einem Meter waren plötzlich auf ihn herabgestoßen, sodass er ausweichen musste und beinahe stürzte. Ihre membranartigen Hautflügel erzeugten mit ihrem weichen, gleichmäßigen Wupp-Wupp-Wupp einen deutlichen Luftzug, der ihn gerade noch streifte. Sie schienen derselben Spezies anzugehören wie jenes Wesen bei Begegnung 4: Desmodus, der Vampir. Vyotsky hatte keine Ahnung, was sie angelockt haben mochte. Vielleicht das Knattern der Maschine, das laut und fremdartig die unheimliche Stille dieser Ebene zerriss? Doch als dann eine der Fledermäuse direkt in seinen Scheinwerferstrahl flog ...
    Die Kreatur geriet augenblicklich aus der Flugbahn und beschrieb unkontrolliert und panisch Kurven. Dann schoss sie nach oben und stieß dabei einen hohen, schrillen Schrei aus – sicherlich größtenteils im Ultraschallbereich –, der Vyotsky Ohrenschmerzen bereitete und bei den beiden anderen Fledermäusen ebenso schrille Reaktionen hervorrief. Das brachte den Russen auf eine Idee, wie er sie loswerden könne. Möglicherweise waren sie völlig harmlos und lediglich neugierig. Vampire oder nicht, mit Sicherheit würden sie es nicht riskieren, einen Mann im Besitz seiner vollen Kräfte anzugreifen. Er hatte allerdings reichlich damit zu tun, die schwere Maschine über diesen steinigen Boden zu steuern. Es gab Risse im trockenen, staubigen Erdboden dieser Ebene, und überall lagen Steine bis zur Größe von Felsblöcken im Weg. Er musste sich auf das Fahren konzentrieren und durfte keine Energie auf diese drei riesigen Fledermäuse verschwenden!
    Also hielt er an, zog eine starke Handlampe aus dem Gepäck und wartete, bis die Fledermäuse sich wieder in seine Nähe wagten. Diejenige, die er zuvor bereits geblendet hatte, hielt sich merklich zurück, flog zuerst nur etwas höher – wie auf Patrouille – und kam erst tiefer herab, als ihn die anderen beiden umkreisten. Dann stürzten sich die beiden geradewegs auf ihn, aber Vyotsky war vorbereitet. Er schaltete die Lampe ein und strahlte die Angreifer mit ihrem gleißend hellen Licht an. Totale Verwirrung war die Folge! Die beiden prallten zusammen und fielen in einem flatternden Wirrwarr zu Boden. Dort entwirrte sich das Knäuel schnell wieder, und die Tiere hüpften unter schrillem Geschrei umher. Eine schaffte es gerade noch rechtzeitig: Sie flatterte mühsam empor und aus Vyotskys Reichweite. Die andere hatte nicht so viel Glück.
    Vyotskys Maschinenpistole zerhackte das Ding fast in zwei Hälften. Das Blut spritzte auf die nahen Felsblöcke. Und als die Echos verflogen, die das trockene Knattern der Waffe hervorgerufen hatte, waren die beiden überlebenden Fledermäuse verschwunden. Zum

Weitere Kostenlose Bücher