Bride 03 - Die Entfuehrte Braut
Hochzeitsgeschenk.«
Alex stockte der Atem, als sie das Kästchen öffnete und die glitzernde Saphirkette, die Ohrringe und das Armband sah. »Das ist wunderschön! Ich ... ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
»Wage ja nicht, ein Wort über >nicht wert sein< zu sagen, dann käme ich in Versuchung, dir den Hintern zu versohlen.« Er nahm die Halskette aus dem Kästchen. »Möchtest du das heute Abend tragen?«
»Du kennst mich gut genug.« Sie lächelte verschmitzt, als sie das Perlenkollier, das ihr die Mutter geliehen hatte, abnahm. »Bitte. Die Steine passen herrlich zu diesem Kleid.«
»Ich habe sie deiner Augen wegen ausgesucht, obwohl es keinen Saphir mit diesem leichten Grünton gibt, den ich bei dir so liebe.« Er trat hinter sie, um die Kette zu schließen. Dann legte er ihr die Hände auf die entblößten Schultern. »Die Rosenblüten in deinem Haar sind bezaubernd, so wie du.« Er presste die Lippen auf den Hals, oberhalb der glitzernden Edelsteine. Sie erbebte, aber nicht vor Widerwillen. »Du hast die Gabe, einer Frau das Gefühl zu geben, dass sie schön ist, Gavin.«
»Ich sage nur die Wahrheit.« Er nahm ihren Arm. »Jetzt wollen wir vor den Mädchen glänzen, bevor der schwierige Teil des Abends beginnt.«
Sie gingen die Treppen zum Unterrichtszimmer hinauf, wo die Cousinen die gleichen Köstlichkeiten genossen, die den Gästen später am Abend serviert werden würden. Die Mädchen ließen von ihren Hummerpastetchen und Käsehappen ab, um die Eintretenden zu bewundern. »Du siehst wie eine Märchenprinzessin aus, Mama!«, rief Katie.
Alex lachte. »Es freut mich, wenn du das so siehst. Aber in zehn Jahren wirst du mich in den Schatten stellen.«
»Niemals! «
Anne Kenyon, Alex' jüngere Halbschwester, sagte: »Da du blond bist, bist du einer Fee aus dem Märchen noch ähnlicher, Katie. So wie Tante Rosalind.«
»Aber Mama war Schauspielerin, und das ist viel interessanter als eine Märchenprinzessin«, sagte Lady Maria ernst.
Die Mädchen begannen eine lebhafte Diskussion über die jeweiligen Verdienste von Feen, Prinzessinnen und Schauspielerinnen, so dass Alex ihrer Tochter einen Kuss gab und mit Gavin hinunter zum Ball ging. Kurz bevor sie sich in die Höhle des Löwen begaben, blieb Alex stocksteif stehen, als ob sie erneut Fluchtgedanken hegte.
Gavin murmelte: »In die Bresche, mein Liebling.«
»Soldaten, die als erste eine Bresche schlagen, kommen unweigerlich dabei um.«
Er wünschte, sie hätte ihn nicht so wörtlich verstanden! »Ich glaube, du fürchtest dich mehr, weil du dich verändert hast, als dass du die Gäste fürchtest. Der Abend heute wird nicht so schlimm werden, wie du denkst.«
Sie befeuchtete die Lippen mit der Zunge. »Der Colonel hat mir einmal gesagt, dass Ereignisse, vor denen man sich fürchtet, nie so schlimm ausfallen wie erwartet.«
»Wir beide können uns in diesem Punkt doch nicht getäuscht haben, oder?«, fragte er.
»Hoffentlich nicht.« Mit erhobenem Kopf schritt sie in die Arena.
Zum Glück bot die Reihe von Gästen, die sich zur Begrüßung aufgestellt hatten kaum Gelegenheit, mehr als Höflichkeiten auszutauschen. Sie beäugten
Gavin neugierig und machten ihm gegenüber ab und zu eine mitfühlende Bemerkung über den Tod seines Großvaters. Nur ein alter Viscount fragte ihn geradeheraus, ob er königstreu oder ein mehr konservativer Liberaler sei. Gavin wich dieser Frage aus, da den armen Kerl bei einer ehrlichen Antwort sicherlich der Schlag getroffen hätte.
Philip Elliott erschien früh. Gavin sagte: »Ich freue mich, dass Sie gekommen sind.«
Der jüngere Mann hob die Brauen. »Man sollte den Schakalen nicht das Blut zeigen.«
Die versteckte Ironie zeigte, dass Philip den ersten Schrecken überwunden hatte und sich langsam davon erholte. Er würde es überleben. Aber es war schade, dass man ihn nicht zur Marine oder zu einem a nderen nützlichen Beruf getrieben hatte, als er noch jung war. Durch ehrliche Arbeit wäre er ein besserer Mensch geworden — was Gavin jetzt als eine typisch amerikanische Einstellung erkannte. In England war es eine ausfüllende Beschäftigung, Gentleman zu sein.
Neben ihm begrüßte Alex die verschiedensten Leute, die seit Jahren mit ihrer Familie verbunden waren. Viele davon hatten sie noch als kleines Mädchen gekannt. Alexandras anfängliche Ängste waren wie weggeblasen. Sie war der Inbegriff von Charme und Anmut und ganz die Tochter ihrer Mutter, die mehr von einer Countess hatte als er von
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