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Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Titel: Bride 03 - Die Entfuehrte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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mit ihr über Eheprobleme sprechen zu können. »Ich werde mich bemühen. Gavin verdient mehr, als ich ihm bisher geben konnte.«
    »Du verdienst auch mehr, mein Liebling.« Catherine stand auf und umarmte sie. »Was man dir in der Sklaverei angetan hat, war furchtbar, aber vielleicht war es auch eine große Bewährungsprobe und keine Strafe für deine Sünden. Ein so unerschrockenes Kind, wie du es damals warst, ist mir nie wieder begegnet, und du wirst wieder den Mut haben, das zu tun, was getan werden muss, auch wenn es dir noch so schrecklich erscheint.«
    Wie schön, dass ihre Mutter an sie glaubte. Wenn Alex diesen Glauben nur teilen könnte!
     
    Ashburton House vibrierte in der Erwartung des bevorstehenden Balls. Neugierige tummelten sich bereits auf dem Platz vor dem Haus, um etwas von dem Glanz der Gäste zu erhaschen, die bald eintreffen würden. Klangfetzen schwebten aus dem Ballsaal, als das Orchester die Instrumente stimmte.
    Schicksalsergeben starrte Gavin finster auf das maßgeschneiderte Ebenbild in seinem Spiegel. »Ich sehe wie ein Pinguin aus. Haben Sie schon einmal einen Pinguin gesehen, Hubble? Das sind Vögel, die am südlichsten Zipfel der Welt leben. Sie sehen aus, als hätte man sie in einen komischen Abendanzug gesteckt.«
    »Ich kenne mich bei Tieren aus, Mylord.« Der herzogliche Diener, dem man dem Ehrengast zugeteilt hatte, war durch nichts aus der Ruhe zu bringen. »Sie sehen in ihrem Federkleid sehr schön aus. Auch Ihnen steht dieser Frack ausgezeichnet.«
    »Danke für Ihre Bemühungen. Ich werde versuchen, Ihnen keine Schande zu bereiten.«
    Hubble senkte den Kopf und entfernte sich, um Ashburton behilflich zu sein. Gavin war mit Alex verabredet. Mit einem Schmuckkästchen in der Hand klopfte er an ihre Schlafzimmertür, um sein Kommen anzukündigen.
    Sie blickte gerade prüfend in den Spiegel. »Ist es zu spät, um nach Amerika zu fliehen? Dann brauchten wir nicht auf diesen Ball zu gehen.«
    »Ich fürchte ja.«
    Sie wandte sich ihm zu. Der Atem stockte ihm, als ob ihn ein Holzknüppel getroffen hätte. Das prachtvolle blaue Seidenkleid öffnete sich in der vorderen Mitte über einem weißen Brokatrock und betonte mit seinem eng anliegenden Oberteil ihre bezaubernde Figur. Das vollendet schöne Dekollete würde jeden Mann schwindlig machen. Das dunkle Haar war kunstvoll aufgesteckt und mit zarten Blüten aus dem Gewächshaus der Ashburtons geschmückt. Wenn man sie jetzt sah, konnte man sich nur schwer die magere, verzweifelte Frau vorstellen, die ihm in Maduri begegnet war.
    Auch sie blickte ihn bewundernd an. »Du siehst sehr gut aus, Gavin. Jeder Zentimeter ein Earl, auch wenn dir der Gedanke noch so sehr missfällt.«
    »Und du siehst strahlend schön aus.«
    Sie blickte weg. »Strahlend schön? Sonderbar. Ich dachte, bei mir verbindet man das >S< mit >Sklavin< oder >Schlampe< oder >Skandal< oder >Schande< oder irgendeiner anderen Bezeichnung aus meiner fragwürdigen Vergangenheit.«
    Er hätte ahnen müssen, wie sehr ihre Vergangenheit sie heute Abend belasten würde. Auf diesem Ball würde sie der Gesellschaft gegenübertreten, in der sie aufgewachsen war. Ihre erlittene Schmach würde Mitleid, Abscheu und Verachtung hervorrufen, wenn man die Wahrheit erführe.
    »Das >S< steht für »Seabourne«. Keiner braucht mehr als das zu wissen.« Er gab der Versuchung nach und küsste sie. Es war ein leichter, zärtlicher Kuss, da für mehr keine Zeit blieb. Ihre Lippen waren kühl und die Hände eisig. »Wenn einer erfährt, was dir widerfahren ist - zur Hölle mit ihm. Du hast nichts getan, dessen du dich schämen müsstest.«
    Sie lächelte ihn unsicher an. »Und wehe dem, der deine Beschützerinstinkte weckt. Ich danke dir, Gavin. Es bedeutet mir sehr viel, dass du mir noch in die Augen sehen kannst, obwohl du alles weißt.«
    Er hätte den ganzen Abend damit verbringen können, ihr in diese wunderbar ehrlichen, tapferen wasserblauen Augen zu blicken. »Die Dankbarkeit ist gegenseitig. Wir wissen so viel voneinander, dass uns nichts anderes übrig geblieben ist, als zu heiraten.«
    Sie musste lachen. »Dann war uns unser Schicksal wohl gesonnen. Ich gehe jetzt ins Unterrichtszimmer hinauf, um den Mädchen mein Kleid zu zeigen. Möchtest du mitkommen?«
    »Ja, aber zuerst möchte ich dir das geben.« Er reichte ihr das Schmuckkästchen. »Ich habe die Steine in Ceylon gekauft, an dem Tag vor unserer Hochzeit, und habe sie hier fassen lassen. Ein verspätetes

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