Bride 03 - Die Entfuehrte Braut
Lächeln. »Es ist nicht mehr nötig, dass du dich an Pierce rächst. Frederica ist Strafe genug.«
Kapitel 26
Nach dem schwungvollen Walzer hatte Alex ihr seelisches Gleichgewicht wieder gefunden, so dass sie und Gavin sich getrennt unter ihre Gäste mischten. Gavin hatte seine Schwiegermutter zu einem ländlichen Tanz aufgefordert, als er bemerkte, dass Pierce mit Philip sprach.
Von den beiden Männern ging eine ungute Spannung aus, was bei Gavin unweigerlich die Alarmglocken auslöste.
Als die Musik zum nächsten Tanz aufspielte, führte er Catherine zu Lord Michael zurück. Sogar nach zwanzig Jahren suchten sie ständig ihre Nähe, was Gavin außerordentlich romantisch erschien. Würde es in zwanzig Jahren bei ihm und Alex auch so sein? Oder würden sie als Eheleute versagen und einsam und isoliert an der Seite des anderen leben?
Er wollte diesen Gedanken nicht weiter nachhängen und bahnte sich einen Weg durch den überfüllten Ballsaal. Als er sich seinem Cousin näherte, war Pierce bereits weitergegangen, während Philip stirnrunzelnd auf die Tanzenden blickte. »Sind Sie mit Barton bekannt?«, fragte Gavin beiläufig. »Pierce war sehr erstaunt, mich hier anzutreffen, da wir uns im Osten kennen gelernt haben.«
»Sie haben mein Mitgefühl«, sagte Philip verächtlich. »Noch nie ist mir ein so aufdringlicher Emporkömmling begegnet wie er. Nachdem ich nicht mehr Earl bin, ist er verdammt unhöflich geworden. Wahrscheinlich hat er sich jetzt bei Ihnen lieb Kind gemacht.«
»Wohl kaum. Wir sind nie befreundet gewesen.« Eine Untertreibung. »Hatten Sie geschäftlich mit ihm zu tun? Wenn ja, dann haben Sie die Geldbörse hoffentlich festgehalten.«
»Nicht fest genug.« Philip zögerte. »Ich glaube, das sollte ich erwähnen, da es Sie in gewisser Weise betrifft. Ich habe versprochen, ihn für den Seabourne-Sitz im Parlament zu empfehlen. Der Bezirk ist altmodisch genug, dass der Name des Earls eine Garantie für die Wahl ist. Er ist tief enttäuscht, dass ich mein Versprechen nicht mehr einhalten kann.«
Pierce wusste verdammt gut, dass der neue Earl diese Abmachung nicht übernehmen würde. Gavin las zwischen den Zeilen. »Hat er seine Dankbarkeit in Form von Geschenken oder einem Darlehen gezeigt und besteht jetzt auf Rückerstattung?«
»Und wenn dem so wäre?«, wehrte Philip verärgert ab. »Für ein Parlamentsmitglied ist er ausgezeichnet qualifiziert. Ich habe nichts Nachteiliges entdeckt, sonst hätte ich ihn nicht empfohlen.«
Gavin rang um Beherrschung. »Er versteht sich ins rechte Licht zu setzen, aber er ist skrupellos. Nicht der Mann meiner Wahl, wenn es darum geht, Verantwortung für England zu übernehmen. Wenn Sie ihm Geld schulden, leihe ich Ihnen die entsprechende Summe, so dass Sie ihn auszahlen können.«
Philips Ärger wuchs. »Mit welchem Recht erlauben Sie sich, mir Ratschläge zu erteilen? Sie mögen zwar das Haupt der Familie Elliott sein, aber das gibt Ihnen nicht die Befugnis, sich in meine Angelegenheiten einzumischen.«
Gavin erkannte, dass er sich ungeschickt verhalten hatte. »Entschuldigen Sie, wenn ich meine Befugnisse überschritten habe. Ich wollte Ihnen damit nur vor Augen führen, dass Pierce schwierig sein kann. Wenn Sie Hilfe brauchen ...«
»Sehr freundlich von Ihnen, Cousin, aber ich benötige Ihre Hilfe nicht, weder jetzt noch in Zukunft. Adieu.« Philip stolzierte wie eine fauchende Katze davon.
Mit Unbehagen sah Gavin ihn weggehen und hoffte, dass er soeben nicht ein Bündnis zwischen zwei Männern geschaffen hatte, die ihn hassten.
Troth fächelte sich mit einem chinesischen Elfenbeinfächer Kühlung zu. »Du siehst jetzt viel glücklicher aus als zu Beginn des Balls.«
Alex lächelte. »Ich hatte befürchtet, dass mir jeder auf der Stelle mit einem Blick ansehen würde, was ich erlebt habe. Aber da aus dem Mädchen, das London damals verlassen hat, ein ganz anderer Mensch geworden ist, waren alle so freundlich zu mir, dass mir unvorstellbar ist, wieso ich mich vor diesem Abend gefürchtet hatte.«
»Vielleicht quält es dich zu sehr, was andere über dich denken könnten. Ich habe mich befreit gefühlt, als ich dem Rat meines Mannes folgte und mich nicht mehr um die Meinung anderer gekümmert habe. Da ich niemals eine richtige Engländerin sein werde, kann ich entweder allen schöntun und hoffen, nirgends anzuecken, oder ich betrachte die Lästermäuler als engstirnige Hinterwäldler.« Troth lachte. »Ich halte mich an Letzteres und
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