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Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Titel: Bride 03 - Die Entfuehrte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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unterschied sich sehr von der Alex im Sarong mit den vergoldeten Ketten, die es ihm leichter gemacht hatten, seine fleischlichen Gelüste, die ihn seit ihrem erzwungenen Beischlaf verfolgten, zu unterdrücken. Er schämte sich der erregenden Bilder, die immer wieder vor ihm erstanden, doch gelang es ihm nicht, sie aus seinem Kopf zu verbannen.
    Mühsam riss er sich aus seinen Träumen. Es sei angebrachter, schalt er sich, darum zu beten, dass sie Katie hier finden würden. Ein Fehlschlag würde Alex vernichten.
    Nein, nichts konnte Alex vernichten. Sie würde ihre Suche fortsetzen, bis sie Erfolg hatte, und wenn es ihr Tod war. Sie war ein würdiger Nachfahre ihrer kriegerischen Ahnen.
    Der Kammerdiener führte sie durch ein kleines Gemach, an dessen Enden es je eine Tür gab. Durch die zweite Tür gingen sie in ein riesengroßes Vogelhaus. Gavin hielt überrascht den Atem an. Das Aviarium war als Waldlichtung konzipiert, mit einem gurgelnden Bachlauf an der Seite. Wasservögel planschten fröhlich herum, während bunte Papageien und Singvögel geschäftig lärmend von Baum zu Baum flogen. Gavins Geschenk, die französische Uhr, stand auf einer Mahagoni-Säule. Obenauf thronte ein Paradiesvogel und breitete sein prächtiges Gefieder aus.
    Der Anblick fesselte ihn dermaßen, dass es einen Augenblick dauerte, bis er den älteren Herrn mit dem Turban entdeckte, der auf einem hohen, lackierten Thron in der Mitte des Raumes Platz genommen hatte. Ein Baldachin schützte den Stuhl. Auf seiner Spitze saß ein graubrauner Vogel und sang eine wunderschöne, wehmütige Melodie.
    Der ältere Mann musste Radscha Fahad sein. Gavin verbeugte sich tief. »Eure Majestät, es ist uns eine Ehre, von Euch empfangen zu werden.«
    Der Radscha machte eine abwinkende Handbewegung. In den Händen hielt er eine kleine weiße Taube, die vor seinem weißen Bart kaum zu sehen war. »Sie interessieren mich, Captain Elliott«, sagte er in fließendem Englisch mit starkem Akzent. »Ihr Geschenk ist außergewöhnlich prachtvoll. Welch außergewöhnliche Gunst kann ich Ihnen dafür gewähren?«
    Die Offenheit des Radschas war überraschend, aber kam Gavin sehr gelegen. »Meine Begleiterin, Mrs. Warren, ist eine verwitwete Engländerin von hoher Geburt. Auf dem Weg von Sydney nach London wurde ihr Schiff von Piraten überfallen. Sie und ihre Tochter gerieten in Gefangenschaft. Das Kind wurde von ihr getrennt.«
    Der Radscha wandte sich Alex zu. »Die Lady ist in die Sklaverei geraten?«
    Sie überlegte einen Augenblick, ob sie für sich selbst sprechen sollte oder nicht, aber die Tatsache, dass der Radscha ihre Anwesenheit anerkannte, erlaubte es Alex, sich direkt an den Herrscher zu wenden. »Ja, Eure Majestät. Durch das Eingreifen Captain Elliotts wurde ich befreit, und jetzt suche ich meine Tochter. Man hatte uns mitgeteilt, dass sie Euch als Geschenk überbracht worden ist.«
    Sie fiel auf die Knie, verbeugte sich und berührte mit der Stirn den Marmorfußboden nach der Art eines chinesischen Kotaus zum Zeichen ihrer vollständigen Unterwerfung. Sie hob den Kopf und sagte flehentlich: »Bitte, Eure Majestät, wenn Ihr mir helfen könnt, sie wieder zu finden, danke ich es Euch mein Leben lang.«
    Forschend blickte er ihr ins Gesicht, während er mit den knochigen Fingern die weißen Federn der Taube streichelte. »In den Gemächern meiner Frauen gibt es viele Kinder. Wie sieht Ihre Tochter aus?«
    »Katie ist fast neun Jahre alt. Sie hat langes blondes Haar und blaue Augen wie ich«, antwortete Alex. »Vor ungefähr einem halben Jahr wurden wir getrennt.«
    Der Radscha bedeutete ihr sich zu erheben und winkte seinen Kammerdiener heran. Nach einigen leise gewechselten Worten verschwand der Kammerdiener.
    Langsam hob Fahad die Taube und ließ sie von seiner Handfläche auffliegen. Die Brust zierte ein blutroter Kreis. »Meine heiligen Tauben sind sehr selten. Gibt es sie auch in Ihrem Land, Captain?«
    »Nicht dass ich wüsste, Eure Majestät.« Gavin wies auf das Vogelhaus. »Noch nie habe ich etwas Dergleichen gesehen. Auch im Paradies kann es nicht schöner sein.« Ein Vögelchen landete auf Gavins Schulter, pickte an einer goldbetressten Epaulette und machte ab und zu eine Pause, um Gavin mit glänzenden Knopfaugen anzusehen.
    Schmunzelnd begann Gavin mit dem Radscha eine Unterhaltung über Vögel und Naturkunde. Alex wartete stumm. Äußerlich war sie ruhig und hielt die Hände am Rücken verschränkt. Eine heilige Taube flog heran und pickte

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