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Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Titel: Bride 03 - Die Entfuehrte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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dieses feenhafte Wesen mit dem schimmernden Lächeln. Helena war zur Liebe geboren worden und hatte sich ihr aus freien Stücken hingegeben. Und sie hatte eine gute Wahl getroffen.
    Alex wünschte, dass Edmund sie so innig geliebt hätte wie Gavin seine Helena und dass er seinem Ehegelöbnis treu geblieben wäre.
    Sie zitterte ein wenig. Wahrscheinlich kühlte der Wind ab. »Ihr Großvater, der schottische Vikar, hat sich um seine Schäfchen verdient gemacht. Sie aber sind nicht für die Übel dieser Welt verantwortlich, Gavin.«
    »Der Kapitän eines Schiffes ist für alles verantwortlich, was an Bord geschieht. Ein Grundsatz, den man schwer übergehen kann, aber ... ich werde es versuchen.«
    »Denken Sie an die glückliche Helena. Das war der Kernpunkt Ihrer Ehe.«
    Eine Weile herrschte Schweigen. Das Schiff hob und senkte sich. Ab und zu spritzte das Wasser zu ihnen hinauf. Dann sagte er ruhig: »Danke, Alexandra. Sind Sie immer so weise?«
    Sie war froh, dass sie helfen konnte, antwortete aber der Wahrheit entsprechend: »Wenn ich an Katie denke, bin ich überhaupt nicht weise. Glauben Sie, dass wir sie finden werden?«
    »Das ist schwer zu sagen. Kasan meinte, sie sei in den Harem des Radscha von Sukau gebracht worden. Wenn sie noch dort ist, haben wir Glück. Suryo hat Erkundigungen eingezogen. Der Radscha ist ein älterer, hoch geachteter Mann.« Gavin blickte sie an. »Radscha Fahad ist der Vater von Kasans Hauptfrau.«
    »Sie meinen, Katie wäre vielleicht als Geschenk zu Kasans Schwiegervater geschickt worden?«, fragte Alexandra erschrocken.
    »Wahrscheinlich. Das besagt, dass Kasan mehr mit den Piraten verstrickt ist, als er zugeben möchte.«
    Sie fluchte leise. »Der Mann ist ein Ungeheuer. Ich wünschte, Sie hätten ihm das Genick gebrochen.«
    »Gewiss, er hat uns das Leben schwer gemacht, aber im Gegensatz zu anderen orientalischen Herrschern ist Kasan ziemlich fortschrittlich. Es gibt schauerliche Geschichten über sein Privatleben, von denen einige sicherlich wahr sind. Auch hat sein Volk nicht die Rechte der Engländer oder Amerikaner, aber trotzdem schlachtet er seine eigenen Leute nicht ab und treibt keine überhöhten Steuern ein, die seine Untertanen in den Hungertod treiben würden. Maduri ist stark und unabhängig und wird es aller Voraussicht nach auch bleiben.«
    Sie dachte an die seltsame Verbundenheit dieser beiden Männer. »Sie bewundern ihn.«
    »Ein wenig«, gab Gavin zu. »Aber auf keinen Fall möchte ich für ihn arbeiten. Er hat zu viel Macht, und das ist gefährlich. Er kommt mir vor wie ein verrückter englischer Herzog.«
    Alexandra dachte an die englischen Herzöge ihres Bekanntenkreises, die eigentlich sehr kultiviert waren, gestand Gavin aber trotzdem seine republikanischen Prinzipien zu. Macht konnte tatsächlich verderben. »Hoffen wir, dass der Radscha von Sukau weder verrückt noch grausam ist. Wie weit ist es noch bis Java?«
    »Drei oder vier Tage, wenn der Wind so bleibt.«
    »Und was ist dann? Wie stellt man es an, bei einem orientalischen Herrscher eine Audienz zu bekommen und ihn um einen Gefallen zu bitten?«
    »Nachdem wir vom Zoll in Sukau abgefertigt sind, werde ich Suryo mit einem ausgefallenen Geschenk in den Palast schicken. Ich habe eine französische Uhr, die aus Versailles stammen könnte. Sehr beeindruckend. Sie wird zeigen, dass wir reich genug sind, um die Aufmerksamkeit des Radschas zu erregen. Suryo wird um eine Audienz bitten. Dann warten wir ab.«
    »Warten ist nicht meine Stärke, aber es ist das kleinere Übel.« Sie schloss die Augen und betete. Ein Wunder hatte sie aus der Sklaverei befreit. Jetzt brauchte sie ein zweites.

Kapitel 12
     
    Sukau auf Java
    »Seine allergnädigste Majestät, der Radscha von Sukau erwartet Sie jetzt.« Der Kammerherr bedeutete Gavin und Alexandra mit ihm zu kommen.
    Als sie dem Bediensteten durch einen zugigen Durchgang folgten, betrachtete Gavin seine Begleiterin aus den Augenwinkeln. Wiederholte Anfälle von Seekrankheit hatten sie noch mehr abmagern lassen als auf Maduri, zudem hatte die dreitägige Wartezeit in Sukau über das erträgliche Maß hinaus an ihren Nerven gezerrt. Durch den weiteren Gewichtsverlust kam der edle Wuchs ihres Knochenbaus besser zum Vorschein. Mit der Anmut und Würde einer Königin schritt sie durch den Palast.
    Während der Reise von Maduri hatte sie fleißig genäht und trug jetzt ein Kleid im europäischen Stil. Mit dem hochgesteckten Haar sah sie aus wie eine englische Lady. Sie

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