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Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Titel: Bride 03 - Die Entfuehrte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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entfernten, desto unwirklicher erschien das Löwenspiel.
    Sie sah ihn lachen, sah seine grauen Augen aufleuchten, intim wie ein Kuss. Der Gedanke daran weckte beunruhigende Gefühle in ihr, die sie längst verschüttet glaubte.
    Sie musste sie im Keim ersticken, wenn sie sich nicht wieder verlieben wollte, vor allem nicht in Gavin. Wollte er sich wieder verheiraten, würde er in London unter einer Schar junger Frauen die Auswahl haben.
    Sie drehte sich zur Seite und verjagte das störende Bild, auch wenn es ihr nicht gelang, die unerwünschten Gefühle zu unterdrücken. Aber das war nicht verwunderlich. Ein so gut aussehender Mann wie Gavin war ihr noch nie begegnet. Außerdem hatten sie sich auf höchst außergewöhnliche Art kennen gelernt. Unglücklicherweise waren ihre Empfindungen mit Furcht, Schmerz und Hass verwoben. Mit dem Gefühl des Ersticktwerdens hatte sie sein Eindringen in ihr intimstes Selbst erduldet ...
    Der Atem beschleunigte sich vor Angst. Der Magen hob und senkte sich. Mit einem leisen Fluch stand sie auf und öffnete ein Fenster, um frische Luft zu atmen.
    Der Vollmond goss Silber über die Wellen. Ein Bild des Friedens und der Ruhe lag vor ihr. Auch wenn jetzt unzählige Praus mit Piraten auftauchen sollten, würde sie sich unter Gavins Fittichen sicher fühlen. Niemals hätte er seiner Mannschaft die Ruhepause nach dem Sturm gegönnt, die zu dem dreisten Überfall auf die A ms el geführt hatte.
    Sie fühlte sich besser, sagte dem Mond gute Nacht und schloss das Fenster. Plötzlich blieb sie regungslos stehen.
    Vollmond.
    Wann hatte sie zum letzten Mal ihre Periode gehabt? Sie versuchte nachzurechnen, aber das war unnötig. Mit einem Mal war ihr klar, warum ihr so oft unwohl war, sie sich so müde und innerlich aufgewühlt fühlte. Die Schrecknisse von Maduri hatten zu einem letzten Prankenschlag ausgeholt.
    Sie war schwanger.

Kapitel 14
     
    Ein Sturm zog auf. Gavin kletterte in die Takelung und half beim Bergen der Segel. Als die Arbeit getan war, blieb er noch eine Weile in luftiger Höhe und genoss den Blick über die unendliche Weite des Meeres und das angenehme Brennen der kräftig in Anspruch genommenen Muskeln. Seine Seele schien Flügel zu bekommen, als die Helena die Wogen des Indischen Ozeans durchschnitt. Seit Tagen hatten sie kein anderes Segel zu Gesicht bekommen. Die Welt hier war auf das weite Meer, den endlosen Horizont und das beruhigende Knarren der Schiffsplanken beschränkt.
    Es schlug sieben Glasen. Elf Uhr dreißig, Zeit, seinen Sextanten zu holen, um mit Hilfe des Sonnenstandes die Koordinaten zu bestimmen. Sie hatten gute Fahrt gemacht. Wenn sich der Wind hielt, würden sie zu Beginn des Sommers in England sein.
    Er schwang sich hinunter und landete mit einem geschickten Sprung auf dem Deck, nur wenige Meter von Katie entfernt, die ihn mit weit aufgerissenen Augen beobachtet hatte. »Ich wusste nicht, dass ein Kapitän zu den Segeln hinaufklettert«, sagte sie.
    »Das braucht er nicht zu tun, nur wenn er will«, erklärte Gavin. »Ich bin gern da oben und helfe mit, wenn ich dazu die Zeit habe.«
    Katies Augen folgten dem Kreuz und Q uer der Taue in der Takelung. »Könnte ich das auch lernen?«
    »Nein«, sagte Alex, als sie zu ihrer Tochter trat. Sie blickte auf Gavins bequemes, am Hals offen stehendes Hemd und trat einen Schritt zurück. »Es gehört viel Kraft dazu, um so hoch hinaufzuklettern, nicht wahr, Captain?«
    »Ja. Sogar Jungen machen diese Arbeit an Bord erst, wenn sie über zwölf Jahre alt sind. Aber ich kann dir zeigen, wie man die Höhe der Sonne mit einem Sextanten misst«, fügte er rasch hinzu, als er Katies enttäuschtes Gesicht sah.
    Begeistert fragte sie ihre Mutter: »Darf ich?«
    »Ja, gern ... Du kannst viel dabei lernen.« Auch wenn Alex ihrer Tochter zulächelte, sah ihr Gesicht mit den dunklen Ringen unter den Augen angestrengt aus.
    Gavin hatte gedacht, das Picknick am Strand wäre für Alex eine Art Durchbruch gewesen, aber stattdessen wurde sie seitdem immer dünner und stiller. Vielleicht waren dies die Auswirkungen der wiederholten Seekrankheit. Oder vielleicht belastete sie auch die bevorstehende Rückkehr nach England, da sie nicht wusste, wie man sie empfangen würde. Eine tief sitzende Scham, wenn auch unverschuldet, erschwerte es ihr, den Angehörigen und Freunden offen ins Gesicht zu sehen.
    Auf Maduri hätte er sie vielleicht gefragt, was sie bedrückte und eine klare Antwort erhalten, aber die Nähe, die sie im Palast

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