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Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Titel: Bride 03 - Die Entfuehrte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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aufgebrachten Seeleute. Er war froh, dass er keinen Mann in die Masten schicken musste, da es bei diesem Wetter sehr gefährlich war, in die Takelage zu klettern. Kam ein ängstlicher Matrose dem summenden Elmsfeuer zu nahe, konnte er tödlich verunglücken.
    Gavin wollte gerade zu Benjamin auf das Achterdeck gehen, als er eine dunkle Gestalt ausmachte, die sich mit einem wehenden Umhang gegen das schimmernde Feuer am Bugspriet abhob. Eine Sekunde lang blitzte die Erinnerung an den Schiffsbauer auf, der ihm von dem schwarzen Todesengel erzählt hatte, der auf Schiffen erschien, die dem Untergang geweiht waren. Die schwarzen Flügel schlugen, wenn er das Schiff ins Unglück winkte ...
    Nein, zum Teufel noch mal, das war kein mythischer Todesengel. Die Gestalt war so wirklich wie er, vielleicht ein verletzter Albatros, der vor dem Sturm Zuflucht suchte. Er eilte nach vorn, um sich Klarheit zu verschaffen, und hangelte sich dabei von einem sicheren Halt zum anderen, während sich dunkles Wasser in Schüben über das Deck ergoss.
    Großer Gott! Unter dem Umhang steckte eine Frau, und auf der Helena gab es nur eine Frau. Als das Schiff in ein Wellental tauchte, schwankte Alexandra gefährlich. Mit einem Satz war er neben ihr, legte ihr den Arm um die Taille und zog sie zurück, bevor sie in die todbringende See stürzte. Sie stürzten zu Boden.
    Mit einem Arm hielt er ihre Taille umfasst, und mit der anderen Hand klammerte er sich an einem Pfosten fest, damit sie nicht abrutschten. »Zum Donnerwetter, Alex, was, zum Teufel, haben Sie sich dabei gedacht?«, rief er wütend, während seine Angst in Wut umkippte. »Wenn Sie sich umbringen wollen, dann hätten Sie es tun sollen, als Sie noch Sklavin waren, und nicht hier, wo Sie in Sicherheit sind!«
    Im schwachen Licht des Elmsfeuers wirkte ihr Gesichtsausdruck verwirrt. »Ich wollte nicht springen. Ich ... ich würde das Katie niemals antun.«
    Er atmete tief durch, um das hämmernde Herz zu beruhigen. »Sie hatten vielleicht nicht an Selbstmord gedacht, aber die Wellen können eine hypnotische Wirkung haben. Wenn man betrübt ist, glaubt man nur allzu leicht, dass das Meer die Antwort auf sämtliche Probleme verheißt.« Das wusste er aus eigener Erfahrung.
    Sie bedeckte das Gesicht mit den Händen, während sie ein kaum unterdrücktes Schluchzen schüttelte. Er setzte sich auf. Gegen die Reling gelehnt, zog er sie über seinen Schoß und hielt die Frau wie den Pfosten mit gleicher Stärke fest. »Alex, was ist los? Seit wir die malaiischen Inseln verlassen haben, scheint Sie Ihr eigenes Gespenst heimzusuchen. Das Schlimmste ist jetzt überstanden. Bald werden Sie zu Hause sein, im sicheren Schoß Ihrer Familie und Ihrer Freunde.«
    Sie barg das Gesicht an seiner Schulter und weinte noch heftiger. »Das Schlimmste ist nicht vorbei. Ich ... ich bin schwanger.«
    Die Nachricht traf ihn wie ein eiskalter Guss. Kein
    Wunder, dass sie so krank und elend war. »Dann werden wir gleich in Ceylon heiraten.«
    »Haben Sie den Verstand verloren?« Sie hob den Kopf und sah ihn verblüfft an. »Ich trage ein Kind, das bei einer Vergewaltigung gezeugt wurde, und möge Gott mir vergeben, ich hasse bereits den Gedanken an seine Existenz.«
    Diese bitteren Worte waren ein Schlag ins Gesicht. »Ist der Gedanke an ein Kind von mir so unerträglich ? «
    »Ich bezweifle, dass es Ihr Kind ist«, sagte sie dumpf. »Wahrscheinlich stammt es von Bhudy, meinem zweiten Besitzer.«
    Wie oft hatte dieser Dreckskerl sie vergewaltigt? Gavin zog sie näher an sich heran. Wenn er doch nur den Schmerz in ihrer Stimme und ihrem Herzen lindern könnte! »Aber es könnte doch auch mein Kind sein, oder?«
    »Ja ... das wäre möglich.« Sie strich sich das schwere, nasse Haar aus der Stirn. »Aber das ist sehr unwahrscheinlich.«
    »Aber es könnte sein. Heiraten Sie mich, Alex. Kehren Sie als verheiratete Frau nach England zurück, und keiner wird Ihnen wegen Ihres Zustandes lästige Fragen stellen.«
    »Das wird sich früh genug herausstellen, wenn ich ein Mischlingskind zur Welt bringe.«
    »Falls dies eintritt ... nun, das Kind hat keine Schuld.«
    Seine Stimme wurde hart. »Und wenn ich Ihr Ehemann bin, werde ich jedem die Stirn bieten, der Sie oder den Vater des Kindes verleumdet.«
    Eine hohe Welle brach sich am Bug und durchnässte beide. Nachdem das Wasser abgelaufen war, sagte er: »Das ist wohl nicht der richtige Ort, um sich zu unterhalten. Kommen Sie.«
    Er stand auf, zog sie auf ihre Füße und

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