Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit
jetzt auf Dominics Haupt. »Ich nehme an, Sie sind Viscount Maxwell. Ist Ihr Ruf so miserabel, dass Sie keine normale Erbin zum Mann haben möchte?«
Meriel erschien an der Tür hinter Grahame. Ihre Augen weiteten sich, als sie die Szene mit einem Blick erfass-te. Darm verschwand sie mit wirbelnden blauen Röcken. Er war dankbar, denn die nun folgende Auseinandersetzung würde hässlich, sehr, sehr hässlich werden.
In der Hoffnung, dass ein beruhigendes Wort die Spannung mildern würde, sagte Dominic: »Lord Amworth erklärte mir, dass Sie und er nur das Beste für Ihre Nichte wünschten, aber sich nicht einig wären, wie dies erreicht werden könne. Da ich mit Lady Meriel gut bekannt geworden bin, stimme ich voll und ganz mit Lord Amworth überein: Lady Meriel ist für die Ehe geeignet. Ich bin Lord Amworth dankbar, dass er den seit längerem bestehenden Plan zu Ehren bringt, unsere Familien durch eine Heirat zusammenzuführen.«
»Sehr schön gesagt«, knurrte Grahame. »Aber schöne Worte täuschen nicht über die Tatsache hinweg, dass es verbrecherisch ist, ein geistig zurückgebliebenes Mädchen zu übervorteilen.«
»Sie unterschätzen die Fähigkeiten Ihrer Nichte«, räumte Dominic, immer noch gelassen, ein. »Sie ist ein wenig ungewöhnlich, aber ihr Verstand und ihr Urteilsvermögen lassen nichts zu wünschen übrig. Und letztendlich liegt die Entscheidung bei ihr.«
Wütend ballte Grahame die Fäuste. »Unsinn! Als ihr Vormund bin ich verpflichtet und befugt, eine unbesonnene Verbindung zu verhindern. Darum versuchte Amworth, meine Nichte während meiner Abwesenheit rasch in eine Ehe zu drängen.«
»Sind Sie befugt?«, entgegnete Dominic. »Meriel ist volljährig und ich glaube, kein Gericht hat sie bisher für unzurechnungsfähig erklärt.«
»Das lässt sich nachholen!« Grahames Augen verengten sich. »Ich bin überzeugt, dass Amworth es gut gemeint hat, aber wenn ich diese Angelegenheit vor Gericht bringe, wird jeder Richter mir zustimmen, dass dieses Mädchen Schutz braucht und nicht einem Mitgiftjäger ausgeliefert werden darf.«
»Man kann Maxwell wirklich nicht als Mitgiftjäger bezeichnen, Lord Grahame«, fiel ihm Mrs. Rector überraschend ins Wort. »Von Stand und Erziehung ist er Meriel ebenbürtig und seine Freundlichkeit und sein Einfühlungsvermögen machen ihn zum idealen Ehemann für eine junge Frau von ihrer ... zarten Seele. Lord Amworth hat gut gewählt.«
Grahame starrte Mrs. Rector an, die seinem Blick mit der ihr eigenen Seelenruhe standhielt. Eine prächtige Person, dachte Dominic liebevoll. Sie sah sanft aus und süß wie Marzipan, aber sie hatte den Mut, einem tobenden Earl die Stirn zu bieten.
Er unterdrückte den kleinen Stich, dass er nicht der wünschenswerte Erbe von Wrexham war, sondern der weniger begehrte jüngere Sohn, und sagte: »Ich weiß Ihre Besorgtheit um Lady Meriel zu schätzen, Sir, aber ich glaube, Sie kennen sie weniger gut, als Sie meinen.«
Grahame warf ihm einen verächtlichen Blick zu. »In wenigen Tagen wollen Sie über das Mädchen genauestens Bescheid wissen, während ich Meriel nicht kennen soll, obwohl ich mich seit ihrer Kindheit um sie gekümmert habe? So eine Vermessenheit!«
»Sie hat sich in der kurzen Zeit, seit ich sie kenne, sehr verändert.« Dominic stockte einen Augenblick und hatte sich entschieden. »So sehr, dass sie allmählich wieder zu sprechen beginnt.«
Grahames Kiefer fiel nach unten. Die beiden Damen hielten erschrocken den Atem an. Grahame erholte sich als Erster. »Ist das wahr, Mrs. Marks?«
»Das höre ich zum ersten Mal«, antwortete sie mit erstaunt aufgerissenen Augen. »Meriel hat wirklich gesprochen, Lord Maxwell?«
»Ja, und sie hat etwas sehr Intelligentes gesagt. Bis jetzt war sie zu schüchtern gewesen« - das war eine annehmbare Erklärung -, »um mit anderen Personen zu sprechen, aber ich glaube, mit der Zeit wird sie sich so ungehemmt unterhalten wie Sie oder ich.«
Der ältere Mann schnaubte verächtlich. »Das glaube ich Ihnen erst, wenn ich sie mit meinen eigenen Ohren sprechen höre.«
Da Dominic seine Zweifel hatte, dass Meriel vor den hier Versammelten sprechen würde, auch nicht, um ihn davor zu retten, als Lügner dazustehen, erwiderte er kühl: »Wie ich sagte, sie ist scheu. Es ist nicht einfach für sie, ihre Beziehung zur Welt zu ändern. Man muss ihr erlauben, ihre eigene Gangart einzuschlagen.«
»Mir scheint, Sie haben ein Paket voller Lügen erfunden, um Ihre schamlose Gier zu
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