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Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Titel: Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sache sehr gut, Dom. Du siehst heute Morgen so finster aus, dass ich beinahe dachte, du wärst wirklich Kyle.«
    Er grinste, als sie ihn freigab. »Sei schön brav, mein Schwesterchen.«
    In gespieltem Erstaunen riss sie die Augen auf. Dann wandte sie sich ab und verabschiedete sich überschwänglich von den Gastgeberinnen. Die Bewohner des Hauses standen neben der Kutsche Wrexhams und verfolgten das Abschiedszeremoniell. Dominic sprach ein stilles Dankesgebet, dass keiner die Peinlichkeiten des gestrigen Abendessens erwähnt hatte.
    Seine Dankbarkeit war verfrüht. Nachdem er sich bei den Damen in aller Form für ihre Gastfreundschaft bedankt hatte, wandte sich sein Vater an ihn. Er senkte die Stimme, als er Dominic fragte: »Hast du dir gestern Abend diese kleine Wildkatze vorgeknöpft und ihr eine Lektion erteilt?«
    Dominic blickte den Vater eine Sekunde verdutzt an, als er an die >Lektion< der vergangenen Nacht dachte. Er fasste sich wieder und antwortete so kühl wie möglich: »Ich habe ihr die Notwendigkeit erklärt, sich den Erwartungen der Gesellschaft anzupassen. Ich glaube, meine Worte sind auf fruchtbaren Boden gefallen.«
    »Hoffentlich.« Der Earl schüttelte den Kopf. Sein Gesicht war besorgt. »Ich möchte nicht verschweigen, dass ich in Bezug auf diese Heirat ernste Zweifel habe. Ich weiß, Amworth sagte, das Mädchen sei früher vollkommen normal gewesen, aber das ist sie jetzt gewiss nicht mehr. Ich sehe sie weder als Countess of Wrexham noch als Mutter eines zukünftigen Earls. Vielleicht sollte man die Verlobung lösen.«
    Dominic kochte innerlich vor Wut. Wie konnte es sein Vater wagen, Meriel zuerst als reiche Waise zu betrachten, deren Vermögen ihm, dem alten Wrexham, sehr willkommen war, und dann als wertlose Verrückte, die keine Gefühle besaß? Mühsam bezwang er seinen Zorn und sagte so gelassen wie möglich: »Eine Auflösung der Verlobung ist ehrenrührig.«
    »Ja, aber unter der allgemein anerkannten Voraussetzung, dass die Frau einverstanden ist, dennoch möglich. Sicherlich kannst du sie überreden, ihren Entschluss zu ändern.« Der Earl lachte rau. »Beschaffe ihr einen hübschen, kräftigen Stallburschen. Einen, der lüstern genug ist, um sie auf Trab zu halten, damit du dich elegant aus der Affäre ziehen kannst.«
    »Sie erschrecken mich, Sir«, sagte Dominic eisig.
    Der Earl kniff die Augen wie ein Kurzsichtiger zusammen. »Wo ist dein Humor geblieben, Junge? Du denkst doch nicht etwa, das war ernst gemeint? Sie mag verrückt sein, aber sie ist immer noch eine Lady. Verdient Besseres als einen Stallburschen, auch wenn sie sich nicht zur Countess eignet.«
    Dominic schluckte, als er nahe daran war, sich zu verraten. »Ich bitte um Verzeihung, Sir. Lady Meriel weckt... Beschützerinstinkte.«
    »Offensichtlich«, grunzte der Earl. »Tu dein Bestes, Maxwell. Ich möchte keinen Skandal, aber ich werde nicht weinen, wenn sich das Mädchen gegen die Hochzeit entscheidet.«
    Ironischerweise waren sich Wrexham und Meriel in diesem Punkt einig. »Ich wünsche einen Skandal genauso wenig wie Sie, Sir«, erklärte Dominic hölzern. »Haben Sie eine gute Reise.«
    Als sich sein Vater zur Kutsche wendete, drängte es Dominic, seinem Vater eine Frage zu stellen, die ihn beinahe ein halbes Leben lang verfolgt hatte. Als er jünger war, hatte er nicht zu fragen gewagt, und später hatte sich die Gelegenheit dazu nicht ergeben. Er achtete besonders darauf, Kyles Redewendungen und Tonfall nachzuahmen. »Warum hast du mich und meinen Bruder damals auf verschiedene Schulen geschickt?«
    Wrexham blieb stehen. Eine steile Falte war zwischen den Brauen entstanden. »Warum, zum Teufel, fragst du mich das ausgerechnet jetzt?«
    »Es geht mir seit langem durch den Kopf.« Was der Wahrheit entsprach, obwohl Dominic heute nur wenig Wahres von sich gegeben hatte.
    »Ihr beide standet euch zu nahe. Wärt ihr gemeinsam nach Eton gegangen, dann hätte letztendlich einer das Leben des anderen gelebt«, erklärte er kurz angebunden. »Das wäre für dich schlecht gewesen und noch schlimmer für deinen Bruder. Man musste euch trennen, solange ihr noch jung genug wart, um andere Freunde zu finden.«
    Dominics Lippen wurden zu einem Strich, als er daran dachte, wie unglücklich er in der ersten Zeit in seiner Schule gewesen war. »Hast du dir jemals Gedanken darüber gemacht, wie schmerzlich das für Zwillingsbrüder sein würde?«
    Ein gequälter Ausdruck trat in die vom Star getrübten Augen. »Doch, das

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