Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Titel: Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
würde sie ihn ernsthaft verletzt haben. Aber das war nicht Wahnsinn, sondern verständliche Wut. Sie war nicht verrückt!
    Grahame bedeutete seinen Lakaien, sich in Bewegung zu setzen. Einer war so groß und kräftig wie der andere. Sie mussten Grahame ein hübsches Sümmchen kosten. Gegen beide konnte Dominic sich nicht wehren, selbst wenn er gewollt hätte.
    Mit starrem Gesicht stellte er das längst vergessene Sherryglas ab und schritt zur Tür. Vor dem Hinausgehen blieb er stehen und sagte: »Vergessen Sie nicht, die letzte Entscheidung über eine Heirat liegt bei Meriel und keinem anderen.«
    Angeekelt schüttelte Grahame den Kopf. »Sie haben Ihren Verstand anscheinend auch verloren.«
    Dominic stieg die Treppen zu seinem Zimmer hinauf. Alles Mögliche ging ihm im Kopf herum. Obwohl Grahame im Grunde genommen gesetzlich nicht ermächtigt war, seine Anwesenheit in Warfield zu verbieten, blieb Dominic nichts anderes übrig, als zu gehen. Auch wenn er den Lakaien entkam und Meriel fand, konnte er sie unmöglich entführen. Warfield war ihre Heimat. Hier war sie so tief verwurzelt wie die alte Eiche, auf der ihr Baumhaus stand.
    Seine einzige Hoffnung war Lord Amworth, der die gleichen Befugnisse wie Grahame hatte. Mit Amworths Unterstützung müsste es ihm gelingen, nach Warfield zurückzukehren - wenn Amworth unter den Lebenden war und kräftig genug, um gegen Grahame für Meriels Zukunft zu kämpfen.
    Sie hatte nicht die geringste Chance, ihm auf Wiedersehen zu sagen.
    Meriel hatte sich in ihr Zimmer zurückgezogen, um den Unstimmigkeiten im Salon zu entgehen. Ihrem Onkel Grahame ging sie immer aus dem Weg. Obwohl seine Militärzeit längst vorüber war, hatte er die Angewohnheit, jeden anzuschnauzen, als stünde er unter seinem Befehl.
    Dann hörte sie klirrendes Pferdegeschirr. Nichts ahnend blickte sie hinaus. Wahrscheinlich stellte man Grahames Kutsche bei den Stallungen ab. Stattdessen aber lenkte ein grimmig aussehender Renbourne seine zweirädrige Kutsche aus dem Stall heraus, den Diener an der Seite, das Pferd hinten angebunden.
    Ihr Herzschlag setzte aus. Er ging - und nicht freiwillig, sonst würden die beiden großen, kräftigen Burschen in der Livree ihres Onkels nicht rechts und links von ihm reiten.
    Oben an der Auffahrt ließ Renbourne seine Pferde anhalten und blickte zum Haus hinauf. Sein Gesicht war angespannt. Aufgeregt winkte sie ihm zu, aber das Licht der untergehenden Sonne spiegelte sich in den Fensterscheiben wider und er konnte sie nicht sehen.
    Von Angst gepackt, sah sie, wie er die Pferde antrieb und die Auffahrt hinunterfuhr. Obgleich er sie gewarnt hatte, dass die Gesellschaft eine unerlaubte Verbindung zwischen ihnen nicht gutheißen würde, hatte sie nicht erwartet, dass man so schnell und gnadenlos eingreifen würde.
    Vielleicht würde sie ihn niemals wiedersehen. Sie hatte seinen Heiratsantrag abgelehnt und jetzt hatte ihn ihr Onkel aus Warfield vertrieben. Würde er wieder zurückkehren, nach dieser doppelten Zurückweisung?
    Ihrem Schrecken folgte die blanke Wut. Wie konnte es ihr Onkel wagen, ihren Geliebten fortzuschicken! Sie war die Herrin auf Warfield und er hatte nicht das Recht, sie wie ein Kind zu behandeln. Wie ein Wirbelwind sauste sie aus dem Zimmer und rannte die Treppen hinunter. Sie war ein Kind gewesen, als sie an der Salontür kehrtmachte und nicht hineinging. Hätte sie Renbourne zur Seite gestanden, würde man ihn nicht zum Verlassen des Hauses aufgefordert haben.
    Sie musste ihm nacheilen. Moonbeam? Nein, die Stute aus dem Stall zu holen und zu satteln würde zu lange dauern. Besser, sie ging zu Fuß. Die Auffahrt machte zwei Biegungen. Wenn sie den Weg abkürzte und geradeaus zum Tor lief, musste sie dort kurz vor seiner Kutsche ankommen. Dann würde sie Renbourne zurückbringen und er konnte ihren Dienstboten auftragen, ihren Onkel und seine Männer fortzuschicken.
    Auf dem Weg zur Haustür tauchte ihr Onkel aus dem Salon auf und türmte sich vor ihr auf. Der Lichtschein um ihn war stahlgrau.
    »Das trifft sich ja gut«, sagte er mit gekünstelter Freundlichkeit. »Ich wollte soeben nach dir sehen. Mach dir keine Sorgen, Meriel, ich werde mich um dich kümmern. Du wirst endlich ärztlich behandelt werden. Und wenn dein Wahnsinn nicht ganz geheilt wird, kann ich deinem zügellosen Benehmen wenigstens Einhalt gebieten.«
    Sie blieb stehen. Ihr Zorn verwandelte sich in Furcht, als sie seine Augen sah, die sie unnachgiebig anblickten.
    Als er auf sie zuging,

Weitere Kostenlose Bücher