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Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Titel: Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
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gönnten sie sich eine kurze nächtliche Pause, doch schon vor Tagesanbruch ritten sie weiter. Während des langen Ritts arbeitete Dominic mit Kamal einen Plan aus, um Meriel zu befreien. Sie kamen darin überein, dass es das Beste wäre, wenn Dominic als aufbrausender Aristokrat auftreten würde. Gesagt, getan. Sie polterten geradezu in die Anstalt hinein. Sobald die Tür geöffnet wurde, trat Dominic ein und platzte forsch mit seinem Anliegen heraus: »Ich muss sofort Dr. Craythorne sprechen!«
    »Der Doktor behandelt gerade einen seiner Patienten, Sir«, antwortete das dünne Hausmädchen abweisend.
    »Das interessiert mich nicht. Und wenn er den Herrgott selbst behandelt, ich will ihn sofort sprechen!«, bellte Dominic zurück. »Wenn er nicht gleich hier auftaucht, sehe ich mich gezwungen, ihn in das Gefängnis von Shrewsbury zu bringen.«
    Er versuchte, die selbstgefällige Art von Lord Wrexham nachzuahmen, was ihm ganz gut gelang. Er war nicht weiter verwundert, als sich das Mädchen ängstlich davonmachte. Kamais finsterer Blick und gefährliches Aussehen taten ein Übriges.
    Kurze Zeit später stand ihnen Craythorne in dem geräumigen Wartezimmer gegenüber. »Was geht hier vor, meine Herren?« Sein Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig, als er sah, wer vor ihm stand. »Lord Maxwell. Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie wegen Lady Meriel Grahame hier sind?«
    Dominics Blick durchbohrte ihn beinahe. »Sie gehen recht in der Annahme. Ich verlange, dass sie sofort in meine Obhut übergeben wird.«
    »Das kann ich leider nicht zulassen.« Der Doktor war die Ruhe selbst. »Ihr Onkel hat sie als ihr Vormund zu uns gebracht und nur er allein ist dazu berechtigt, ihre Freilassung zu fordern. Er hat mich bereits vor einer solchen Situation gewarnt. Sie wird hier bleiben und die für sie notwendige Behandlung erhalten.«
    »Sie verstehen nicht ganz. Er war ihr Vormund, solange sie ein Kind war. Jetzt ist sie erwachsen und er kann keinerlei Ansprüche mehr an ihre Person geltend machen«, entgegnete Dominic scharf. »Es steht ihm keinesfalls zu, eine gesunde junge Frau in eine Irrenanstalt einzuweisen.«
    Craythorne schüttelte den Kopf. »Sie verstehen nichts von meinem Beruf. Das Mädchen hat sich wie ein wildes Tier benommen. Ich habe selten eine so tobende Frau gesehen.«
    »Natürlich hat sie gekämpft!« Gebieterisch machte Dominic einen Schritt auf den Doktor zu, sodass dieser gezwungen war, zurückzuweichen. »Was hätten Sie denn an ihrer Stelle getan? Sie wurde von zu Hause entführt und dann gegen ihren Willen eingesperrt.«
    Von Meriels Standpunkt aus hatte es der Doktor noch gar nicht betrachtet. Er wirkte jetzt nicht mehr ganz so sicher, erholte sich aber schnell. »Sie unterliegen einem Trugschluss. Sie wurde nicht wahnsinnig, weil man sie hierher gebracht hat, sondern sie ist wahnsinnig und wurde deswegen hierher gebracht. Warum hätte Lord Grahame sie uns sonst anvertraut?«
    Wie sollte er Craythorne überzeugen? Habsucht war immer ein gutes Argument. Jetzt musste Dominic improvisieren. »Ganz einfach. Meriel und ich sind verlobt und er möchte die Heirat mit allen Mitteln verhindern. Ihr anderer Onkel, Lord Amworth, hat uns bereits seinen Segen gegeben.« Er zeigte dem Doktor das von Amworth unterzeichnete Schreiben.
    Craythorne las es zweimal und gab es ihm dann stirnrunzelnd zurück. »Das ist alles gut und schön, aber Amworth hat sie seit dem Zusammenbruch nicht gesehen. Er kennt ihre derzeitige Verfassung nicht.«
    »Die Entführung hat nichts mit ihrem Geisteszustand zu tun.« Dominic suchte nach den passenden Worten. »Ich glaube, dass Lord Grahame Meriels Erbe veruntreut hat. Wenn sie heiraten würde, müsste er darüber Rechenschaft ablegen, und davor hatte er verständlicherweise Angst. Um seine Verbrechen zu verbergen, versucht er nun die Heirat zu verhindern.«
    Der Doktor war kurzzeitig verunsichert, doch dann hatte er sich wieder in der Gewalt. »Das ist doch lächerlich! Sie beschwören hier eine Schauergeschichte herauf. Das ist doch höchstens etwas für Milchmädchen. Ich glaube eher an das, was mir Grahame erzählt hat. Sie sind nichts weiter als ein Glücksritter, der es auf die Erbschaft eines geistig gestörten Mädchens abgesehen hat.«
    »Der Erbe von Wrexham hat es nicht nötig, eine gute Partie zu machen.« Dominics Stimme wurde gefährlich leise. »Fänden Sie es nicht schauerlich, wenn ein Mann seine Frau in eine Irrenanstalt einweist, nur weil sie nicht seiner

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