Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit
hat mir selbstverständlich von Ihnen erzählt. Sind Sie gekommen, um sich nach seinem Befinden zu erkundigen?«
Er bejahte. »Unter anderem. Ich muss ihn dringend sprechen. Es ist von großer Bedeutung für ihn.«
Sie legte die Stirn in Falten. »Handelt es sich um das arme Mädchen? Ich möchte nicht, dass Sie meinen Mann damit belästigen. Er war sterbenskrank und man weiß noch nicht, ob er sich erholen wird.«
»Glauben Sie mir, dass ich nichts tun werde, was seinen Zustand verschlechtert. Lassen Sie mich bitte mit ihm sprechen!«
»Wenn es denn unbedingt sein muss, aber nicht länger als nötig«, antwortete Lady Amworth unwillig. »Wenn er sich auch nur einen Augenblick lang aufregt, werde ich Sie eigenhändig hinauswerfen.«
Genau das brauchte er jetzt. Einen weiteren Raus-schmiss. Ohne weitere Worte zu verlieren, folgte er ihr in Lord Amworths Gemächer.
Amworth war nur noch ein Schatten seiner selbst, als er Dominic die knochige Hand zur Begrüßung reichte. »Ich hoffe, ich sehe nicht so schlimm aus, wie Ihr Blick vermuten lässt, Maxwell«, meinte er trocken. »Noch weile ich unter den Lebenden. Lady Amworth würde es niemals zulassen, dass ich sterbe.« Er warf ihr einen zärtlichen Blick zu. »Wie geht es Meriel?«
»Sir.« Er schüttelte ihm kurz die Hand, trat einen Schritt zurück und blickte zu Lady Amworth, die ihn argwöhnisch ansah. »Bitte hören Sie mir in Ruhe zu. Ich möchte Ihre Frau nicht dazu verleiten, handgreiflich zu werden.«
Amworth lächelte leicht. »Ich werde mich bemühen, die Ruhe selbst zu bleiben.«
»Das Wichtigste zuerst. Ich bin nicht Kyle Renbourne, Vicomte Maxwell, sondern sein Zwillingsbruder Dominic Renbourne«, sagte er ohne Umschweife. »Es tut mir aufrichtig Leid, dass ich Sie hinters Licht geführt habe. Ursprünglich wollte Maxwell selber kommen, aber wichtige Angelegenheiten ließen das nicht zu. Und da die Zeit bezüglich des Werbens um Lady Meriel drängte, schickte er mich anstatt seiner nach Warfield.«
Lady Amworth holte tief Luft, wohingegen sich die Augen ihres Ehemannes nur leicht weiteten. »Ich wusste wohl, dass Maxwell einen jüngeren Bruder hat, aber nichts von eineiigen Zwillingen.« Er blickte ihn scharf an. »Das erklärt mir mein seltsames Gefühl, als ich nach Warfield kam. War die Unterhaltung über Lady Meriel auch nur Lug und Trug?«
»In keinster Weise.« Erleichtert, dass Amworth den Betrug so gelassen aufnahm, fuhr Dominic fort. »Meine
Idee war es, die Rolle meines Bruders so unauffällig wie möglich zu übernehmen, sodass es später niemand bemerken würde. Doch dann geschah etwas, das niemand ahnen konnte. Ich ... ich verliebte mich in Meriel und sie sich wohl auch in mich. Sie hat sich verändert, seit ich in Warfield bin. Sie vertraut mir und hat sich mir gegenüber sogar so weit geöffnet, dass sie angefangen hat zu sprechen.«
Diese Nachricht schien weit mehr Aufsehen zu erregen als die erste. Glücklicherweise war Lady Amworth zu verblüfft, um ihn aus dem Zimmer zu weisen. Dominic beeilte sich, die bisherigen Ereignisse zu erzählen, und zwar so, dass der alte Onkel nicht zu sehr überfordert wurde. Er schloss mit den Worten: »Ich weiß nicht, ob Meriel mich heiraten möchte, sie scheint eine Abneigung gegen die Ehe zu haben, aber sie möchte auf keinen Fall meinen Bruder heiraten.«
Amworth legte die Stirn in Falten. »Möchtest du nun selber um ihre Hand anhalten?«
Dominic zögerte einen Augenblick, wohl wissend, dass eine Antwort auf diese Frage die Beziehung zu seinem Bruder für immer zerstören würde. Er hatte keine Wahl. Die Beziehung zu Meriel war ihm unendlich wichtig. »Ja. Ich weiß nur noch nicht, wie ich sie davon überzeugen kann, dass ich kein Mitgiftjäger bin. Mein Erbteil ist im Vergleich zu ihrem äußerst bescheiden.«
»Ich fände es gar nicht so übel, wenn Meriel jemanden heiraten würde, der hier mit ihr lebt«, antwortete Amworth abwägend. »Ich hatte da meine Bedenken bei Maxwell. Er hätte aufgrund seiner Geschäftstätigkeiten die meiste Zeit in London oder Dornleigh verbracht. Wenn Sie Meriel lieben und sie mit Ihnen einverstanden ist, habt ihr meinen Segen.«
»Ich bin Ihnen zu Dank verpflichtet, Sir«, antwortete er mit glühenden Wangen. »Ich schwöre jeden Eid, dass meine Gefühle aufrichtig sind. Meriel ist ... einzigartig. Sie ist einfach wundervoll. Ich habe mich noch nie so gut gefühlt, so lebendig ...«Er hielt kurz inne, als er an Am—
Worths belustigtem Ausdruck sah,
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