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Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Titel: Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
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Diese Erkenntnis schnitt eine weitere Wunde in Dominics blutendes Herz.
    Aber er konnte sich nicht in alle Ewigkeit wie ein verschrecktes Kind an Meriel klammern. Er ließ sie los und blickte zu ihr auf. Sie betrachtete ihn ernst. Vor dem Fenster wirkte ihr helles Haar mit dem weißen Schleier wie ein Heiligenschein. Sie sah wie ein Engel aus. Aber er wusste, dass sich unter der Seide eine eiserne Lady verbarg.
    Zart wie ein Schmetterling berührten ihre Fingerspitzen seine Wange. »Ich habe oft geträumt, dass ich eine Zwillingsschwester hätte«, sagte sie leise. »Eine Schwesterseele, die meine beste Freundin wäre, die mich immer lieben und verstehen würde. Ich hätte nie gedacht, dass Zwillinge sich auch hassen könnten.«
    Er seufzte. »Du und ich werden einander die besten Freunde sein müssen, meine Geliebte.«
    Sie erkannte, dass er sich wieder gefasst hatte, lächelte und gab ihm einen leichten, süßen Kuss. »Sind wir das denn nicht schon?«
    Es gelang ihm, ihr Lächeln zu erwidern. »Du bist jeden Preis wert, Meriel.«
    »Ich freue mich, dass du so denkst«, erwiderte sie. »Jetzt, lieber Ehemann, werden wir mit unseren Freunden Hochzeit feiern und diesen traurigen Vorfall vergessen. Wir wollen uns nur an die schönen Seiten dieses Tages erinnern. Dann werden wir nach Warfield zurückkehren.«
    Er stand auf und umarmte sie. »Es gefällt mir, wenn du gebieterisch bist.«
    »Dann wirst du in Zukunft ein sehr glücklicher Mann sein.«
    Trotz seiner Traurigkeit musste er lachen. Arm in Arm liefen sie aus dem Salon. So Gott wollte, würde Kyle ihn eines Tages anhören, obwohl Dominic nicht wirklich damit rechnete. Selbst wenn das niemals geschah, so hatte er wenigstens Meriel.
     
    Kyle wusste nicht wohin und irrte blindlings durch London. Er nahm seine Umgebung nicht wahr, während nur ein Gedanke sein Gehirn zermarterte: Verrat, Verrat, Verrat. Und noch dazu von Dominic, seinem eigenen Bruder. Niemals hätte er gedacht, dass er sein Feind sein könnte.
    Als er auf der Westminster Bridge stand und in das Wasser der Themse blickte, wurde sein Kopf plötzlich wieder ganz klar.
    Er hatte tatsächlich kurz daran gedacht, hineinzuspringen.
    Seine Hände umklammerten die Mauer, als ihm bewusst wurde, wie tief er gesunken war. Aber diesen Gefallen würde er Dominic nicht tun - wenn er tot wäre, würde sein Bruder der nächste Earl of Wrexham und einer der reichsten Männer Englands.
    Grimmig wandte Kyle sich um und kehrte dem Fluss den Rücken. Er würde nicht zulassen, dass Dominic Wrexham bekam. Außerdem würde ihm bei dem Glück, das er hatte, bestimmt die Schmach zuteil, von einem der geschäftigen Fischer aus der Themse gefischt zu werden.
    Die Leere, die ihn seit Constancias Tod erfüllte, hatte eine ganz neue Gestalt angenommen. Was würde er aus seinem Leben machen, jetzt, wo ihn Lady Meriel Grahame nicht länger mit der Welt verbinden würde?
    Er musste sich eine neue Braut suchen und ihr mehrere Söhne schenken, damit Dominic wirklich niemals der Erbe von Wrexham werden konnte. Aber er würde mit der Suche nach einer Braut warten müssen. Es wäre möglich gewesen, zum Schein ein geisteskrankes Mädchen zu heiraten. Aber der Gedanke, dass eine echte Ehefrau Constancias Platz einnahm, war ihm unerträglich.
    Er konnte sich nur zu einem Ziel durchringen: nach Dornleigh zurückzukehren. Dornleigh war wahrscheinlich das am wenigsten anheimelnde Haus in England, aber es war sein Zuhause. Er erinnerte sich vage daran, dass sein Vater und seine Schwester Lucias zukünftige Schwiegereltern besuchen wollten. Mit ein wenig Glück wäre er dort also allein, wenn man von den etwa hundert Bediensteten absah.
    Dornleigh. Es war schon merkwürdig, wie der Wunsch überlebte, nach Hause zurückzukehren, selbst wenn alles andere bedeutungslos geworden war. Er war dankbar dafür, weil ihm sonst nichts mehr geblieben war.

KAPITEL 37
     
    »Willkommen zu Hause!« Jena Arnes war hinausgelaufen, der Kutsche entgegen. Sie begrüßte Meriel und nahm sie in die Arme. »Ich nehme an, du heißt jetzt Lady Meriel Renbourne?«
    Meriel war etwas verwirrt. Sie hatte noch nicht über ihren neuen Namen nachgedacht. »Ja, so ist es.«
    Dominic schenkte ihr ein warmes Lächeln, das ein Kribbeln durch ihren Körper schickte. Die Rückkehr nach Shropshire war viel entspannter verlaufen als die Reise nach London. Sie hatte gar nicht gewusst, wie viel Unfug man in einer Kutsche treiben konnte ...
    »Meriel hat sich in London sehr gut

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