Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit
wäre für alle Beteiligten furchtbar. Nicht auszudenken! Trotz ihrer unbefangenen Begeisterung konnte Meriel die Folgen nicht absehen, die sie durch ihr natürliches Ungestüm in ihm auslösen würde. Körperlich betrachtet war Sex verhältnismäßig einfach. Die gefühlsmäßigen und moralischen Konsequenzen jedoch waren die Hölle.
Verdammt noch "mal! Warum war Kyle nicht hier, um persönlich um seine Braut zu werben?
Auch die größten Bemühungen, sich zu beherrschen, konnten das Pochen in den Lenden nicht abstellen, auch nicht den Wunsch, Meriel beizubringen, was sie so dringend erlernen wollte. Er blickte über seine Schulter. Sie stand da, wo er sie verlassen hatte. Die Hände hatte sie an den Seiten zu Fäusten geballt. Die Augen waren von Leidenschaft verdunkelt. Eine Vielzahl von Gründen hielt ihn von ihr zurück. Bei ihr war es anders.
Sie wollte ihn. Bei allen Heiligen, wenn er auch nur einen Funken von Verstand besaß, musste er Warfield auf der Stelle verlassen. Er konnte sich nicht dafür verbürgen, dass er das nächste Mal stark genug sein würde, ihr zu widerstehen.
KAPITEL 16
Kyle klopfte leise an die Tür, dann betrat er Constancias Kabine. Sie lag auf der kleine Chaiselongue und blickte in einen Handspiegel, um sich mit einer Hasenpfote einen Hauch Rouge auf die Wangen zu streichen. Als Kyle eintrat, sah sie ihn schuldbewusst an. »Ach, querido, du hast mich ertappt. Ist es nicht erstaunlich, dass die Eitelkeit bleibt, auch wenn das Leben zu Ende geht? Eine der sieben Todsünden, ausreichend, um ins Fegefeuer zu kommen, selbst wenn ich die anderen Sünden nicht begangen hätte.«
Froh, dass sie kräftig genug war, um sich mit ihrem Aussehen zu beschäftigen, küsste er ihre schmale, wohlduftende Hand und nahm dann auf dem gegenüberstehenden Stuhl Platz. »Warum sollte dir nicht an deinem Aussehen gelegen sein, La Paloma? Schließlich hat es dir einmal Glück gebracht.«
Sie seufzte. Ihre Lebendigkeit schwand und diese furchtbare Mattigkeit überkam sie wieder. »Ein gemischtes Glück war es. Mein Fluch und meine Chance zu überleben.«
»Deine Schönheit ein Fluch?« Der Gedanke betrübte ihn, denn ihr klassischer Liebreiz hatte ihn stets entzückt.
Nachdenklich strich sie über den verzierten Silberrücken des Spiegels. »Ich hatte eine Schwester; sie war nur ein Jahr älter als ich. Als kleine Kinder waren wir uns sehr nahe, aber als wir heranwuchsen, wurden wir ... Konkurrentinnen. Sie war schön, aber nicht so schön wie ich. Und ich schamloses Wesen stellte meine Schönheit zur Schau. Meine Familie gehörte den Hidalgos an, was bei euch ungefähr dem niederen Adel entspricht, aber ich hatte Höheres im Sinn. Ich prahlte mit dem großartigen Ehemann, den ich einmal bekommen würde, dem Reichtum und den Juwelen, die mein sein würden, denn ich war überzeugt, mein Vater würde mich mit einem Adligen verheiraten. Meine Mutter unterstützte meine Träume, denn mein Erfolg würde ihr Triumph sein.«
Er war überrascht über diese Äußerungen, aber auch neugierig, da Constancia nie über ihre Vergangenheit gesprochen hatte. Er kannte ihr Leben in groben Zügen, aber keine Einzelheiten, und hoffte, den Fluss der Erinnerungen durch die folgende Bemerkung weiter in Gang zu halten. »Bei Müttern ist es doch ganz natürlich, dass sie stolz auf ihre Töchter sind.«
»Aber das durfte nicht auf Kosten einer anderen Tochter geschehen.« Sie lehnte den Kopf in das weiche Polster der Chaiselonque. Tiefe Melancholie überschattete das Gesicht. »Meine Schwester Maria Magdalena war besser und lieber als ich. Sie teilte meinen Ehrgeiz nicht und hatte nur den einzigen Wunsch, dass wir Freunde blieben, aber den erfüllte ich ihr nicht. Dann kam der Krieg und ich verlor meine Familie. Ich hörte meine Schwester schreien, als die ... die Soldaten über sie herfielen.« Constancia schloss die Augen. Das Gesicht zuckte schmerzlich. »Ihre Schreie verstummten, als sie ihr die Kehle durchschnitten.«
Er starrte sie an. Ihr knapper Bericht hatte ihn tief erschüttert. »Du hast gehört, wie sie starb?«
»O ja.« Sie lächelte bitter. »An diesem Tag wurde ich vergewaltigt. Einem der Offiziere hatte es meine Schönheit angetan und er beanspruchte mich für sich allein. Er fand, ich sei zu schön, um getötet zu werden. Nachdem er mich entehrt hatte und mich seinen Regimentskameraden überließ, blieb ich in den Ruinen meines Elternhauses neben den Leichen meiner Familie liegen.«
Er nahm ihre
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