Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit
sollte er sich grämen, wenn er der Glückliche war?
KAPITEL 17
Nachdem Dominic mit dem Abreiben der Pferde fertig war, blieb ihm kaum noch Zeit, sich vor dem Abendessen zu waschen und umzuziehen. Er war recht froh, dass Meriel die Mahlzeit ausließ; es hätte ihm Schwierigkeiten bereitet, mit seinem sehnsüchtig begehrten Gegenüber zu Abend zu essen.
Ihre Anwesenheit jedoch war bei der Tischdekoration zu spüren. Die üppigen, kugelförmigen Rhododendronblüten konnten von x-beliebiger Hand gepflückt worden sein, aber nur Meriel würde auf die Idee kommen, die Blüten in Massen aufzutürmen, sodass sie aus der zerbeulten Zinnkanne wie ein fliederfarbener Fluss zu strömen schienen.
Als er auf seinem Stuhl Platz genommen hatte und mit Mrs. Marks plauderte, betrachtete er das Blumenarrangement.
»Die Tischdekoration ist wie Meriels Wacholderhecke ... unkonventionell, aber auf ihre Art sehr hübsch. Achten Sie auf den Gegensatz zwischen den farbenprächtigen Rhododendronblüten und der alten Kanne, einem viel gebrauchten Gegenstand. Eigentlich sehr ausgefallen und interessant, finden Sie nicht?«
Dominic errötete ein wenig, als er Mrs. Marks Erstaunen bemerkte. Wahrscheinlich fragte sie sich jetzt, ob Meriels Verrücktheit ansteckend war. Mrs. Rector jedoch neigte den Kopf nachdenklich zur Seite. »Ich glaube, ich verstehe, was Sie meinen, Mylord. Die Zusammenstellung ist in gewisser Weise faszinierend. Obwohl ich zugeben muss, dass mir eine hübsche Porzellanvase lieber wäre.«
»Das Arrangement ist gewiss originell«, gab Mrs. Marks zu. »Aber vielleicht besser in einer Küche am Platz als in der Mitte eines Mahagonitisches.«
Dominic widersprach nicht. Vor seinem Besuch in Warfield hätte er der alten Dame voller Überzeugung zugestimmt. Meriel hatte diese Veränderung ausgelöst. Er sah die Welt mit anderen Augen. Er trank einen Schluck Wein. »Wussten Sie, dass Meriel reiten kann?«
Dieses Thema und andere Tagesereignisse sorgten für eine lebhafte Unterhaltung, bis die drei müde wurden und sich in ihre Schlafzimmer zurückzogen.
Nachdem Renbourne sie abgewiesen hatte, floh Meriel aus dem Stallgebäude. Sie war wütend und gedemütigt. Am Anfang hatte er sie gewollt. Stimmte etwas nicht mit ihr, dass er sich nicht paaren wollte? Verdammter Kerl!
Aber der Fehler lag sicherlich bei ihr. Sie hatte die Tiere in der Natur beobachtet und erkannt, dass das Männchen die Bereitschaft des Weibchens abwartete. Wahrscheinlich war sie eben noch nicht so weit. Aber wenn sich ihr jetziger Zustand verschlimmern sollte, würde sie in Flammen aufgehen!
Roxana döste friedlich im Schatten einer kleinen Laube. Meriel setzte sich auf einen Baumstumpf neben sie und sog den Duft der Rosen ein, die sich über ihr rankten. Verschlafen legte der Hund den Kopf auf Meriels Füße. Das struppige Fell kitzelte an ihren Zehen.
Während sie den Hund hinter den Ohren kraulte, tröstete sie sich damit, dass sie noch keine Erfahrung in Liebesdingen hatte und daher nicht wusste, was sie erwartete. Sonst würde sie die richtigen Bewegungen, Gesten und Zeichen kennen, um ihn anzulocken. Auch wenn es noch so nützlich war, Falken und Füchse zu beobachten, die bei Menschen erforderlichen Rituale konnten sie ihr nicht zeigen.
Stirnrunzelnd dachte sie an einen menschlichen Brauch, der vielleicht hilfreich sein konnte. Und wenn das nicht funktionierte - tja, dann gab es Methoden, die sie im Zenana beobachtet hatte. Sie erforderten größere Vorbereitungen, aber kein Mann würde ihnen widerstehen können.
Die Mehndi-Muster hatten sich vom hellen Orangerot in ein dunkles Rostrot verwandelt. Dominic betrachtete sie im Spiegel. Er war froh, dass er Morrison hinausgeschickt hatte, bevor er das Hemd auszog. Ihm war nicht danach, sich den Mutmaßungen des Dieners auszusetzen.
Gähnend ging er zu seinem Bett, schlug die Tagesdecke zurück und hielt inne. Zwischen den Kopfkissen eingebettet lag ein kleiner Blumenstrauß, der mit einer Schleife zusammengebunden war.
Er nahm die Blumen in die Hand und wusste, dass sie von Meriel waren. Zwei Nelken, eine weiße und eine rote. Lavendelfarbene wilde Stiefmütterchen, die im Volksmund auch >Seelenruhe< hießen, und ein schmales Weidenblatt. Eine hübsche Zusammenstellung, so ungewöhnlich wie alles, was Meriel betraf.
Er atmete den würzigen Duft der Nelken ein. Zu wissen, dass sie diese Blumen gepflückt hatte und dass sie heimlich in sein Schlafzimmer geschlüpft war, um sie nur
Weitere Kostenlose Bücher