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Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Titel: Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hand und wünschte, er könnte die Vergangenheit rückgängig machen. »Querida, es tut mir so Leid. Niemand sollte so Unmenschliches erdulden müssen. Es ist ein Wunder, dass du darüber nicht den Verstand verloren hast.«
    Sie öffnete die dunklen Augen und blickte ihn durchdringend an. »Wenn Gottes Hand zuschlägt, dann kann ein Sterblicher nur wenig tun. Aber ich habe mir nie verziehen, dass meine Schwester starb, ohne dass wir uns versöhnt hatten. Und das war meine Schuld. Ich würde alles opfern, was mir lieb und teuer ist, wenn ich ihr sagen könnte, wie sehr ich sie geliebt habe.«
    Jetzt verstand er, weshalb sie ihm so viel von sich selbst erzählt hatte. Er entzog ihr die Hand und sagte trocken: »Das hast du mir doch wegen meines Bruders erzählt, oder?«
    »Das ist jetzt nicht der Augenblick für Spitzfindigkeiten. Bei einem Spaziergang im Park prahlte ich vor Maria Magdalena mit einem Heiratsangebot, das mein Vater für mich erhalten hatte. Am nächsten Tag waren die Welt, die ich kannte, und meine Schwester tot.« Constancia schluckte schwer. »Manchmal denke ich, sie ist so schnell gestorben, weil sie eine reine Seele hatte. Mir, der Bösen, war diese Gnade nicht gewährt worden.«
    Ihre Worte schmerzten ihn innerlich. »War dein Leben so schrecklich, dass du dir wünschst, damals gestorben zu sein?«
    Der Ausdruck ihrer dunklen Augen wurde weicher. »Ich bin entschädigt worden, mi corazön. Mir wurde ein besserers Schicksal zuteil, als ich es verdient habe. Aber es war nicht das Leben, das ich mir ausgesucht hätte.«
    Er war ein Narr, ihre Worte persönlich zu nehmen; natürlich hätte sie sich nicht für die tragischen Geschehnisse entschieden, die sie erlebt hatte. Aber andererseits wären sie sich nie begegnet. Nur aus Eitelkeit wollte er hören, dass mit ihm das große Glück Einzug in ihr Leben gehalten hatte, trotz ihres furchtbaren Schicksals.
    Sie unterbrach seine Gedanken. »Wenn du nach England zurückkehrtest und erführst, dass dein Bruder nicht mehr am Leben sei, würdest du dann mit dem Stand eurer augenblicklichen gegenseitigen Beziehung zufrieden sein?«
    Nein. Die Antwort war klar. Er hatte immer geglaubt, die Spannung zwischen ihm und Dom sei nur vorübergehend. Sein Bruder würde wieder zur Vernunft kommen und sie wären Freunde wie früher. Aber das Leben war ungewiss. Wenn Dominic etwas zustieß, würde er die gleichen Schuldgefühle hegen wie Constancia gegenüber Maria Magdalena?
    Da ihm die Antwort nicht gefiel, glaubte er sich verteidigen zu müssen. »Du hast gesagt, deine Schwester habe sich gewünscht, dass ihr euch gut vertragt. Mein Bruder hat nicht das geringste Interesse gezeigt, unsere Beziehung wieder aufzubauen. Er verharrt in dem gleichen Starrsinn, den er schon als kleiner Junge zeigte.«
    »Es ist selten, dass nur einer Person die Schuld zufällt, mi corazön«, murmelte Constancia. »Kannst du wahrheitsgemäß sagen, dass nur er schuld daran ist, dass ihr euch auseinander gelebt habt?«
    Verärgert stand er auf und ging zu einem Bullauge. Grübelnd blickte auf das zinngrau aufschäumende Meer. »Ich bin immer meinen Pflichten nachgekommen, aber Dominic vergeudet weiterhin sein Leben. Er hätte mit mir nach Cambridge gehen können, um ein theologisches Studium aufzunehmen, aber das lehnte er ab.«
    Er hatte inständig gehofft, dass sein Bruder zustimmen würde. Sie wären sich wieder nahe gekommen. Doms Weigerung war wie ein Schlag ins Gesicht. »Mein Vater kaufte ihm das Offizierspatent für die Kavallerie. Er langweilte sich und nahm nach einem Jahr seinen Abschied. Er könnte die ganze Welt bereisen, seine Bildung vertiefen, Entdeckungen machen und mir in Briefen berichten, was er gesehen und erlebt hat. Stattdessen verbringt er seine Tage mit schalen Vergnügungen. Wenn ich seine Möglichkeiten hätte ...«Er unterbrach die bitteren Worten und hasste den Ärger, der in seiner Stimme mitschwang.
    »Die meisten Männer würden von dir sagen, dass dir die Welt offen steht«, entgegnete sie leise und hatte damit ins Schwarze getroffen. »Beneidest du ihn um seine Freiheit? Verachtest du ihn, weil er sie nicht so nutzt, wie du es tun würdest?«
    Er zuckte zusammen, als ob sie ihm einen Schlag versetzt hätte. Natürlich beneidete er Dominic nicht! Macht und Reichtum fielen dem ältesten Sohn zu. Kyle wurde dafür geboren. Warum sollte er auf die Freiheit seines Bruders neidisch sein?
    Kyle schloss die Augen und glaubte einen Moment, er müsse ersticken. Warum

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