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Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Titel: Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
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eine Krone umringten. Renbournes Reaktion würde viel über ihn aussagen.
    Unterwegs floss die Unterhaltung leicht dahin. Sie mochte es, wenn er zu ihr wie zu einem normalen, gleichberechtigten Erwachsenen sprach. Viele redeten mit ihr oder über sie, als ob sie aus Holz wäre. Außerdem gefiel es ihr, wie er ohne weiteres ihren Part als Gesprächspartner übernahm.
    Aber sein Redefluss verstummte, als sie sich dem Ziel näherten. Kaum waren sie aus dem Wald aufgetaucht, türmten sich die Steine mächtig und drohend vor ihnen am Morgenhimmel auf. Sie saß ab und band Moonbeam fest, bevor sie den Kreis betrat. Wortlos tat Renbourne es ihr gleich.
    Er ging in die Mitte des Kreises, drehte sich langsam um und betrachtete eingehend die unregelmäßig geformten Steine. Ungefähr ein halbes Dutzend war umgestürzt, aber mindestens dreimal so viele standen aufrecht. Die Zeugen längst vergangener Zeiten überragten ihn um Leibeshöhe. In diesem Augenblick kam sie ihm wie eine Heidin vor. Sicherlich hörte sie das Wispern der alten Götter, wenn sie diesen Platz aufsuchte.
    Er schritt auf den höchsten Stein zu und legte die Hände flach auf die raue, flechtenbewachsene Oberfläche. Nach einer Weile drehte er sich zu ihr um und meinte feierlich: »Dies ist ein Ort der Kraft. Wie eine Kathedrale. Hier fühlt man den Puls des Glaubens.«
    Er spürte es tatsächlich! Am liebsten hätte sie ihn dieser Wahrnehmung wegen geküsst, hielt sich aber zurück, um seine männliche Beherrschung nicht zu verletzen.
    »Es kann kein Zufall sein«, meinte er nachdenklich, »dass nicht ein Baum weder innerhalb noch außerhalb des Kreises wächst.«
    Sie sah ihn überrascht an. Auf diesen Gedanken war sie bisher noch nicht gekommen. Vielleicht war dieses steinerne Rund doch nicht so verlassen geblieben, wie sie angenommen hatte. Ihr gefiel die Vorstellung, dass einige der Einheimischen der alten Riten gedachten.
    Die aufgehende Sonne war hinter ihm und seine breitschultrige Silhouette ließ sie an einen Krieger denken, auch an einen mächtigen Priester. Sie erschauerte, als sie das unbestimmte Gefühl beschlich, dass sie beide sich hier schon einmal begegnet waren. Vielleicht wurde die Erinnerung an eine ihrer Vorfahrinnen wach, die ihren Liebsten hierher gebracht hatte.
    Sie bückte sich und pflückte ein Gänseblümchen zu ihren Füßen. In der Sprache der Blumen war es ein Symbol der Unschuld und Sanftmut. In dem Kräuter-und Pflanzenbuch, das eine Meriel vor dreihundert Jahren verfasst hatte, wurde es Margaretsblume genannt. In dem Buch fand sich auch eine Anweisung für die Herstellung einer Salbe aus Gänseblümchen, die Wunden und Entzündungen heilte. Hatte jene Meriel mit ihrem Liebsten hier auf diesen Blumen gelegen?
    Meriel steckte ihm das Blümchen in ein Knopfloch. Dann berührte sie mit der Handfläche seine Brust und spürte, wie sich der Herzschlag beschleunigte. Er bedeckte ihre Hand mit der seinen. Heiser sagte er: »Du gehörst hierher, meine wilde kleine Fee.«
    Sie hielt den Atem an, hoffte, er würde der Verlockung nachgeben, die er in ihren Augen lesen konnte. Der Kreis besaß eine ungebändigte heidnische Energie aus einer Zeit, lange bevor der Gott der Christen Keuschheit befohlen hatte. Wer wusste, wohin ein Kuss führen würde?
    Zu ihrer Enttäuschung strich er ihr nur leicht über das Haar und führte sie zu den Pferden zurück. Sie bewunderte zwar fest entschlossene Männer, aber in diesem Fall wäre ihr ein wankelmütiger lieber gewesen.
    Trotzdem verlief der Rückweg in angenehmer Stimmung. Sie hatte sich sehr daran gewöhnt, ihn um sich zu haben.
    Der Pferdeknecht war bereits auf den Beinen und nahm ihnen die Pferde ab, als sie in den Stall kamen. Hungrig vom Ausritt beschloss sie, Renbourne ins Frühstückszimmer zu folgen, anstatt wie gewohnt in der Küche um Tee und Toast zu bitten.
    Dominic hielt ihr die Tür auf und sie glitt anmutig an ihm vorbei. Dabei hatte sie bemerkt, dass dies viel eindrucksvoller vonstatten ging, wenn sie Schuhe trug. Renbourne murmelte: »Sehr gut, Lady Meriel! Eine Prinzessin könnte nicht würdevoller ausgesehen haben.«
    Sie lächelte. Es freute sie, dass er ihre Bewegungen so genau beobachtet hatte. Da nn fiel ihr Blick auf Mrs. Rec tor und das Lächeln erlosch. Die ältere Dame saß in einem Sesselchen am Fenster. Mit aschfahlem Gesicht las sie einen Brief, den dieser staubüberzogene Bote abgeliefert haben musste, der jetzt etwas betreten vor ihr stand.
    Als Mrs. Rector

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