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Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Titel: Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
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Meriels Schritte hörte, blickte sie auf. Ihr Gesicht wirkte verstört. »Ist etwas passiert?«, fragte Renbourne besorgt.
    »Ich fürchte ja.« Mit der Zunge fuhr sie sich über die trockenen Lippen. »Lord Amworth hat einen Schlaganfall erlitten. Seine Frau, Elinor, sagt, dass ... dass der Arzt nicht allzu große Hoffnungen hat. Er würde sich schwerlich davon erholen.« Ihr Blick fiel wieder auf das Schreiben. »Er ist mein Cousin, wissen Sie. Ich ... ich kenne ihn von Kindheit an.«
    Ein Frösteln überkam Meriel. Nicht nur, weil sie Lord Amworth ins Herz geschlossen hatte. Im Inneren wusste sie, dass die Auswirkungen dieser Nachricht ihre Welt erschüttern würden.
     
    Die Botschaft von Lord Amworths Erkrankung warf einen Schatten über das ganze Haus. Obwohl Dominic zuvor noch gehofft hatte, mit Meriel zusammen im Garten zu arbeiten, war er erleichtert, als sie verschwand. Er verbrachte den Tag im Ziergarten mit dem schier endlosen Beschneiden der Schachfiguren, während er über die Folgen nachsann, die Lord Amworths Erkrankung für Warfield haben könnte.
    Amworth selbst hatte im Falle seines Todes das Schlimmste für Meriel befürchtet, da sich Lord Grahames Auffassung über Meriels weiteres Wohlergehen so ganz von der seinen unterschied. Ein Jammer, dass Dominic sich kaum in juristischen Dingen auskannte und so gut wie nichts über die gesetzlichen Bestimmungen wusste, die Meriels Vormundschaft und Erbe betrafen. Ja, er wusste nicht einmal, inwieweit die in der Kindheit bestellten Vormunde jetzt noch über ihre Person verfügen konnten. Eines war sicher - Dominic hatte keinen Einfluss darauf.
    Aufrecht und unbeugbar wie Grahame war, würde er die Heirat seiner Nichte mit einem zweitgeborenen Sohn mit geringem Vermögen missbilligen. Wahrscheinlich lehnte er eine Ehe generell ab und wäre erbost darüber, dass Amworth hinter seinem Rücken Meriels Verheiratung vorbereitet hatte.
    Formell gesehen war Meriel volljährig und frei, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, aber Grahame könnte sie entmündigen lassen, wenn sie sich auf eine Art und Weise verhielt, die in seinen Augen unzurechnungsfähig war. Obgleich Dominic überzeugt war, dass ihr Verstand wie ihre Urteilsfähigkeit grundlegend gesund waren, lief sie dennoch Gefahr, als verrückt behandelt zu werden, solange sie stumm blieb und sich exzentrisch benahm.
    Würde sie wieder sprechen, um ihre Freiheit zu behalten? Oder würde sie sich in ihrer eigenen Welt abkapseln und die allgemeine Auffassung untermauern, ihr Geist sei verwirrt?
    Mit Unbehagen erkannte Dominic die drohende Krise. Er musste die Damen fragen, ob sie wussten, warm Grahame von seiner Reise auf dem Kontinent zurückkehren würde. In der Zwischenzeit betete er besser dafür, dass Amworth sich wider Erwarten rasch von seinem Schlaganfall erholte.
     
    Als man sich vor dem Abendessen im Salon versammelt hatte, freute sich Dominic nicht nur über Meriels Anwesenheit, sondern auch über den hübschen Anblick, den sie in einem Gewand ihrer Mutter bot. Sie trug sogar zierliche Schuhe aus Ziegenleder, die an der Spitze leicht abgestoßen waren.
    Die beiden Damen lächelten bei dem Eintreten ihres Schützlings. Er nahm an, dass Meriel sich bemüht hatte, die Cousinen dadurch ein wenig aufzuheitern. Obwohl Mrs. Marks mit ihrem Vater und nicht mit ihrer Mutter verwandt war, kannte sie Amworth seit Jahren und war über seinen Zustand fast so beunruhigt wie Mrs. Rector.
    Der Butler goss jedem ein Glas Sherry ein. Auch Meriel nahm ein Glas, obwohl Dominic nicht entgangen war, dass sie kaum Alkohol trank.
    Mrs. Rector stellte sich zu Dominic. »Sie sieht heute Abend entzückend aus. So ... so normal. Sie tun ihr sehr wohl, Mylord.«
    »Das hoffe ich.« Er nippte an seinem Sherry. »Aber wenn Lady Meriel elegant und damenhaft aussieht, dann ist es nur dem guten Beispiel zu verdanken, das sie jahrelang hatte.«
    Mrs. Rectors Augen leuchteten. »Sie sind sehr liebenswürdig, Mylord.«
    Er wollte etwas erwidern, als es in der Eingangshalle lebendig wurde. Ein tiefer Bass ertönte. »Unsinn! Natürlich haben sie für mich Zeit. Wissen Sie nicht, wer ich bin?«
    Die Antwort des Bediensteten war nicht zu hören, stattdessen aber laut herannahende Schritte und die Worte: »Ich wäre schon früher da gewesen, wenn mir die Achse dieser verdammten Kutsche nicht gebrochen wäre.«
    Dominic senkte das Glas. Das Blut gerann ihm in den Adern. Nein, das konnte nicht sein. Bestimmt war dies nur eine erstaunliche

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