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Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Titel: Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fiedling
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Vorankündigung für die Anne and Nick Show, und da, als rautenförmiges Video-Standbild zwischen Anne und Nick auf dem Sofa, war meine Mutter, toupiert und geschminkt, als wäre sie diese idiotische Katie Boyle oder so jemand.
    »Das ist Nick«, sagte Anne freundlich.
    »... und wir möchten Ihnen unsere neue Schwerpunktsendung fürs Frühjahr vorstellen«, sagte Nick. >»Auf einmal allein< - ein Dilemma, mit dem eine wachsende Zahl von Frauen konfrontiert ist. Anne.«
    »Und wir stellen Ihnen unsere tolle neue Moderatorin Pam Jones vor«, sagte Anne. »Sie ist selbst >plötzlich allein< und steht hier bei uns zum erstenmal vor der Kamera.«
    Während Anne sprach, erwachte meine Mutter innerhalb der Raute zum Leben, dann begann die Raute in den Vordergrund des Bildes zu sausen und Anne und Nick zu verdecken und enthüllte dabei, wie meine Mutter einer verhärmt aussehenden Frau ein Mikrophon vor die Nase hielt.
    »Hatten Sie Selbstmordgedanken?« donnerte meine Mutter.
    »Ja«, sagte die verhärmte Frau und brach in Tränen aus, woraufhin das Bild wieder erstarrte, sich um die eigene Achse drehte, in eine Ecke davon sauste und erneut den Blick auf Anne und Nick auf dem Sofa freigab, die echt betroffen aussahen.
    Dad war am Boden zerstört. Mum hatte ihm nicht einmal von ihrem Job als Fernsehmoderatorin erzählt. Offenbar befindet er sich mitten in der Verdrängungsphase und hat sich selbst eingeredet, dass Mum lediglich eine Lebensendkrise hätte, ihren Fehler bereits erkenne, ohne jedoch den Mut aufzubringen, ihn, Dad, offen um Verzeihung zu bitten und zurückzukommen.
    Offen gestanden, bin ich absolut für Verdrängung. Man kann sich jedes beliebige Szenario einreden und ist auf diese Weise immer gut drauf - solange die Ex-Lebensgefährtin nicht im Fernsehen auftritt und eine neue
    Laufbahn darauf aufbaut, dass sie nicht mehr mit einem zusammen ist. Ich versuchte also alles mögliche, ihm Mut zu machen, verstieg mich sogar zu der Behauptung, dass Mum womöglich ihre Wiedervereinigung als ergreifenden Abschluss ihrer Serie plante, aber er schluckte es nicht. Armer Dad! Ich glaube nicht, dass er irgend etwas von Julio oder dem Mann vom Finanzamt weiß. Ich fragte ihn, ob ich morgen zu ihm hinauskommen solle, dann könnten wir am Samstag Abend schön zum Essen ausgehen und am Sonntag vielleicht einen Spaziergang machen, aber er sagte, ihm fehle nichts. Die Alconburys geben am Samstag Abend zugunsten von Lifeboat ein Essen ä la Merry Old England.

    Dienstag. 4. April

    Bin fest entschlossen, gegen ständiges zuspätkommen zur Arbeit vorzugehen, desgleichen gegen die Unfähigkeit, die massenhaft eingehende Post mit Zahlungsaufforderungen, Mahnbescheiden etc. auch nur zur Kenntnis zu nehmen.
    Habe beschlossen, den Strukturwandel meiner Persönlichkeit mit einem rigiden Zeitplan einzuleiten.

    7 Uhr. Wiege mich.

    7.03 Uhr. Gehe wieder ins Bett und schmolle wegen Gewicht. Kopf in schlechtem Zustand. Schlafen und aufstehen gleichermaßen ausgeschlossen. Denke an Daniel.

    7.30 Uhr. Hungerqualen treiben mich aus dem Bett. Mache Kaffee, erwäge Grapefruit. Taue Schokoladencroissant auf.

    7.35-7.50 Uhr. Schaue aus dem Fenster.

    7.55 Uhr. Mache Kleiderschrank auf. Starre Klamotten an.

    8 Uhr. Suche Bluse aus. Versuche, schwarzen Lycra-Minirock zu finden. Zerre auf Suche nach Rock Klamotten unten aus Schrank. Durchwühle Schubladen und suche hinter Schlafzimmersessel. Durchwühle Bügelwäsche. Durchwühle Wäschekorb. Rock ist verschwunden. Rauche eine zur Aufheiterung.

    8.20 Uhr. Trockenbürsten (gegen Zellulitis) und Haare waschen.

    8.35 Uhr. Beginne Auswahl der Unterwäsche. Wäschekrise bedeutet, dass die einzig greifbare Unterhose ein Monstrum aus weißer Baumwolle ist. Zu unattraktiv, um überhaupt in Frage zu kommen, nicht einmal auf der Arbeit (psychischer Schaden). Gehe noch einmal an Bügelwäsche. Finde unpassend kleinen schwarzen Spitzenslip - frivol, aber besser als riesenhafter Mama-Unterhosen-Horror.

    8.45 Uhr. Fange mit blickdichten schwarzen Strumpfhosen an. Die erste ist offenbar eingelaufen - Zwickel sitzt acht Zentimeter über den Knien. Schlüpfe in die zweite und bemerke Loch hinten am Bein. Werfe sie weg. Erinnere mich plötzlich daran, dass ich Lycra-Minirock anhatte, als ich das letzte mal mit Daniel nach Hause kam. Gehe ins Wohnzimmer. Entdecke Rock zwischen den Sofakissen. Na also.

    8.55 Uhr. Kehre zu Strumpfhosen zurück. Die dritte hat nur an einer Zehe ein Loch. Ziehe sie an. Loch

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