Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck
dann. Versuche, mich instinktiv auf Joanna Lumley und Susan Sarandon zu konzentrieren.
Mache mir außerdem Sorgen wegen Geburtstagsfeier. Wohnungsgröße und Kontostand verbieten richtige Party. Vielleicht Dinnerparty? Aber dann müsste ich mich meinen ganzen Geburtstag lang abrackern und würde sämtliche Gäste schon bei ihrer Ankunft zum Kotzen finden. Wir könnten alle zusammen essen gehen, aber dann würde ich mich schuldig fühlen, weil ich jeden darum bitten müsste, für sich selbst zu bezahlen, und mir in meiner Egozentrik anmaße, den anderen einen teuren und langweiligen Abend aufzuzwingen, nur um meinen Geburtstag zu feiern. Kann mir aber nicht leisten, alle einzuladen. O Gott. Was tun? Wünschte, ich wäre nicht geboren worden, sondern unbefleckt plötzlich da gewesen, so ähnlich, wenn auch nicht genauso wie Jesus, dann brauchte ich keinen Geburtstag zu feiern. Kann mit Jesus mitfühlen, was die Verlegenheit angeht, die er angesichts der zwei tausend jährigen Geschichte seines Geburtstags empfinden muss und vielleicht auch sollte. An den Folgen leidet die Menschheit heute noch.
Mitternacht. Habe s. g. Idee wegen Geburtstag. Werde alle auf einen Cocktail zu mir bitten, vielleicht Manhattans. Werde Gästen damit etwas im Stil einer großen Gastgeberin der Gesellschaft geboten haben, und wenn danach alle essen gehen möchten, dürfen sie das natürlich gerne tun. Bin mir nicht sicher, was Manhattan ist, wenn ich's mir genau überlege. Könnte aber vielleicht Buch über Cocktails kaufen. Werd's aber vermutlich nicht tun, um ganz ehrlich zu sein.
Donnerstag. 16. März
57,5 kg, Alkoholeinheiten 2, Zigaretten 3 (s. g.), Kalorien 2140 (aber vor allem Obst), mit Aufstellen der Gästeliste für die Party verbrachte Minuten 237 (schlecht).
Ich
Shazzer
Jude
Richard der Gemeine Tom
Jerome (igitt)
M i cha el
Magda
Jeremy
Simon
Rebecca
Martin der Oberlangweiler
Woney
Cosmo
Joanna
Tina
Daniel?
Perpetua? (pfui Spinne) und Hugo?
O nein. O nein. Was soll ich nur tun?
Freitag. 17. März
Habe gerade Tom angerufen, der mir den klugen Rat gab: »Es ist dein Geburtstag, und du solltest ausschließlich und genau die Leute einladen, die du dabeihaben willst.« Werde also nur die folgenden einladen:
Shazzer
Jude
Tom
Magda und Jeremy
- und selbst für alle Essen kochen.
Rief Tom zurück, um ihm von meinem Plan zu berichten, woraufhin er fragte: »Und Jerome?«
»Was?«
»Und Jerome?«
»Ich dachte, wir hätten gesagt, ich lade nur ein, wen ich...«
Ich verstummte, da mir klar wurde, dass es, wenn ich sagte »dabeihaben will«, heißen würde, dass ich Toms unerträglichen, eingebildeten Freund nicht »dabeihaben« wollte, ihn also nicht »mochte«.
»Oh!« sagte ich und übertrieb maßlos. »Du meinst deinen Jerome? Natürlich ist Jerome eingeladen, du Dussel! Aber findest du es in Ordnung, Richard den Gemeinen von Jude nicht einzuladen? Und Nobelviertel-Woney - obwohl sie mich letzte Woche auch auf ihren Geburtstag eingeladen hat?« »Sie wird nie davon erfahren.«
Als ich Jude erzählte, wer käme, sagte sie spitz: »Oh, wir bringen also unsere Partner mit?« was Richard der Gemeine heißt. Und außerdem bedeutet, dass es nicht bei sechs Leuten bleibt. Ich werde auch Michael einladen müssen.
Na gut. Ich meine, neun ist in Ordnung. Zehn. Kein Problem.
Als nächste rief Sharon an. »Ich hoffe, ich bin nicht ins Fettnäpfchen getreten. Ich habe gerade Rebecca getroffen und sie gefragt, ob sie zu deinem Geburtstag kommt, und sie sah richtig beleidigt aus.«
O nein, jetzt muss ich auch noch Rebecca und Martin den Oberlangweiler einladen. Und das heißt, dass ich auch Joanna einladen muss. Mist. Mist. Außerdem kann ich jetzt auch nicht auf einmal verkünden, dass wir in ein Restaurant essen gehen, sonst stehe ich als stinkfaul und knickrig zugleich da.
O Gott. Als ich nach Hause kam, war eine eisige, beleidigt klingende Nachricht von Woney auf meinem Band.
»Cosmo und ich haben überlegt, was du dir wohl zum Geburtstag wünschst. Würdest du uns bitte zurückrufen?«
Stelle fest, dass ich meinen Geburtstag damit zubringen werde, für sechzehn Leute zu kochen.
Samstag. 18. März
56,5 kg, Alkoholeinheiten 4 (Schnauze voll), Zigaretten 23 (s. s. schlecht, v. a. in zwei Stunden), Kalorien 3827 (ekelhaft).
14 Uhr. Humpf. Das hat mir gerade noch gefehlt. Meine Mutter kam in meine Wohnung gestürmt, und die Krise der Grille, die den ganzen Sommer lang gesungen hat, war wundersam
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