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Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Titel: Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fiedling
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du es«, spöttelte Daniel.
    »Also, was geht nun dort vor sich?«
    »Mein Gott, sieh dir die Titten von dieser Brautjungfer an.«
    »Und wer sind die bosnischen Moslems?«
    »Nicht zu fassen, was dieser Mann für ein breites Revers hat.«
    Plötzlich hatte ich das untrügliche Gefühl, dass Daniel versuchte, das Thema zu wechseln.
    »Sind die bosnischen Serben die gleichen, die Sarajewo angegriffen haben?« fragte ich.
    Schweigen.
    »Zu wessen Territorium gehört dann Srebrenica?«
    »Srebrenica ist eine Sicherheitszone«, sagte Daniel in überaus herablassendem Ton.

»Wie kommt es dann, dass die Leute aus der Sicherheitszone zuvor angegriffen haben?«
    »Sei still.«
    »Sag mir nur, ob die Bosnier in Srebrenica dieselben sind wie die in Sarajewo.«
    »Moslems«, sagte Daniel triumphierend.
    »Serbische oder bosnische?«
    »Hör mal, bist du jetzt still?«
    »Du weißt auch nicht, was in Bosnien vor sich geht.«
    »Doch.«
    »Weißt du nicht.«
    »Doch.«
    »Weißt du nicht.«
    In diesem Moment lehnte sich der Portier, der Knickerbockers, weiße Strümpfe, Lackschuhe mit Schnallen, einen Gehrock und eine gepuderte Perücke trug, herüber und sagte: »Ich glaube, Sie werden zu dem Schluss kommen, dass die ehemaligen Einwohner von Srebrenica und Sarajewo bosnische Moslems sind, Sir.« Dann fügte er anzüglich hinzu: »Wünschen Sie morgen früh eine Zeitung, Sir?«
    Einen Moment lang dachte ich, Daniel würde ihm eine runterhauen. Ich ertappte mich dabei, wie ich ihm den Arm streichelte und murmelte: »Okay jetzt, ganz ruhig«, als wäre er ein Rennpferd, das von einem Lastwagen erschreckt worden ist.

    17.30 Uhr. Brrr. Anstatt Seite an Seite mit Daniel in einem langen, fließenden Kleid am Seeufer in der heißen Sonne zu liegen, fand ich mich schließlich vor Kälte blaugefroren in einem Ruderboot wieder, eines der hoteleigenen Badetücher um mich gewickelt. Schließlich gaben wir es auf und zogen uns zu einem heißen Bad auf unser Zimmer zurück, wobei wir unterwegs feststellten, dass am Abend ein zweites Paar mit uns den Speiseraum teilen würde, der nicht von der Hochzeitsgesellschaft in Beschlag genommen war. Die weibliche Hälfte dieses Paars war eine junge Frau namens Elaine, mit der Daniel zweimal geschlafen und der er dabei aus Versehen gefährlich fest in den Busen gebissen hatte und mit der er seither kein Wort mehr gewechselt hatte.
    Als ich aus der Badewanne kam, lag Daniel auf dem Bett und kicherte. »Ich habe eine neue Diät für dich«, sagte er.
    »Du findest mich also zu dick.«
    »Okay, sie funktioniert folgendermaßen. Es ist ganz einfach. Das einzige, was du tun musst, ist nichts mehr zu essen, was du selbst bezahlen musst. Du bist also zu Beginn der Diät ein bisschen mopsig, und niemand führt dich zum Essen aus. Dann nimmst du ab, wirst langbeiniger und schwenkst verführerisch die Hüften, woraufhin dich mehrere Männer zum Essen einladen. Dann nimmst du ein paar Pfund zu, die Einladungen hören auf, und du nimmst wieder ab.«
    »Daniel!« explodierte ich. »Das ist das Ekelhafteste, Sexistischste, Figurfixierteste, Zynischste, was ich je gehört habe.«
    »Ach, sei doch nicht so, Bridget«, murrte er. »Es ist die logische Fortführung dessen, was du wirklich denkst. Ich sage dir andauernd, dass sich kein Mensch Beine wie bei einer Gespenstheuschrecke wünscht. Alle wollen einen Hintern, in dem man ein Fahrrad parken und auf dem man ein Glas Bier abstellen kann.«
    Ich war hin und her gerissen zwischen einem grotesken Bild von mir selbst mit einem im Hintern geparkten Fahrrad und einem darauf balancierenden Bierglas und der Wut auf Daniels widerlichen Sexismus, und plötzlich fragte ich mich, ob er A womöglich recht hatte, was mein Körpergefühl in bezug auf Männer anging. Denn falls ja, könnte ich auf der Stelle etwas keckeres essen.
    »Ich mache nur schnell den Fernseher an«, sagte Daniel, Indem er meine momentane Sprachlosigkeit ausnutzte, um den Knopf auf der Fernbedienung zu drücken und auf die Vorhänge zuzugehen, welche die klassischen Hotelvorhänge mit Verdunkelungsfutter waren. Binnen Sekunden lag das Zimmer - abgesehen vom Aufflackern des Feuerzeugs - in völliger Dunkelheit. Daniel hatte sich eine Zigarette angesteckt und rief beim Zimmerservice an, um sich einen Sixpack Fosters bringen zu lassen.
    »Möchtest du auch irgend etwas, Bridget?« sagte er mit einem spöttischen Grinsen. »Vielleicht etwas Tee mit Gebäck und Schlagsahne? Ich lade dich ein.«

    JULI

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