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Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Titel: Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fielding
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jünger und schöner als Roxster.

SO SIND SIE EBEN
    Freitag, 28. Juni 2013 (Fortsetzung)
    10.00 Uhr. Mach mir langsam Sorgen um Daniel. Denn trotz seiner durchgängigen Danielhaftigkeit war er seit Marks Tod immer derjenige, der sich sofort meldete, wenn ich irgendetwas hatte.
    10.30 Uhr. Hatte ich völlig vergessen: Da war ja Telefonkonferenz mit George, Imogen und Damian.
    »Bridget, ich grüße Sie. Sie werden mit Freude vernehmen, dass wir uns alle hier versammelt haben, um mit Ihnen zu sprechen. Bridget, Folgendes …« Im Hintergrund hörte man das Plätschern von Wasser. »Wenn Sie mit Saffron über die neue Version sprechen, erwähnen Sie bitte nicht, dass Sie nicht hundertprozentig hinter Stockholm stehen …«
    »George?«, sagte ich misstrauisch. »Wo sind Sie und was ist das für ein Geräusch im Hintergrund?«
    »Ich? Ich bin im Büro. Und was Sie gehört haben, war … Kaffee. Ich wollte Ihnen nur noch einmal sagen, dass Ambergris voll auf Stockholm abfährt, daher sollten Sie nicht …«
    Es gab ein gummiartiges Quietschen, danach einen deutlich vernehmbaren Platscher, einen Aufschrei, und dann … war alles still.
    »Okay«, sagte Imogen. »Ich muss erst einmal abklären, was hier passiert ist.«
    11.00 Uhr. Habe Talitha angerufen, um sie zu fragen, ob sie irgendwas über Daniels Verbleib weiß.
    »Wie, du hast es noch nicht gehört?«
    Die Sache ist die, dass Daniel ein Suchtproblem hat, das mit den Jahren immer schlimmer geworden ist. Und es gab eine Zeit, in der er sich auf Partys derart danebenbenommen hat, dass nicht wenige allmählich die Geduld mit ihm verloren. Diverse Superbettys aus seiner näheren Bekanntschaft versuchten, ihm den Kopf zurechtzurücken, und verfrachteten ihn sogar in eine Suchtklinik nach Arizona, aus der er geheilt, wenn auch mit einem leicht reprogrammierten Blick zurückkehrte. Im Großen und Ganzen ging es ihm also gut. Doch die Trennung von seiner letzten Superbetty führte geradewegs in den Absturz, und an einem einzigen Wochenende machte er seine gesamte Dreißigerjahre-Hausbar platt. Die Putzfrau fand ihn am Montagmorgen, und jetzt lag er in der Drogenklinik desselben Krankenhauses, das auch die Fatty Farm beherbergte.
    Nicht zu fassen, dass ich Mabel und Billy so einer Spritnase ausgeliefert habe!
    11.30 Uhr. Imogen rief gerade an. Es scheint, dass George, anders als behauptet, nicht kaffeeschlürfend im Büro saß, sondern in einem Schlauchboot auf dem Irawadi. Er hatte sich dort in ein Hausboot zurückgezogen (Premium-Klasse, aber sonst ganz im einheimischen Stil), um durch göttliche Erleuchtung eine »Eingebung« zu bekommen. Aber irgendwie hatte das Speedboat seiner Premium-Nachbarn eine solche Welle gemacht, dass es das kleine Schlauchboot glatt umwarf und George samt iPhone in die schlammigen Fluten des Irawadi katapultierte.
    George überlebte, doch der Verlust seines Handys war eine Katastrophe. War mir aber egal, sollte sich Greenlight darum kümmern. Ich musste Daniel im Krankenhaus besuchen.
    14.00 Uhr. Wieder da. Dieses St. Katherine’s Hospital ist ein furchteinflößender Kasten. Eine Mischung aus viktorianischem Kerker, Sechzigerjahre-Operationssälen und einer Atmosphäre wie in einem nahöstlichen Höllenloch. Jemen lässt grüßen. Ich lief ziellos durch die Gänge, bis ich im richtigen Block war und Daniel am Krankenhauskiosk ein paar Zeitungen und eine Grußkarte mit einem Häschen an zwei Krücken kaufte. Unter dem Bild stand: »Halt die Ohren steif!«, und ich fügte mit Kuli hinzu: »Du altes Ferkel!« Doch im Innenteil schrieb ich: »Wo immer du bist, was immer du tust, ich habe dich gern.« Ich will ja nichts beschreien, aber ich könnte mir vorstellen, dass er sich im Augenblick nichts als Vorwürfe anhören muss.
    Die Station erwies sich als »geschlossene«, und ich drückte auf den grünen Klingelknopf. Nach einer Weile ließ sich eine Frau in Burka blicken, die mich einließ.
    »Ich möchte zu Daniel Cleaver.«
    Der Name sagte ihr offenbar nichts, aber er stand auf ihrer Liste, das reichte.
    »Hinten links. Das erste Bett hinter dem Vorhang.«
    Ich erkannte Daniels Tasche und Mantel, doch das Bett war leer. Hatte er sich bereits aus dem Staub gemacht? Ich fing an aufzuräumen, doch plötzlich stand jemand hinter mir, der in seinem Krankenhaus-Schlafanzug aussah wie ein Penner: unrasiert, mit wüstem Haar und blauem Auge.
    »Wer sind Sie?«, wollte er wissen.
    »Ich bin’s doch, Bridget.«
    Und dann – als hätte er einen

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