Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Titel: Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fielding
Vom Netzwerk:
vielsagend, wenn kein Mann in der Nähe ist.
    »Die Sache ist die, Bridget, in diesem Spiel entscheidet die Statistik. Oder die Marginalrechnung, wenn du so willst.«
    Jude, die soeben die »gläserne Decke« der Finanzwelt durchstoßen hatte, musste es wohl so sehen.
    »Nimm vor allem nichts persönlich. Ja, du wirst versetzt, oder du triffst dich mit Fettsäcken, die ein falsches Foto ins Netz gestellt haben. Aber mit ein bisschen Geschick und Erfahrung trennst du die Spreu vom Weizen.«
    Dann gingen wir die Hitparade der krassesten Online-Typen durch, die Jude hatte aussieben müssen, um an ihren Naturfotografen zu kommen. Da bot sich ein Devotersklave an oder ein Glücklichervater . (Es war derselbe, der erst mit ihr rumgemacht und ihr dann die Rundmail von der Geburt eines gesunden Töchterchens geschickt hatte.) Und SkydiverGraphicdesignerman entpuppte sich zwar durchaus als Grafikdesigner, doch zugleich als frommer Moslem, für den Sex vor der Ehe nicht infrage kam, umso mehr aber englische Volkstänze.
    »Doch irgendwo«, sagte Jude, »irgendwo da draußen in den Weiten des Internets wartet der Eine, bei dem es auf den ersten Klick klappt, ich schwör’s dir.«
    »Aber wer will schon eine alleinstehende Ü50-Mutter mit zwei Kindern?«
    »Schau es dir doch wenigstens einmal an«, sagte sie und deutete auf den Button mit der kostenlosen unverbindlichen Probemitgliedschaft bei Alleinerziehendentreff24. »Das sind Leute wie du und ich, keine perversen Sextäter. Also ich gebe mal neunundvierzig ein.«
    Ein Galerie von unbekannten Männern mit Nickelbrillen und Schmerbauch unter Streifenhemden erschien auf dem Bildschirm.
    »Sieht aus wie ein Verbrecheralbum«, sagte ich. »Ich wette, die sind nur deshalb alleinerziehend, weil sie ihre Frau gemeuchelt haben.«
    »Okay, nicht jede Suche trifft gleich ins Schwarze«, sagte Jude unbekümmert. »Wie wär’s damit?«
    Sie öffnete das Profil, das sie für mich auf OkCupid gezaubert hatte.
    Dort fanden sich tatsächlich ein paar ganz ansehnliche Kandidaten. Aber auch hier waren die Einsamen in der Mehrzahl – und lieferten teils erschütternde Lebensgeschichten voller Schmerz, Enttäuschung und Kränkung. Jemand mit dem Benutzernamen Istdajemand? schrieb:
    Ich bin ein normaler Typ, der einfach ein normales nettes weibliches Gegenstück sucht. Wenn dein Foto älter ist als 15 Jahre, HAU AB. Wenn du krank in der Birne bist oder verheiratet oder lebensmüde oder passiv-aggressiv oder gar keine Frau oder nur auf Geld aus oder ein Sadist oder oberflächlich, selbstverliebt und ungebildet oder wenn du nur die schnelle Nummer suchst oder eine von den Ewig-Mailerinnen bist, die sich nie mit einem treffen will, oder wenn du Dates nur für dein Ego brauchst und mich dann versetzt, weil dir alles am Arsch vorbeigeht, VERPISS DICH EBENFALLS!
    Dann waren da noch die Profile der Ehemänner, die nur nach »gelegentlichen Treffs« verlangten, also nach unkompliziertem Sex.
    »Warum gehen die nicht einfach auf MarriedAffair.co.uk?«, lautete Judes Kommentar.
    Mittwoch, 3. Juli 2013
    8.30 Uhr. Billys Fußball-Comic fällt durch den Briefschlitz. Ich nehme es mit nach unten, und dabei rutscht mir heraus: »Billy, dein Match.com ist grade gekommen.«

K.B.O.
    Mittwoch, 3. Juli 2013 (Fortsetzung)
    60 kg; negative Gedanken: 5 Mio.; positive Gedanken: 0; Flaschen Fairy Ultra geschluckt: 0 (Es ist eben nicht alles schlecht.)
    21.15 Uhr. Auch schön: Morgen ist Sommerkonzert von der Schule, und das wird bestimmt super. Mabel übernachtet bei Rebecca, sodass ich mir keine Sorgen machen und bei öffentlicher Veranstaltung gleich auf zwei Kinder aufpassen muss. Natürlich werden nur wenige Väter anwesend sein, entweder weil sie geschäftlich unterwegs sind – oder im Internet auf MarriedAffairs.co.uk. Und gesetzt den Fall, Roxster gäbe es noch, er wäre sowieso nicht mitgekommen. Wäre sich blöd vorgekommen unter lauter Eltern, die so viel älter sind als er.
    21.30 Uhr. Gerade auf Nachrichtenportal nachgeguckt. Der ganze royale Babywahnsinn hilft jungen Paaren in Roxsters Alter nicht die Bohne. Sie sind nach wie vor vollkommen überfordert und haben keine Ahnung, wie sie alles auf die Reihe kriegen sollen.
    21.45 Uhr. Noch kurz bei Billy und Mabel nach dem Rechten gesehen.
    »Mummy«, sagte Billy. »Weiß Daddy eigentlich, dass morgen das Konzert ist?«
    »Bestimmt«, sage ich.
    »Meinst du, es klappt alles?«
    »Ja.«
    Ich hielt seine Hand, bis er eingeschlafen war. Draußen stand wieder

Weitere Kostenlose Bücher