Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm
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21.15 Uhr. Kinder liegen im Bett, und die Einsamkeit umschleicht mich wie ein Tier. Roxster fehlt mir so. Jetzt, da mir alle Illusionen geraubt wurden, fällt mir auf, wie sehr mir Mark immer noch fehlt, dass es so viele Dinge gibt, die nie wieder in die Reihe kommen. Und eine davon ist Roxster. Es ist schon ziemlich heftig, wenn man von einem Tag auf den anderen diese Nähe nicht mehr spürt und buchstäblich vor dem Nichts steht. Der Cyberspace schweigt mich an. Keine SMS mehr, keine Mails von Roxster, keine Tweets, und auch seine Facebook-Seite kann ich nicht besuchen, denn dafür müsste ich mich vorher bei Facebook anmelden und eine Freundschaftsanfrage stellen, was emotionaler Selbstmord wäre. Und wer weiß, was ich auf Facebook für Bilder finde. Roxster beim wilden Knutschen mit knackigen Dreißigjährigen? Nein danke. Habe alle seine Nachrichten und Mails noch einmal gelesen, aber nun kommt nichts mehr hinzu. Roxby McDuff war einmal.
Und trotzdem ist er immer noch da, denn Buddhisten wie ich leben in der Gegenwart und lassen Dinge zu. Ich lasse Roxster zu. Roxster und die kleine Welt, die wir uns geschaffen hatten, unsere Witze, die freundlichen Kabbeleien, unsere Lieblingspubs. Auch jetzt noch möchte ich ihm eine SMS schreiben, wenn ich irgendetwas Lustiges sehe. Aber dann fällt mir ein, dass er aus meinem Leben nichts Lustiges mehr hören will, weil er jemand anderen hat, der ihm lustige Sachen schreibt. Und dieser Jemand ist dreiundzwanzig und steht auf Lady Gaga.
22.00 Uhr. Bin dann ins Bett gegangen, in mein kaltes, leeres, langweiliges Bett. Wann werde ich jemals wieder Sex haben oder morgens neben jemandem aufwachen, der so jung und schön ist wie Roxster?
22.05 Uhr. Andererseits, ich scheiße auf diesen verfressenen Kasper, der niemals ernst sein kann. Wer braucht schon so einen hohlen, unreifen Gigolo? Habe ihn aus meinen Kontakten gelöscht und will weder mit ihm kommunizieren noch um ein Wiedersehen bitten. Er ist aus meinem Leben gestrichen.
22.06 Uhr. Und trotzdem liebe ich ihn noch.
Dienstag, 25. Juni 2013
Anzahl von gemeinen SMS , die ich in meinem Kopf auf Lager habe, falls er sich doch meldet: 33.
21.15 Uhr. Ich halte diese Einsamkeit nicht aus und hoffe ständig auf eine SMS von ihm, selbst wenn er sich nur auf einen Drink mit mir treffen will. Aber dann lernt er mich kennen! Dann fängt er sich eine SMS ein, an die er noch lange denken wird.
Oder:
Mittwoch, 26. Juni 2013
21.15 Uhr. O Gott, diese Einsamkeit!
21.16 Uhr. Mir kam gerade eine brillante Idee. Werde der Lederjacke eine SMS schreiben!
21.30 Uhr. Gedankenaustausch ging folgendermaßen vonstatten:
Ich:
22.30 Uhr. Lederjacke:
Donnerstag, 27. Juni 2013
21.15 Uhr. Bin immer noch so einsam. Vielleicht rufe ich Daniel an, und wir gehen irgendwohin. Könnte mich aufheitern.
23.00 Uhr. Keine Reaktion von Daniel. Macht er sonst nicht. Vielleicht heiratet er ja ebenfalls demnächst.
Freitag, 28. Juni 2013
3.00 Uhr. Billy kam weinend zu mir ins Bett. Wahrscheinlich ein Alptraum. Hat sich ganz heiß und verschwitzt an mich geklammert und gesagt: »Ich brauche dich, Mummy.«
Und das stimmt. Sie brauchen mich alle beide. Außer mir haben sie niemanden. Kann mir keinen Durchhänger leisten. Innere Leere mit dummen Mackern zu füllen ist ohnehin Schwachsinn. Werde mich ab jetzt am Riemen reißen.
7.00 Uhr. Soeben aufgewacht und meinen Sohn angesehen. Er lag so warm und makellos schön auf meinem Kissen. Ich meine, eigentlich ist mein Selbstmitleid wegen Roxster nur zum Lachen, denn wann werde ich jemals wieder neben je mandem aufwachen, der so jung und schön ist wie dieser Junge?
Ich meine, so darf man es doch auch mal sehen. Er ist sogar noch viel
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