bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)
werden. Gewiss träume ich auch fast jede Nacht von ihm. Seine Hände auf meinen Körper zu spüren, von seinen süßen Lippen zu kosten und in seinen Armen einzuschlafen. Sehnsüchtig blicke ich unserer Zukunft entgegen. Wie viele Kinder wir wohl haben werden? Ich nehme an viele der heiratswilligen Mädchen werden neidisch auf mich sein. Schließlich ist William ein sehr begehrter junger Mann.
Als wir an einem kleinen Springbrunnen ankamen, nahm er meine Hände in seine und küsste zärtlich meine Handrücken. Seine Lippen sind so sanft und zart wie die edelste Seide. Ich nutzte die Gelegenheit, um ihm mein Geburtstagsgeschenk zu überreichen. Ich hatte es in meiner kleinen Handtasche aufgehoben bis wir ungestört waren. Ich habe es selbst eingepackt. Leider sah es auch dementsprechend aus. Ich holte das kleine Päckchen hervor und überreichte es ihm. Als er es an sich nahm, bemerkte er, dass es nicht notwendig gewesen wäre etwas zu kaufen. Alleine meine Existenz würde Geschenk genug für ihn sein. Er ist so charmant. Seine Augen glänzten, als er die goldene Taschenuhr sah. Ich ließ das Datum unseres ersten Treffens eingravieren. Den Tag an dem wir uns kennenlernten. An der Innenseite des Deckels habe ich ein Bild von mir anbringen lassen, damit er mich nicht vergisst. Er sagte, er würde mich auch ohne Bild niemals vergessen können, denn so etwas Hübsches wie mich hat er noch nie in seinem Leben gesehen.
Ich schaute mir das Bild von ihr nochmal genau an. So hübsch war sie nun auch wieder nicht. Es gibt weitaus hübschere Mädchen. Obwohl ich wusste, dass es lächerlich war, wurde ich neidisch auf ein totes Mädchen, denn er hatte die Uhr noch immer aufgehoben. Sie musste ihm immer noch etwas bedeuten. Bei der Vorstellung, mein William mit einem anderen Mädchen in seinen Armen, seine weichen Lippen auf den ihren, die Augen geschlossen, grrr. Mein Magen zog sich krampfhaft zusammen und knotete ein riesiges Knäuel, als ich überlegte … wäre es möglich, dass sie auch ein Vampyr war?
15.4.1832
Liebes Tagebuch, der heutige Tag war richtig aufregend. Zuerst wollte ich nicht zur Gartenparty der Whitmans mitkommen, doch als ich hörte, dass auch William und seine Eltern da sein werden, wendete sich meine trübe Stimmung. Ich konnte es kaum erwarten und drängte Vater und Mutter schon fast zu auffällig sich zu beeilen. Als Mutter mich fragte, was in mich gefahren sei, erzählte ich ihr von meiner Vorfreude auf den wunderschönen romantischen Rosengarten. Dieser Garten ist in der Tat etwas Besonderes. Es ist der romantischste Garten für mich, weil wir uns dort kennenlernten. Ich muss lächeln bei der Erinnerung daran, wie er mich zu einem Spaziergang aufforderte und ich vorgab nur widerwillig mitzukommen, um mich von den öden Gesprächen meiner Eltern loszureißen. Es dauerte nur wenige Minuten bis er mein Herz eroberte. Jedenfalls war er schon dort, als wir eintrafen. Wir ließen die formellen Höflichkeiten über uns ergehen bis wir uns schließlich entschuldigten, um einen Spaziergang zu machen. Als wir uns verabschiedeten, hörte ich jemanden sagen, welch ein süßes Paar wir abgeben würden. Auch William hörte das und lächelte amüsiert. Wie ein Gentleman geleitete er mich sicher durch die Menschenmenge bis wir endlich alleine waren. Er führte mich zu einer kleinen abgelegenen Gartenbank, die unter einem uralten Baum stand. Zuvorkommend wie er war, kontrollierte er, ob sie sauber war, bevor er mich hinsetzen ließ und er nach mir Platz nahm. Unsere seltenen Treffen verstreichen jedes Mal viel zu schnell…
16.8.1832
Liebes Tagebuch, den heutigen Tag verbrachte ich mit den Vorbereitungen für meine morgige Geburtstagsparty. Ich kann es kaum erwarten ihn endlich wieder zu sehen. Er hatte versprochen zu kommen und bis jetzt noch keines seiner Versprechen gebrochen. Leider musste ich auch Cousine Caroline einladen. Sie mag William und hat einen Blick auf ihn geworfen. Ich mag es nicht, wie sie ihn ansieht, und würde ihr gerne die Augen auskratzen. Früher mochte ich sie ganz gerne, doch seit sie von meinem Liebsten schwärmt, wünschte ich, sie wäre in eine andere Familie in Asien oder Europa geboren worden. Weit genug entfernt, um niemals in seine Nähe zu gelangen. Zu meinem Glück lehnte er ihre Angebote immer wieder höflich ab. Zu höflich für meinen Geschmack …
17.8.1832
Liebes Tagebuch, heute ist der schlimmste Tag in meinem Leben und ich sehne mich nach dem Tod. Endlich durfte
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