bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)
wahr werden. Ich war in einem kleinen engen Raum. Es war schmutzig, ekelerregend dreckig. Unter mir lagen eine zerrissene gammelige Matratze und eine dünne, verdreckte Decke auf kaltem, feuchtem Beton. Neben dem Bett war eine kleine abgenutzte Waschgelegenheit. Der Wasserhahn tropfte. Links davon gab es sogar eine Toilette mit frischem Toilettenpapier. Die Toilettenschüssel hatte einen riesigen Sprung am unteren Ende, sodass Spülwasser auf den Boden herausrann. Ein kleines Fenster mit Gitterstäben aus Stahl oder Eisen befand sich direkt über mir. Gegenüber dem Fenster war eine Metalltür, in der ebenfalls ein kleines Fenster aus Gitterstäben einarbeitet, war. Sie sah verschlossen aus. Nicht, dass ich versucht hätte sie zu öffnen. Die Kerle waren da draußen. Ihre Stimmen waren leise und gedämpft zu hören. Worüber sie sprachen, konnte ich allerdings nicht verstehen.
Mein Schädel brummte, trotzdem zwang ich mich dazu mich aufzurichten. Bei dem Versuch, mich gegen die Wand zu lehnen, schoss ein beißender Schmerz meinen Rücken entlang. Ich erinnerte mich an die Schläge und tastete vorsichtig mit den Fingern meinen Hinterkopf ab. Stechende Nadelspitzen schienen unter den blutverklebten Haaren zu stecken. Als ich die richtige Stelle anfasste, bohrten sie sich schmerzend durch meine Schädeldecke. Darauf bedacht, keine falsche Bewegung zu machen, hockte ich mich auf der Matratze in die Ecke und starrte zum Fenster in der Tür. Mein ganzer Körper zitterte. Die Kälte spielte dabei nur eine kleine Rolle. Bittere Übelkeit bäumte sich in meinem Magen auf.
Wie sollte ich hier nur rauskommen, wenn ich nicht einmal wusste, wo ich überhaupt war? Was würden sie mit mir anstellen, wenn ich es versuchen und versagen würde? Wo war William nur? Er hatte versprochen bei mir zu bleiben, auf mich aufzupassen, mich zu schützen. Warum hatte er mich im Stich gelassen?
Tränen aus einer Mischung von Angst, Erschöpfung und Hilflosigkeit strömten wie tobende Wasserfälle über meine Wangen. Schluchzend legte ich den Kopf zwischen meine Knie und wünschte, das alles wäre nur ein weiterer realer Traum. Am Ende meiner Kräfte angelangt, schlief ich heulend ein. Ein Rascheln und Klirren weckte mich. Durch das Gitterfenster konnte ich erkennen, dass es bereits dämmerte. Es war Abend. Jemand öffnete die Tür zur Zelle, in der ich mich befand. Reflexartig zog ich meine Beine ein und umschlang sie mit meinen Armen. Herzrasen und Magenkrämpfe brachten mich an den Rand der Ohnmacht. Als die Tür quietschend geöffnet wurde, trat ein Mann hervor. Er war groß, seine Schultern waren breit und muskulös. Das Gesicht war makellos. Schmutzig, aber ebenmäßig … schön. Die langen ungepflegten schwarzen Haare hingen über seine Schultern. Er trug schwarze Kleidung. aus Leder. Seine Augen waren schwarz, stechend und mordlustig. Ein Killer. Er blieb in der Tür stehen und starrte mich an, als wäre ich ein Stück Fleisch, das nur darauf wartete, verspeist zu werden. Er reckte das Kinn vor und sog die Luft genießerisch mit geschlossenen Augen durch die Nase ein und stöhnte beim Ausatmen.
„Mhm. Du riechst nach Furcht … und … Erdbeertorte.“ Er zog die rauen Worte in die Länge, erfreute sich sichtlich an der Machtposition, in der er sich befand. Seine Augen blitzten hungrig auf. Über seine Lippen spannte sich ein breites Lächeln und entblößte seine langen spitzen Fänge. Sein Atem war tief, seine Muskeln angespannt, bereit, direkt auf mich loszuspringen. Dieses Monster war die Ausgeburt von Brutalität und Bösartigkeit.
„Ich würde gerne mal von dir kosten. Was hältst du davon?“
Er machte einen Satz nach vorne, im Bruchteil einer Sekunde hockte er fast auf mir, reckte seinen Kopf ganz nah an meinen und schaute mir direkt in die Augen. Er beschnupperte mein Gesicht wie ein Wolf seine Beute um zu prüfen, ob sie seinen Geschmack trifft. Seine gefletschten Fänge waren nur wenige Millimeter von meiner Haut entfernt. Die blasse Haut unter dem Staub ließ mich wage vermuten, welches Wesen vor mir stand. Erstickende Angst schnürte mir die Kehle zu. Atmen war unmöglich geworden. Sein Anblick reichte völlig aus, um Todesängste auszustehen. Kalte und heiße Schauer wechselten sich auf meinem Rückgrat ab. Ich war das delikate Rotkäppchen, und der böse Wolf mehr als bereit, seinen blutgierigen Hunger zu stillen. Und wenn er es nicht tat, würde ich selbst zu einer gefährlichen Wölfin mutieren. Nein, so ein Wesen
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