bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)
bevor sie sich ins Nichts auflöste. Müde gähnend schloss ich meine Augen.
Unerwartet durchfuhr ein schnittiges Stechen plötzlich meinen Unterleib. Ich stöhnte qualvoll. Krümmte meinen Oberkörper und hielt die Arme fest um mich geschlungen. Meine Muskeln zitterten vor Kälte.
Sie wacht auf!
Ich konnte ihr Flüstern hinter den Schmerzen in mir hören. Es tat furchtbar weh. Mein ganzer Körper bebte. Schweißgebadet lag ich in Williams Bett. Er lag neben mir und hielt mich fest. Ich konnte seine kalte Hand auf meiner Stirn fühlen.
Sie hat Fieber.
Seine Hand war zu kalt. Nadelstiche, überall waren dornige spitze Nadelstiche, die sich durch meine Haut bohrten. Mein Herz raste. Ich spürte jeden einzelnen Herzschlag gegen meinen Brustkorb donnern. Es fühlte sich an, als ob es sich mit Gewalt ausdehnte und, um Platz zu schaffen, meine Lungen beiseite drückte. Der Druck schnürte mir die Luft ab. Behinderte meine Atemwege. Übelkeit, verursacht durch die brennenden Magenkrämpfe, erzeugte einen bitteren Brechreiz. Ich versuchte meinen Kopf anzuheben. Jemand stützte meinen Nacken. Ich öffnete meine Augen, um zu sehen, wer bei mir war, und schaute in Williams besorgtes Gesicht. Hustend lehnte ich mich zur Seite, weg von ihm. Mühsam kletterte ich aus dem Bett auf den Boden und erbrach Magensäure und Blut. Hysterisch schrie ich auf, als ich das Blut vor mir sah und auf meiner Zunge schmeckte. Was passierte mit mir? Ich hockte auf den Knien und stützte mich mit meinen zittrigen Armen vom Boden ab. William hielt mich von hinten stützend vorsichtig fest. Jede seiner Berührungen versetzte mir einen zusätzlichen Schmerz. Das wusste er und war besonders behutsam, wo er mich anfasste. Als ob ich unter dem Druck seiner Hände zerbrechen könnte. Das stetige Trommeln meines Pulses dröhnte in meinen Ohren. Mein Körper explodierte innerlich. Feurige Krämpfe blähten meinen Magen auf die dreifache Größe auf, um ihn anschließend wieder reißend zusammenzuziehen. Die brennenden Koliken trieben mir den Schweiß aus den Poren, der sich wie ein Mantel frostig über meine Haut legte. Erstickend erbrach ich noch mehr warmes, zähes Blut. Röchelnd und keuchend schnappte ich nach Luft zwischen den Brechreizen. Wieder und wieder strömte dickflüssiges gallbitteres Blut aus meinem Mund. Es rann über mein Kinn und über meine Beine auf den Boden und sammelte sich in einer Lache unter mir. Die Koliken gönnten mir eine kurze Atempause, in der ich wie hypnotisiert in das dunkle Rot des Blutes starrte und lauthals heulte.
„Vorbei?“, fragte William mit leiser sanfter Stimme.
Die klebrige Flüssigkeit hinderte mich daran zu antworten. Amanda reichte mir ein Glas Wasser und stellte eine schwarze Schale zum Ausspülen bereit. Sie alle wussten nur zu gut wie ich mich fühlte. Ich nahm einen Schluck kühles Wasser in den Mund und spuckte es in die Schale.
„Dusche. Bitte“, stöhnte ich leise.
Ich wollte das ekelhafte Blut abwaschen. Da ich zu schwach war, um alleine in die Dusche zu steigen, trug William mich. Er setzte mich neben der Duschkabine auf die Waschablage. Amanda half ihm meine Kleider auszuziehen. Normalerweise war es mir peinlich mich vor Fremden auszuziehen. Sogar vor einem Arzt wurde ich knallrot im Gesicht.
Befreit von den mit kaltem Schweiß und Blut getränkten Kleidungstücken stieg William mit mir zusammen in die Dusche. Er legte meinen Arm um seine Schulter um mich zu halten und drehte mit der freien Hand das Wasser auf. Mein Kopf ruhte erschöpft an seiner Schulter. Es toste in meinen Ohren wie ein zu lauter und schallender Bass mit über fünfhundert Dezibel. Er selbst war bis auf die Unterhose ausgezogen. Er prüfte die Temperatur des Wassers zuerst an meinen Zehen.
„Zu kalt?“, fragte er flüsternd.
Zu geschwächt, um zu sprechen, nickte ich leicht. Er stellte das Wasser um einige Grade wärmer und fragte mich nochmal, ob es gut sei. Als ich mein Einverständnis für die Wassertemperatur gab, spülte er den dreckigen Schweiß und das Blut von mir ab. Den Brausekopf hing er auf die Halterung, während er mich mit Duschgel eincremte, bis fast jede Stelle meines Körpers eingeschäumt war. Er nahm die Shampootube in die Hand und sah mich fragend an. Ich nickte und er wusch in sanft kreisenden Bewegungen meine Haare. Die Wunde an meinem Hinterkopf war verschwunden, denn es tat nicht weh als William mich dort wo sie war berührte. Als er mit Eincremen und Schamponieren fertig war, spülte er
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